Blick auf Trentino am Gardasee

Die schönsten Seen Europas: Wasserzauber fernab des Meeres

„Wenn ich den See seh´, brauche ich kein Meer mehr“, sagt ein Sprichwort. Eine sehr kluge Weisheit, denn gerade Europa beheimatet zahllose Binnengewässer, die es in vielerlei Hinsicht mit den „sieben Weltmeeren“ aufnehmen können: Der Freizeitwert ist an den idyllischen Seeufern oftmals noch facettenreicher, die umgebende Natur charaktervoller und das Wasser bisweilen sogar klarer und sauberer.

Wir zeigen euch im folgenden Beitrag, warum es lohnenswert sein kann, sich „auf zu neuen (See-)Ufern“ zu machen, wo ihr die schönsten Seen des Kontinents findet, was ihr dort erleben könnt und was die Umgebung der Gewässer so zu bieten hat. Bereit? Mediterraner Charme, alpiner Glanz und idyllische Landschaften erwarten euch bei unserer Reise zu den schönsten Seen Europas – gebt euch einfach eurer „Seensucht“ hin.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • Bedingt durch seine geologische Historie ist Europa ein „Kontinent der Seen“, wobei sich speziell im alpinen Raum und Skandinavien eine Zentrierung befindet.
  • Die natürliche Vielfalt der umgebenden Landschaften wirkt grenzenlos, sodass die Gewässer beispielsweise inmitten von rauen Gebirgsmassiven, weiten Steppenlandschaften oder mediterranen Bergen liegen.
  • Entlang der Seen findet ihr häufig ein breites kulturelles Angebot und Aktivmöglichkeiten vor, zudem liegen oftmals sehenswerte Ortschaften oder spannende Städte in der Nähe der Küsten.

Bunte Vielfalt, spannende Möglichkeiten: So schön ist es am See

In allen Teilen Europas warten malerische Seen in atemberaubender Lage nur darauf, von euch entdeckt zu werden. Besonders einzigartig macht die Gewässer der Umstand, dass sie euch etliche Optionen für einen gleichermaßen erholsamen wie vielseitigen Aufenthalt offenbaren. Urlaub am See? Aber sicher doch!

1. Gardasee: Klassiker in „Bella Italia“

Jenseits der Alpen liegt mit Italien ein wunderschöner Sehnsuchtsort mit mediterraner Aura und atemberaubenden Highlights. Der „Stiefel“ wird urlaubstechnisch gern auf seine Küsten begrenzt, doch das ist nur die halbe Wahrheit! Der Gardasee liegt umgeben von den südlichen Ausläufern des alpinen Gebirges in Oberitalien und beheimatet entlang seiner verträumten Uferpromenaden und urigen Stränden, alles, was wir an Italien so sehr lieben: Pittoreske Dörfchen, romantische Gassen, charaktervolle Städte und viel Genuss, Kulinarik und „Dolce Vita“. Doch das ist noch nicht alles.  

Stadt Malcesine am Lago di Garda

Im Sommer wird am Gardasee wirklich jeder Flecken für sportliche Aktivitäten genutzt. Natürlich vor allem der See selbst, der ein Eldorado für Surfer ist. Mal bläst der Wind aus Norden, dann wird er Vento genannt, mal aus dem Süden, dann heißt er Ora. Es gibt viele Orte am See, von denen ihr je nach Können starten könnt. Ihr seid keine Wasserratten? Das am nördlichen Ufer des Gardasees gelegene Riva ist ein wahres Paradies für Kletterer, Radfahrer kommen auf den zahllosen Berg-Routen und Uferstraßen (offenbaren jeweils spektakuläre Ausblicke auf den See) voll auf ihre Kosten.

Lesetipp: In unserem Beitrag “Die besten Tipps für den Gardasee – Urlaubsregionen, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr” stellen wir euch die Region genauer vor.
Info: Das passende Hotel für euren Urlaub am Gardasee findet ihr auf unserer Angebotsseite.

2. Lac d´Annecy: Frankreichs Juwel in Grün

Auch Italiens nordwestlicher Nachbar Frankreich kann einen der schönsten Seen Europas sein Eigen nennen: Circa zwei Autostunden östlich der Metropolregion Lyon liegt inmitten der Bergzüge der französischen Alpen der Lac d´Annecy, der von mehreren Gebirgsflüssen gespeist wird. Dementsprechend klar und sauber ist das Wasser des sechstgrößten Sees Frankreichs, der sogar als der „sauberste See Europas“ vermarktet wird. Eine Besonderheit des Lac d´Annecy ist das grünlich-türkis schimmernde Wasser, das mit dem tiefen Grün der umgebenden Bergwälder eine fast schon surreal-magische Aura erzeugt.

See von Annecy in Haute Savoie in den französischen Alpen

Entlang der Ufer des langgezogenen Gewässers findet ihr urige Strände, gepflegte Promenaden, unzählige Bootsstege und mediterran anmutende, idyllische Dörfer mit französischem Flair. Wenn ihr nicht nur baden oder entspannen wollt wie „Gott in Frankreich“, habt ihr die Möglichkeit, die Umgebung des Sees aktiv zu erkunden: Die Uferstraßen sind für Radtouren wie gemacht und die benachbarten Bergzüge sind von zahlreichen Wanderpfaden durchzogen; am östlichen Ufer liegt nahe der Ortschaft Talloires eine Felswand, die bei Kletterern aus ganz Europa beliebt ist. Nicht verpassen solltet ihr einen Besuch der namensgebenden Stadt Annecy am Nordufer: Die 130.000 Einwohner Stadt ist von Kanälen durchzogen und beheimatet historische Sehenswürdigkeiten, romantische Gassen und belebte Plätze.

Hoteltipp: Das Les Tresoms – Lake & Spa Resort liegt mitten im Grünen und dennoch zentral zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten rund um den See.

3. Attersee: Natur-Perle zwischen den Gipfeln

Dass man zum Tauchen nicht ans Meer muss, beweist der Attersee auf ganz besondere Art und Weise: Dank seines kristallklaren Wassers, das je nach Wetterlage in tiefem Blau oder hellem Türkis erstrahlt, ist der größte See Österreichs ein ebenso attraktives wie beliebtes Tauchrevier – unter der Oberfläche des Wassers habt ihr eine atemberaubende Sicht auf die bunte Tier- und Pflanzenvielfalt der Unterwasserwelt des Sees. Doch auch über dem Wasser ist vor dem majestätischen Bergpanorama einiges geboten, denn der Attersee gilt als DER österreichische „place to be“ für Segler.

Wunderschöne alpine Attersees mit kristallklarem Wasser

Fernab des Sees locken Bergpfade, Wälder und Hügel zum Wandern und aktiven Erkunden. Highlight ist dabei eine Tour durch das Dachsteingebirge, das Teil des Salzkammerguts ist und damit in einer der schönsten Landschaften Österreichs liegt. Gerade wenn ihr einen Urlaub mit dem Camper plant, findet man dort viele wunderschöne Plätze direkt am See. Dann könnt ihr allabendlich die Sonne beobachten, wie sie sich feuerrot im Wasser spiegelt, ehe sie hinter den Gipfeln verschwindet – ein bezaubernder Anblick und pures „Alpenglühen“.

4. Zürichsee: Eine magische Fusion

In der benachbarten Schweiz prallen bei Zürich auf ebenso faszinierende wie betörende Art gegensätzliche Welten aufeinander: Auf der einen Seite habt ihr die größte Stadt des Landes und ihre urban-vorstädtischen Ausläufer, auf der anderen ein grüne und bergige Schweizer „Bilderbuchlandschaft“, in deren Mitte der 40 Kilometer lange und recht schmale Zürichsee eingebettet ist. Dass diese scheinbar gegensätzlichen Pole perfekt harmonieren, seht ihr im Süden der Züricher Altstadt, wo der Fluss Limmat den tiefblauen See verlässt: Hier habt ihr von der Muster- und Quaibrücke gleichermaßen einen einmaligen Panoramablick auf den „Zürisee“ sowie die historischen Bauwerke entlang des Kanalufers – hier erhebt sich unter anderem die markante Spitze der Kirche Fraumünster in den Himmel.

Historische Stadtzentrum von Zürich mit den berühmten Kirchen Fraumünster und Großmünster und dem Fluss Limmat am Zürichsee.

Ihr seht also, dass dieses Schweizer Gewässers aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten zu den schönsten Seen Europas zählt. Wenn es euch zwischen Shoppen, Sightseeing und Flanieren durch die historischen Gassen zu heiß wird, könnt ihr an vielen Stellen zur Erfrischung in den See hüpfen. Besonders einzigartig geht das am Seebad Utqaui, ein nostalgisches hölzernes Bauwerk mit zahlreichen Stegen und Plattformen, an denen ihr euch Sonnen könnt oder über Leitern und Sprungbrettern den Weg ist saubere Wasser des Zürichsees findet.

Hoteltipp: Das Placid Hotel Design & Lifestyle Zurich bietet euch von vielen Zimmern sensationelle Ausblicke über die Stadt.

5. Vierwaldstädtersee: Charaktervolle Panoramen

Dass die Schweiz eine echte „See Nation“ ist, zeigt sich daran, dass es mit dem Vierwaldstädtersee gleich ein zweites Gewässer der Eidgenossenschaft in unsere Liste geschafft hat. Der Vierwaldstättersee liegt circa 40 Kilometer südlich des Zürichsees im Grenzgebiet der Kantone Luzern, Schwyz, Nidwalden, Uri und Obwalden. Durch seine einzigartige Form durchzieht das Gewässer die umherliegenden Wiesen-, Hügel- und Berglandschaften fast fjordartig – ein Umstand, der euch speziell bei einer Bootsrundfahrt (diese werden an allen größeren Ortschaften am Ufer angeboten) unvergleichliche Naturpanoramen offenbart: Idyllische Auen und Täler wechseln sich mit schroffen Felsformationen ab; und das satte Grün der flankierenden Berge erzeugt einen Charme, der euch unweigerlich an die schottischen Highlands denken lassen wird.

Fluss-Stadtlandschaft von Luzern

Am Vierwaldstättersee könnt ihr vielseitig sportlich aktiv werden, wobei das Angebot von Surfen über Windsegeln und Rudern bis hin zu Tauchen reicht. Die Uferstraßen sind indes für ausgiebige Bike-Touren wie gemacht, während die schneebedeckten Bergmassive am Ost-Teil des Sees zu Wanderungen verführen. Das bekannteste kulturelle „Must-See“ am Vierwaldstättersee ist die am Westufer gelegene Großstadt Luzern, die in ihrem mittelalterlichen Ortskern Sehenswürdigkeiten wie die Kapellbrücke, die Museggmauer oder die bedeutende Renaissancekirche St. Leodegar im Hof beheimatet.

Hoteltipp: Das Central am See befindet sich in einem schönen Garten direkt am See in Weggis

6. Chiemsee: Bayerische Idylle, spannendes Erleben

Unser nächster See führt uns zurück über die Alpen, wo ihr in der oberbayerischen Kulturlandschaft Chiemgau das sogenannte „Bayerische Meer“ antreffen könnt: Der Chiemsee ist der drittgrößte See Deutschlands und ist ein ideales Urlaubsziel für Kurzreisen, da er gleichermaßen gut mit dem Zug und dem Auto erreichbar ist (Lage: circa 90 Kilometer südöstlich von München). Das tiefe Blau des Wassers und dessen endlose Weiten laden euch an mehreren urigen Küstenabschnitten und idyllischen Strandbädern zum Schwimmen und entspannen ein, auch Segeln, Kiten, Surfen, „SUPen“ und Angeln sind möglich. Abgerundet werden die Vorzüge des Sees von der natürlichen Umgebung, die alle Klischees und Vorstellungen von Bayern erfüllt!

Blick vom Berg Kampenwand bei den Chiemgauer Alpen auf den Chiemsee

Wenn ihr den See mal von oben betrachten möchtet, fahrt ihr mit der Seilbahn auf einen der umliegenden Berge, wie zum Beispiel die Kampenwand. Ein paar Tage Wandern ist auch eine schöne Idee für einen Urlaub im Frühling. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier für jeden Geldbeutel. Vom Bauernhof mit Tieren über die Ferienwohnung für Selbstversorger bis zum vier Sterne Hotel ist alles vorhanden. Absolute Pflicht ist am Chiemsee ein Besuch des wichtigsten Kultur-Schatzes der Region: Auf der Größten der drei Inseln, der Herreninsel, ließ der bayerische „Märchenkönig“ Ludwig II. einst das prachtvolle Schloss Herrenchiemsee errichten. Bestaunt hier die royalen Fassaden oder die pompösen Innenräume und flaniert im Anschluss durch den märchenhaften Schlosspark mit seinen Statuen und Springbrunnen.

Hoteltipp: Bei einem Urlaub auf dem Gut Ising genießt ihr eine perfekte Auszeit in bayrischer Idylle.

7. Vänern: Der schwedische Riese

Die letzte Station unserer Reise zu den schönsten Seen Europas führt uns in den hohen Norden nach Skandinavien. Im Südwesten Schwedens liegt hier der Vänern, der mit einer Fläche von 5.519,1 Quadratkilometern der größte See der Europäischen Union ist. Entlang der Ufer des gigantischen Binnengewässers könnt ihr eine endlose natürliche Schönheit entdecken: Zahllose Schären werden von Wellen umtost, Fjorde ziehen sich malerisch ins Landesinnere und unberührte Kiefer- und Tannenwälder und zerklüftete Felslandschaften sorgen für authentisch-nordischen Charme. Ihr habt die Möglichkeit, die Natur fernab der befestigten Wege und Straßen querfeldein zu erkunden oder ihr startet eure Entdeckungstour zu Wasser und steuert die Strände und rustikal-charmanten Buchten mit einem Kanu oder Segelboot an.

Nebeliger Herbstmorgen am Ufer des Vänernsees

Im Hinterland von Vänern werdet ihr euch regelmäßig vorkommen wie in einer Astrid-Lindgren-Verfilmung, denn die berühmten roten Holzhütten stehen fast so sehr für Schweden wie ein gewisser Möbel-Gigant. Um Vänern liegen zahlreiche Naturschutzgebiete wie den Nationalpark Djurö oder das Naturreservat Süro, wo ihr den nördlichsten Buchenwald Europas durchwandern könnt. Vänern ist außerdem Heimat vieler Vogelarten wie den Seeschwalben, Möwen, Kormoranen, Sumpfhühnern oder Wasserrallen. Ihr seht schon: Wenn ihr Outdoor-Trips, ungezähmte Landschaften und unverfälschte Idylle liebt, solltet ihr Vänern unbedingt mal einen Besuch abstatten oder den See im Rahmen einer Schweden-Rundreise auf eure Agende nehmen.

Hoteltipp: Schickes skandinavisches Design in einem historischen Gebäude bietet euch das Hotel Elite Karlstadt am nördlichen Ende des Sees.

Häufig gestellte Fragen zu Europas Seen

Nach diesem Beitrag sind vielleicht noch einige Fragen offen und ihr wollt noch weitere Infos über die Seen Europas haben, bevor ihr eure Reise antretet. Wir helfen euch mit Handkuss weiter.

Welche Seen gibt es in Europa?

Geologisch bedingt gibt es in Europa zahlreiche Arten von Seen, die von Gebirgsseen (speisen sich diese von einem Gletscher, werden sie Gletschersee genannt) über Steppenseen bis hin zu Endseen (am Ende eines Stroms oder Flusses) reichen. Hinzu kommen menschengeschaffene Gewässer in Form von Stauseen, die aber oftmals wunderbar mit ihrer natürlichen Umgebung harmonieren. Ein schönes Beispiel hierfür wäre der Forggensee im bayerischen Allgäu.

Welches ist der sauberste See Europas?

Als sauberster See Europas gilt der hier vorgestellte Lac d´Annecy, der seine Wasserqualität durch nährendes Gletscherwasser erreichte. Das französische Fremdenverkehrsamt wirbt offiziell mit der einmaligen Sauberkeit des Wassers.

Welcher See ist der größte in Mitteleuropa?

Der größte See Mitteleuropas ist das Ijsselmeer in den Niederlanden, welches unweit der Nordseeküste durch den Bau eines Deichs entstand. Der größte natürliche See liegt auf französischem und schweizerischem Staatsgebiet – der Genfersee.

Fazit

Ihr seht also, dass ein Urlaub am See nicht nur eine tolle Abwechslung zum Badeurlaub am Meer ist, sondern auch für pure Vielfalt steht: Bei einem See-Urlaub geht es nie „nur“ um das saubere Wasser oder die schönen Strände, vielmehr runden die natürliche Umgebung, naheliegende Ortschaften und Städte sowie kulturelle Schätze entlang der Seeufer euren Aufenthalt ganzheitlich ab.