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UNESCO Welterbe: Besondere Orte auf der Welt

Was haben die Hamburger Speicherstadt und die Pyramiden von Gizeh gemeinsam? Beide gehören zum UNESCO Welterbe. Einzigartig und bedeutend für die Menschheit sind diese Bauwerke. Und überall auf der Welt zu finden. Doch was ist das UNESCO Welterbe genau?

Wie entstand das UNESCO Welterbe?

1960 gab es in Ägypten Pläne zur Errichtung des Assuan- Staudamms. Der Tempel von Abu Simbel und andere wichtige nubische Kulturdenkmäler drohten im Wasser zu versinken. Die UNESCO startete einen Aufruf, um dieses wertvolle Kulturerbe zu bewahren. 50 Staaten unterstützten die Rettungsaktion, bei der die Denkmäler ab- und an höherer Stelle wieder aufgebaut wurden. Durch diese rege Unterstützung wurde deutlich, dass es auf der Welt Bauwerke gibt, die über Ländergrenzen hinaus von Interesse für die Menschheit sind. Um künftig Hochkulturen und Naturlandschaften vor Zerstörung zu bewahren, wurde 1972 von der UNESCO das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ verabschiedet. 1978 wurde die Liste eröffnet. Von Anfang an mit dabei war ein Denkmal aus Deutschland: Der Aachener Dom.

Wer sucht die UNESCO Welterbestätten aus?

Derzeit stehen über 1000 Kultur- und Naturerbestätten auf der UNESCO Welterbeliste.  Mit über 800 sind der Großteil von ihnen kulturell wichtige Gebäude und Gegenden. 32 Stätten zählen sowohl zum Natur- als auch zum Kulturerbe. Und jedes Jahr kommen neue hinzu. Die Entscheidung über die Aufnahme trifft das World Heritage Komitee. Egal ob Region, Bauwerk oder Ort – wichtig ist, dass die Stätte von außergewöhnlichem universellem Wert ist. Es kann sich dabei um eine Gegend von beeindruckender Naturschönheit handeln oder um ein Gebäude, das architektonisch so wertvoll ist, dass es bedeutend für die Menschheit ist. Die Aufnahme kann auch aus wissenschaftlichen Gründen erfolgen. Die Staaten, auf dessen Gebiet ein Welterbe steht,  verpflichten sich, alles daran zu setzen, den Ort zu schützen und zu erhalten. Geschieht das nicht, kann die Auszeichnung wieder aberkannt werden. Das passierte 2009 in Deutschland, als der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal 2009 wegen des Baus einer Brücke der Titel entzogen wurde.

Berühmte UNESCO Welterbestätten

Die mittelalterliche Altstadt von Rhodos, Edinburgh oder der große Himalaya Nationalpark in Indien – UNESCO Welterbestätten sind über die Welt verstreut. 163 Länder dürfen sich bereits mit dieser Auszeichnung schmücken. In Deutschland stehen bisher 40 Stätten auf der UNESCO Welterbeliste. Darunter der Kölner Dom, die Zeche Zollverein in Essen, der Berchtesgadener Nationalpark und seit 2015 die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel. Die meisten Welterbestätten gibt es in Italien. 51 an der Zahl. Angefangen von der Amalfiküste bis hin zur Lagune von Venedig.

Es gibt auch eine Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Dort werden Natur- und Kulturdenkmäler aufgeführt, deren Fortbestand in Gefahr ist. Zahlreiche Städte in Kriegsgebieten befinden sich auf der Liste, bedrohte Nationalparks oder auch durch Neubau gefährdete Kulturdenkmäler, wie die historische Hafenstadt von Liverpool.

UNESCO Welterbestätten locken zahlreiche Touristen an. Bei Gebäuden, Kirchen oder Schlössern die den begehrten Titel tragen, steigen die Besucherzahlen rapide.  Allerdings gibt es auch unbekannte Orte, die auf der UNESCO Liste stehen. Oder habt ihr schon mal etwas von der historischen Kartonfabrik von Verla in Finnland gehört? Das Fabrikdorf ist seit 1996 Weltkulturerbe.

Eine komplette Liste aller Welterbestätten findet ihr hier.

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