Der Zauber Frankreichs

Urlaub an der Côte d’Azur – Leben wie Gott in Frankreich

Es gibt so einige Sehnsuchtsorte auf dieser Welt und die Côte d’Azur gehört auf alle Fälle dazu. Das tiefblaue Meer, das dem Küstenabschnitt seinen Namen gab, konkurriert mit dem Blau des Himmels. Das Hinterland ist geprägt von imposanten Berglandschaften und über der Region weht der Duft des Lavendels und vieler anderer Kräuter, die hier wachsen. Lebhafte Städte wechseln sich ab mit verträumten Bergdörfern und natürlich überzeugt auch diese französische Region mit kulinarischen Köstlichkeiten.

Auch wenn für die meisten von uns die Côte d’Azur nur von der italienischen Grenze bis nach Saint Tropez reicht, gehört offiziell auch noch die Region westlich davon bis nach Cassis, das kurz vor Marseille liegt, noch dazu. Der Küstenabschnitt wird auch als die Französische Riviera bezeichnet. Wie auch auf der italienischen Seite reichen hier die Berge oft bis ans Meer und bilden so ein unverwechselbares Panorama.

Oft wird die Côte d’Azur als teuer und mondän wahrgenommen. Das stimmt aber nur teilweise, denn abseits der touristischen Hotspots gibt es hier auch Orte, an denen man einen wunderschönen Familienurlaub verbringen kann. Wir stellen euch beide Seiten vor.

Inhaltsverzeichnis:

1. Quirlige Städte und charmante Fischerdörfer – die schönsten Orte der Côte d‘Azur

Viele der Ortsnamen an diesem Teil der französischen Küste sind weithin bekannt. Namen wie Nizza, Cannes, Saint Tropez verbinden wir mit der Côte d’Azur. Im Folgenden stellen wir euch einige davon vor.

Menton – die Zitronenstadt

Direkt an der italienischen Grenze befindet sich dieser Bilderbuchort. Dank des Mont-Angel, der die Westwinde abhält, hat dieser Ort ein besonders mildes Klima und satte 316 Sonnentage im Jahr. Bekannt ist die Stadt für ihre vielen Gärten und Parks, in denen viele tropische und subtropische Pflanzen wachsen. Ein Highlight ist der Zitrusgarten des Palais Carnoles.

Aus Zitrusfrüchten erstellte Figuren beim Fete du Citron in Menton
Umzugswagen beim Fête du Citron

Im Garten der ehemaligen Sommerresidenz der monegassischen Fürstenfamilie gedeihen über 100 Arten von Zitrusfrüchten. Diese Früchte sind dann auch die Hauptattraktion des Zitronenfestes im Februar/März. Das Highlight dieses dreiwöchigen Spektakels ist der Umzug, bei dem die Wägen mit riesigen Figuren, die komplett aus Zitrusfrüchten erstellt wurden, durch die Straßen ziehen.

Unser Tipp: Nach dem Umzug könnt ihr die Früchte zu günstigen Preisen kaufen.

Unser Hoteltipp: Für euren Urlaub in Menton empfehlen wir euch das Napoleon, da es sehr zentral nur wenige Meter vom Meer entfernt liegt.

Monaco – klein aber fein

Das Fürstentum hat nur eine Größe von fast zwei Quadratkilometern, ist aber das am dichtesten besiedelte Land der Welt. So wächst die Stadt immer weiter in die Höhe. Bekannt ist Monaco vor allem als Treffpunkt der Schönen und Reichen. Einmal im Jahr, Ende Mai, verwandeln sich die Straßen in eine Rennbahn. Dann brettern wieder die Boliden der Formel 1 durch die Stadt. Ansonsten vergnügt man sich auf den teils protzigen Yachten, spielt im Casino und stellt seinen Reichtum zur Schau.

Ozeanographisches-Museum-Monaco-Cote-d-Azur
Das beeindruckende Gebäude des Ozeanographischen Museums

Von den 38.000 Einwohnern sollen etwa die Hälfte Millionäre sein. Die Altstadt „Le Rocher“ liegt auf einem Felsen über dem Meer und ist durchaus sehenswert. Hier befindet sich auch der Fürstenpalast, der teilweise besichtigt werden kann. Ein besonders schöner Platz ist der Vorplatz vor dem Casino und das bedeutendste Museum ist das Ozeanographische Museum, in dessen Aquarien etwa 4000 Fischarten leben. Eine einzigartige Sammlung an historischen Autos könnt ihr im Musée La Condamine bestaunen.

Nizza – die italienischste Stadt Frankreichs

Die größte Stadt an der Côte d’Azur bietet euch die perfekte Mischung aus Strand und Kultur sowie italienischem Dolce Vita und französischem Savoir Vivre. Über dem alten Hafen thront der Schlossberg, von dem ihr eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt genießt. In der Altstadt merkt ihr schnell, dass Nizza lange Zeit tatsächlich eine italienische Stadt war. Hier befindet sich auch einer der schönsten Blumenmärkte Frankreichs auf dem Cours Saleya, der sich im Sommer abends in einen riesigen Kunsthandwerkermarkt verwandelt.

Abendstimmung am Cours Saleya
Tagsüber Markt, abends Open Air Restaurants: der Cours Saleya

Wenn ihr von der Altstadt nach Cimiez hochfahrt, kommt ihr zu zwei der wichtigsten Museen der Stadt. Das Musée Marc Chagall präsentiert in eindrucksvoller Weise die Arbeiten dieses Künstlers. Ein Stück weiter oben am Berg befindet sich das Musée Matisse in direkter Nachbarschaft zu römischen Ausgrabungen und dem Kloster Sainte-Marie des Anges. Von den Klostergärten habt ihr wieder einen spektakulären Ausblick über die Stadt.

Unser Hoteltipp: Das Hipark by Adagio Nice ist sehr zentral gelegen und bietet euch eine wunderbare Aussicht vom Dachterrassenpool.

Antibes & Juan-les-Pins

Aus den ursprünglich zwei kleinen Städten ist inzwischen eine Stadt geworden. Antibes ist die ältere Stadt mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten. Eines der Highlights ist das Picasso Museum, das teilweise in den Mauern des Grimaldi-Schlosses liegt. Die Gassen der Altstadt verströmen viel provenzalisches Flair und sind einfach nur malerisch. Antibes besitzt auch einen großen Yachthafen, von dessen „Quai des Milliardaires“ ihr einen schönen Ausblick auf die Festung und die dahinter liegenden Berge habt.

Im benachbarten Juan-les-Pins, das auf einer Halbinsel liegt, bestaunt ihr dann viele prachtvolle Villen. In Juan befinden sich auch die Strände der Stadt. Bekannt ist der Ort aber auch für das Jazzfestival, bei dem jedes Jahr im Juli die größten Stars dieses Genres in einem Pinienhain auftreten. Und an vier Abenden im Juli und im August zeigen die besten Feuerwerker der Welt ihre Kunst am nächtlichen Himmel.

Unser Hoteltipp: Das Best Western Plus Hotel Antibes Riviera bietet euch ein modernes Ambiente und sehr viel Komfort. Vom Hotel zum Yachthafen sind es nur wenige Gehminuten.

Cannes – der Treffpunkt der Hollywoodstars

Jedes Jahr im Mai verwandelt sich die Croisette, Cannes Uferpromenade, in einen großen Catwalk. Zum Filmfest treffen sich hier die Größen der Filmindustrie. Dieses Festival sorgt dafür, dass man Cannes mit Glitzer und Glamour gleichsetzt. Dabei hat die Stadt auch sehr schöne Strände und sobald man eine Querstraße hinter der Croisette unterwegs ist, auch bezahlbare Restaurants und Bistros.

Blick auf die Croisette, Cannes, Cote d'Azur, Frankreich
Von der Altstadt auf einem Hügel habt ihr einen tollen Blick über die Stadt

Eines der schönsten Viertel der Stadt ist Suquet, der älteste Teil von Cannes. Auf engen Gassen und versteckten Treppenaufgängen erreicht ihr den Hügel. Von oben genießt ihr Mal wieder einen faszinierenden Ausblick über die Stadt und die Küste. Cannes hat aber noch weitere bedeutende Festivals zu bieten. Im April werden bei der Sony World Photography Awards die besten Fotos des Jahres gekürt und im Juli und August hat auch Cannes ein Feuerwerksfestival, bei dem die Stadt von den Höhen des Esterel-Gebirges bis hin zum Hafen in funkelndes Licht getaucht wird.

Unser Hoteltipp: Ein stylisches Hotel in der Nähe der Croisette ist das Hotel Barriere Le Gray d’Albion. Außerdem grenzt es an die Rue d’Antibes, der Shoppingmeile von Cannes.

Grasse –  die Hauptstadt der Düfte

Im Hinterland von Cannes liegt diese bezaubernde provenzalische Stadt, die ihre Berühmtheit zu einem guten Teil dem Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind verdankt. Wie auf einem Balkon thront die Stadt hoch oben auf einem Berg. Die Altstadt ist geprägt von eleganten Palais und prachtvollen Bauten. In den Geschäften der Fußgängerzone duftet es nach Lavendel und den anderen Kräutern der Gegend.

Die Altstadt von Grasse liegt auf einem Hügel
Die Stadt liegt sehr malerisch auf einem Hügel

Hier herrscht auch ein ohrenbetäubender Lärm, der von den Zikadenfiguren erzeugt wird, die ihr hier überall kaufen könnt. Wie es sich für die Parfümhauptstadt der Welt gehört, findet ihr hier ein Parfummuseum. Dort erfahrt ihr nicht nur Wissenswertes über die Geschichte der Düfte, sondern könnt auch dabei zuschauen, wie ein Parfüm entsteht. Am Ende eures Besuchs könnt ihr im Shop euer neues Lieblingsparfüm kaufen.

Fréjus – Geschichte und Kultur am Strand

Sie ist eine der ältesten Städte an der Küste. Schon vor über 2000 Jahren hat man hier einen Hafen ausgegraben. Dementsprechend gibt es hier auch einige antike Sehenswürdigkeiten. Wie zum Beispiel das Amphitheater, das heute noch für Konzerte genutzt wird. Direkt vor der Stadt liegt ein schöner Strand mit einer Promenade, an der einiges geboten wird. So wurde die ehemalige Basis der Luftwaffe in ein großes Freizeitareal umgewandelt.

Kathedrale von Frejus, auch bekannt als Cathedrale Saint-Leonce de Frejus.
Spuren der Geschichte in der historischen Altstadt

Dort könnt ihr radeln, joggen, Basketball spielen. Direkt am Strand befindet sich ein Swimmingpool für alle, die nicht im Meer baden wollen. Westlich des Hafens gibt es dann einen Strand, der flach ins Wasser abfällt und so perfekt für Familien geeignet ist. Fréjus ist auch ein guter Spot zum Kiten und Windsurfen. Zusammen mit den vielen Festivals, die rund ums Jahr stattfinden, ist die Stadt der perfekte Ort für einen abwechslungsreichen Urlaub.

Saint Tropez – noch immer der Treffpunkt der Reichen und Schönen

Bevor Henri Matisse das Fischerdorf für sich entdeckte und bei anderen Künstlern bekannt machte, war es ein verschlafenes Nest. Spätestens seit Louis de Funès und Brigitte Bardot hier Mitte der 1960er Jahre Filme drehten, entwickelte sich St.Trop aber zum bevorzugten Urlaubsort des Jet-Sets. Noch heute verbringen viele Stars hier ihren Sommerurlaub. In den Gassen der sehr schmuck herausgeputzten Altstadt stehen wunderschöne alte Häuser mit Vorgärten und Innenhöfen, in denen Olivenbäume wachsen.

Blick auf den Hafen von St. Tropez, Frankreich
Blick auf den Hafen von St. Tropez

Im Hafen bestaunt ihr die Luxusyachten der Superreichen. Bei einem Spaziergang durch den Ort könnt ihr einen Schaufensterbummel machen und die Auslagen der Edelboutiquen bestaunen. Die angebotenen Waren und auch die Preise in den Restaurants dürften aber euer Reisebudget übersteigen. Sehenswert ist das Maison des Papillons. Dort flattern über 35.000 Schmetterlinge durch die Gegend.

Hyères – die Stadt der Palmen

Im 19. Jahrhundert ließen sich in der fruchtbaren Ebene um Hyères viele Gärtner nieder und brachten die Stadt zum Blühen. Das Grün der Stadt und das Blau des Meeres zogen in der Folge immer mehr Besucher an und so entwickelte sie sich zu einem beliebten Urlaubsort. Prachtvolle Villen zeugen noch von dieser Zeit. Die für andere Städte an der Côte d’Azur typische Altstadt wurde von den Grand Hotels verdrängt. So findet ihr hier eher ein Bild aus der Belle Epoque von Anfang des 20. Jahrhunderts.

Flamingos auf einem See
In den Salzwiesen der Halbinsel Gien trefft ihr auch auf Flamingos

Bekannt ist Hyères heute für die wunderschöne Natur in seiner Umgebung. Prächtige Parks bilden den Kontrast zu den Salzwiesen auf der Halbinsel Gien. Ein Muss für Naturliebhaber ist ein Bootsausflug zu den vorgelagerten Iles d’Or. In wenigen Minuten erreicht ihr Porquerolles mit seinen wunderschönen Stränden oder den Nationalpark der Insel Port-Cros. Die dritte Insel „Île de Levant“ ist aufgeteilt in ein FKK-Dorf und militärisches Sperrgebiet.

Unser Hoteltipp: Als Ausgangspunkt um die Gegend zu erkunden eignet sich das Mercure Hyères Centre. Für abendliche Unterhaltung sorgt das Casino, das ganz in der Nähe liegt.

Toulon – der Geheimtipp

Lange stand Toulon im Schatten der berühmten Urlaubsorte an der Côte d’Azur. Geprägt wird die Stadt bis heute von einer großen Marinebasis. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ihr hier eine malerische Altstadt vorfindet und eine der schönsten Buchten an der Küste. Entlang der Rade de Toulon gibt es einige historische Forts zu bewundern. Mitten in der Altstadt befindet sich das zweitgrößte Opernhaus Frankreichs, das sogar 13 Jahre vor der Oper in Paris eröffnet wurde.

Altstadt von Toulon, Cote d'Azur, Frankreich
In der Altstadt liegen auch einige prachtvolle Plätze

Das verpflichtet bis heute zu einem ausgewogenen Kulturprogramm. Im Juli steht das Festival Rockoroma auf dem Programm. Das benachbarte Six-Four-les-Plages  ist nicht nur die Heimat der Strände der Stadt, sondern bietet im Juni und Juli eine Vielzahl an klassischen Konzerten. Zum Festival Rade Side oft he Moon verwandelt sich die ganze Stadt in eine große Bühne für zeitgenössische Musik von Garage bis Chanson. Gekrönt wird euer Aufenthalt mit einer Seilbahnfahrt auf den Hausberg der Stadt, von dem ihr eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt und die Bucht genießt.

Sanary-sur-Mer – Exilort der deutschen Literaten

Ein echtes Juwel unter den Städten an der Côte d’Azur ist Sanary-sur-Mer. Bekannt wurde die Stadt bei uns als Zufluchtsort für viele deutsche Literaten, darunter mehrere Mitglieder der Familie Mann und Bertolt Brecht. Von 1933 bis 1942 lebten viele Intellektuelle aus dem deutschsprachigen Raum hier. Diesen Einwohnern wurde ein spezieller Rundgang durch die Stadt gewidmet.

Blick auf den Hafen und die Altstadt von Sanary sur mer
Ein besonders idyllischer Hafenort

Ein weiteres Highlight der malerischen Altstadt ist die Chapelle Notre Dame de Pitié auf einem Hügel über dem Hafen. Schon der Aufstieg über die mit kleinen Kapellen geschmückten Treppe ist ein Erlebnis. Wie auch der Aufgang ist der Pfarrgarten der Kirche sehenswert. Im Hafen bestaunt ihr eine Reihe historischer Schiffe. Noch ein Garten gefällig? Dann besucht den Jardin Exotique et Zoo. Dort entdeckt ihr eine bunte Pflanzen- und Tierwelt.

Unser Hoteltipp: Für euren Urlaub in Sanary-sur-Mer empfehlen wir das Best Western Soleil et Jardin Le Parc. Für eine Erfrischung zwischendurch bietet es euch einen Pool.

La Ciotat – die Stadt mit den schönsten Stränden

Am westlichen Ende der Côte d’Azur und nur 30 Kilometer von Marseille entfernt liegt diese Stadt mit ihrem sieben Kilometer langen Strand aus feinstem Sand. Dieser ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Einer davon ist für Familien mit Spielplätzen und einer Bootsvermietung ausgestattet. Ein anderer Abschnitt wurde Frankreichs erster Nichtraucherstrand. Überragt wird der Strand von einem Felsen, der aufgrund seiner Form Adlerschnabel getauft wurde.

Panorama der Bucht von La Ciotat und Blick auf den Adlerschnabel
Panorama der Bucht von La Ciotat und Blick auf den Adlerschnabel

In den Gassen der Altstadt findet ihr eine Vielzahl an Straßencafés, in denen ihr euch zu jeder Tageszeit eine Erfrischung gönnen könnt und dabei das bunte Treiben beobachten. Lohnende Ausflugsziele sind die Route des Crêtes entlang Frankreichs höchster Steilküste, die La Ciotat mit Cassis verbindet. Wenn ihr euren Urlaub hier verbringt, solltet ihr auch einen Ausflug in die Calanques entweder bei einer Wanderung oder einem Bootsausflug unternehmen. Diese einzigartige Landschaft mit ihren Klippen, zwischen denen sich verträumte Buchten finden, ist der zweitjüngste Nationalpark Frankreichs.

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2. Sehenswürdigkeiten an der Côte d‘Azur

Die Geschichte dieser Region reicht zurück bis in die Antike. Schon die alten Griechen und Römer gründeten hier die ersten Städte. Später kamen viele Maler, die sich vom Licht der Provence angezogen fühlten. So bietet die Côte d’Azur heute eine Vielzahl an kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Èze – das Adlernest

Auf einem Berg hoch über dem Meer zwischen Monaco und Nizza liegt dieses mittelalterliche Dorf. Vom großen Parkplatz aus wandert ihr über einen felsigen Pfad den Berg hinauf. Sobald ihr das Tor durchschritten habt, überkommt euch das Gefühl, ganz weit in der Geschichte zurückgereist zu sein. Die engen Gassen sind mit roten Ziegelsteinen gepflastert und die gemauerten Häuser mit ihren bunten Fensterläden sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. In den Häusern befinden sich viele Geschäfte, die typisches Kunsthandwerk verkaufen.

Die Hauptattraktion aber ist der Exotische Garten des Dorfes. Der karge Boden ist ideal für die vielen verschiedenen Sukkulenten und Kakteen, die hier wachsen. Von diesem Park aus genießt ihr den schönsten Ausblick über die Côte d’Azur bis hin zum Esterelgebirge und dem Golf von Saint Tropez. Spektakulär ist untertrieben.

Beaulieu-sur-Mer – das französische Kaiserbad

Ihren Namen erhielt die Stadt von Napoleon. Der war so begeistert von der Umgebung, dass er sie einfach „schöner Ort“ nannte. Nach Napoleon kamen viele Adlige und Reiche in diesen Ort und bauten sich Prachtvillen, in denen Sie mal den Sommer, mal den Winter verbrachten. Zwei dieser Villen sind besonders sehenswert. Die Villa Kérylos liegt auf einem Felsvorsprung in einem riesigen Park. Sie wurde zwischen 1902 und 1908 nach griechischem Vorbild mit edelsten Materialien gebaut.

Garten der Villa Ephrussi de Rothschild
Garten der Villa Ephrussi de Rothschild

Etwas außerhalb auf dem Cap Ferrat liegt ein weiteres architektonisches Juwel, dessen bonbonfarbene Fassade weithin leuchtet. Die Villa Ephrussi de Rothschild wurde von der gleichnamigen Baroness zwischen 1905 und 1912 im Stil der Renaissance erbaut. Sie liebte die Kunst der Belle Époque und häufte eine beeindruckende Sammlung an. Nach ihrem Tod vermachte sie die Sammlung und die Villa der Académie des Beaux-Arts, die die Räumlichkeiten der Öffentlichkeit zugänglich machte. Hauptattraktion der Villa sind aber die wunderschön angelegten Gärten, die zu den schönsten in Frankreich gehören.

Saint-Paul-de-Vence – ein provenzalisches Dorf aus dem Bilderbuch

In den Bergen zwischen Nizza und Antibes liegt dieser Ort, der zu den schönsten Dörfern der Provence zählt. Allein die Lage hoch oben auf einem Hügel mit spektakulärer Aussicht lohnt den Besuch. Diese Lage und der mittelalterliche Charme der Gassen lockten schon immer viele Künstler und berühmte Persönlichkeiten an. So lebten und arbeiteten die Maler Marc Chagall und Jean Lurçat hier. Aber auch berühmte Schauspieler wie Curd Jürgens und Sophia Loren verbrachten hier viel Zeit. Legendär wurden die beiden Boule Spieler Lino Ventura und Yves Montand.

Bei einem Bummel durch die alten Gassen mit vielen kleinen Cafés und Restaurants kommt ihr dann auch zum Skulpturengarten, der Teil des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst – der Fondation Maeght – ist. In der Hauptsaison empfiehlt es sich aber, möglichst früh hierher zu kommen, da das Dorf eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region ist.

Domaine du Rayol – der Garten der Mittelmeerregionen

Wenn ihr gerne durch Gärten wandelt, müsst ihr euch diesen 20 Hektar großen Park unbedingt anschauen. Zwischen Le Lavandou und Saint Tropez am Fuß des Massif des Maures findet ihr ein echtes Naturparadies. Bei eurem Rundgang spaziert ihr durch die subtropische Flora der verschiedenen Regionen des Mittelmeers und anderer Länder mit ähnlichem Klima. Die Reise bringt euch von den Kanaren über Kalifornien nach Ozeanien und Südamerika. Dazwischen befinden sich die Villen einiger reicher Familien, wie der von Gustave Eiffel, die den Grundstein für diesen einmaligen Park gelegt haben.

Allerdings dürft ihr kein üppig blühendes Paradies erwarten, denn hier versucht man einen Garten zu erhalten, der mit dem Niederschlag auskommt, den der Himmel hier ablässt. Die hügelige Landschaft des Parks zu durchschreiten ist manchmal etwas anstrengend. Aber keine Sorge, es gibt ein Café, in dem ihr euch wieder stärken könnt.

Borme-les-Mimosas – das blühende Dorf

Die Franzosen küren jedes Jahr das Dorf mit der schönsten Blütenpracht. Bormes-les-Mimosas gehört hier zu den Top Ten des Landes. Am schönsten blüht und duftet es im Februar, wenn die Mimosenbäume, die dem Ort den Namen gaben, blühen. Dann startet auch das große Mimosenfest mit einem Umzug. In den Gassen des mittelalterlichen Dorfes grünt und blüht es aber auch im Sommer. Etwa 700 Blumensorten sind hier zu sehen. So seht ihr im Sommer überall blühende Rosen und spaziert durch Arkaden, die mit Bougainvilleas überwuchert sind.

Mimosenblüte in Bormes-les-Mimosas an der Cote d'Azur, Frankreichs
Mimosenblüte in Bormes-les-Mimosas

Dazwischen gibt es eine Vielzahl an Galerien und Cafés, die euren Bummel zu einem besonderen Erlebnis machen. Allerdings gilt auch hier, dass ihr in der Hochsaison früh da sein solltet. Ihr seid nicht die Einzigen, die diese Pracht bewundern wollen. Wenn ihr von Bormes-les-Mimosas ans Meer fahrt, kommt ihr zum Fort de Bregançon, der Sommerresidenz der französischen Präsidenten. Die kann im Juli und September auch von Innen besichtigt werden.

Port Grimaud – das Venedig der Côte d’Azur

Früher befanden sich hier Sümpfe und Schwemmland, die landwirtschaftlich genutzt wurden. In den 1960er Jahren hatte aber der elsässische Architekt François Spoerry die Idee, hier eine neue Stadt zu bauen. Anders als zu der Zeit üblich sollten aber keine modernen Betonbauten die Landschaft verschandeln, sondern seine Vision war die eines typisch provenzalischen Dorfes. So entstand ein Dorf im typischen Stil, das von vielen Kanälen durchzogen ist.

Port Grimaud inder Cote d'Azur, Frankreich
Venedig trifft Provence in Port Grimaud

Monsieur Spoerry war ein begeisterter Segler und es war ihm wichtig, dass viele der Häuser auch über eine Anlegestelle für Boote verfügen. Eine der Ideen war, dass man hier einen Übergang und Verbindung zwischen Land und Meer schafft. Die Umsetzung dieser Idee ist sehr gut gelungen, und bei eurem Bummel werdet ihr immer wieder darüber staunen, dass all das gerade Mal 50 Jahre alt ist.

Ramatuelle – der ruhige Nachbar von Saint-Tropez

Dieses Dorf ist wieder eines dieser typischen historischen Dörfer der Provence. Es erhebt sich auf einem Hügel oberhalb des Strandes von Pampelonne, an dem sich die Reichen aus Saint Tropez vergnügen. Das Dorf war im Mittelalter von einer Stadtmauer umgeben, von der aber nur noch das Sarazenentor existiert. Die Gassen sind spiralförmig angelegt und führen hinauf zum zentralen Platz. Während eures Aufstiegs genießt ihr immer wieder faszinierende Ausblicke. Mal über Saint Tropez und das Meer, mal über die Weinberge hinein ins Massif des Maures.

Das Licht der Provence zieht spätestens seit Van Gogh die Künstler magisch an. So verwundert es nicht, dass auch Ramatuelle ein umfangreiches Kulturprogramm bietet. So werden beim Festival Ramatuelle nicht nur Filme vorgeführt, sondern nach der Präsentation auch noch diskutiert. Die antike Freilichtbühne des Dorfes bildet den perfekten Hintergrund für ein Festival der klassischen Musik und ein Jazz Fest.

Bandol – Geschütztes Weinanbaugebiet mit Strand

An einer malerischen Bucht mit wunderschönen Stränden liegt dieser kleine Badeort. In Frankreich kennt man Bandol neben seinen Stränden vor allem für seinen Wein. Seit 1941 genießt das Anbaugebiet Bandol, zu dem auch Sanary-sur-Mer gehört einen Gebietsschutz. Die Weine, die hier produziert werden, stammen zum Großteil von der Mourvèdre Rebe, die kräftige Tropfen in rot oder rosé hervorbringt. Daraus entstehen mit die besten Weine der Provence.

Die Weinberge von Bandol
Hier wächst einer der besten Roséweine Frankreichs

Auf der kleinen vorgelagerten Insel Bendor erkundet ihr einen mediterranen Garten und ein kleines Dorf, in dem in den 1960er Jahren Stars wie Belmondo, Fernandel und Louis de Funès gefeiert haben. Bandol ist aber auch bekannt für sein Casino und ein chilliges Nachtleben. Eure Strandtage könnt ihr dank eines breiten Wassersportangebots hier sehr aktiv gestalten.

Cassis – das westliche Ende der Côte d’Azur

Dieses malerische Hafenstädtchen liegt schon in den Ausläufern der berühmten Calanques. Dadurch habt ihr hier nicht nur eine sehenswerte Altstadt zu erkunden, sondern auch malerische und beeindruckende Landschaften drum herum. Das Cap Canaille, das an der Route des Crêtes nach La Ciotat liegt, ist mit 362 Metern die höchste Klippe Frankreichs. Über der Stadt thront das mittelalterliche Schloss, das ihr aber nur von außen besichtigen könnt, da sich in seinem Inneren heute luxuriöse Ferienwohnungen befinden.

Cassis
Cassis

Der französische Schriftsteller Fréderic Mistral sagte sinngemäß über den Ort: „Wer in Paris war und nicht in Cassis, hat noch nichts gesehen“. Mitten in Pinienwäldern und Weinebergen, die bis ans Meer reichen, findet ihr eine dieser Perlen an der Côte d’Azur, in denen man den typischen Charme Südfrankreichs erleben kann. Zu einem Besuch in Cassis gehört aber unbedingt auch ein Bootsausflug in die einzigartige Landschaft der Calanques.

In diesem Beitrag erfahrt ihr, warum ihr unbedingt Urlaub in Südfrankreich machen müsst. Auch interessant: Die schönsten Urlaubsregionen Frankreichs im Überblick.

3. Die Strände der Côte d’Azur

Die Côte d’Azur begeistert nicht nur mit den vielen Sehenswürdigkeiten an Land. Entlang der Küste findet ihr auch traumhafte Strände. Die meisten davon verfügen über feinen Sand, aber es gibt auch Kiesstrände, wie zum Beispiel in Nizza. Normalerweise sind die Strände frei zugänglich, aber wie so oft bestätigen Ausnahmen die Regel.

So findet ihr gerade in größeren Badeorten Strände, die von privaten Beachclubs gepachtet sind. Um einen Badetag in diesen Clubs zu verbringen, müsst ihr dann Eintritt zahlen. Dafür erhaltet ihr aber eine Liege mit Sonnenschirm, gepflegte sanitäre Anlagen und in der Regel auch ein sehr gutes gastronomisches Angebot. Diese Clubs sind dann perfekt für euch, wenn ihr einfach nur am Strand faulenzen wollt und euch ab und zu mal im Wasser abkühlen.

Porquerolles in Frankreich
Porquerolles

In vielen Badeorten wird euch ein umfangreiches Wassersportangebot präsentiert. Das reicht von Bananaboat über Jet-Ski und Kayak bis hin zu Windsurfen und Kiten. Wer es ruhiger mag, findet auch kleine verträumte Buchten. Anhänger des textilfreien Badens werden an der Küste auch fündig. Am bekanntesten ist der FKK-Strand von Pampelonne, von dem schon Louis de Funès die Nackten vertreiben wollte.

Nur mit eurem Vierbeiner wird es etwas schwieriger. Offiziell sind Hunde an den Stränden der Côte d’Azur nicht erlaubt. Allerdings gibt es inzwischen auch Strandabschnitte, an denen Tiere baden dürfen. Diese liegen meistens etwas abseits, damit sich die anderen Badenden nicht gestört fühlen.

Eine Übersicht über die schönsten Strände an der Côte d’Azur haben wir in einem separaten Beitrag für euch zusammengestellt.

Auch wenn die Côte d’Azur den Ruf hat, der Spielplatz der Schönen und Reichen zu sein, so gibt es doch auch Möglichkeiten für „Normalsterbliche“ dort einen traumhaften Urlaub zu verbringen. Vor allem Pauschalreisen, bei dem das Essen im Hotel inklusive ist, bieten sich an, um kostengünstig die Schönheit der Côte d’Azur zu erleben. Günstige Pauschalreiseangebote für euren Urlaub an der Côte d’Azur findet ihr auch auf fti.de.

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