Romantischer Spaziergang am feinsandigen Pipa Beach, Brasilien
Viele Hotels wurden renoviert, erweitert oder sogar komplett neu gebaut. So zum Beispiel auch das Mannschaftshotel der Deutschen Nationalelf. Jogi Löws Jungs werden in der Resortanlage „Campo Bahia“ residieren, knapp 30 Kilometer vom Badeort Porto Seguro im Bundesstaat Bahia entfernt. Auch in die Infrastruktur wie Flughäfen sowie die Sicherheit hat das Land investiert. Ob es wirklich vorbereitet ist, wird in den Medien immer wieder kontrovers diskutiert. Franziska Döring ist zuversichtlich: „Vor allem Rio de Janeiro ist Touristenanstürme mehrmals im Jahr, wie zum Beispiel zu Silvester oder Karneval, gewöhnt. Deshalb denke ich, dass sie wissen damit umzugehen.“ Tatsächlich sollen laut Medienberichten insgesamt 57.000 Soldaten, 100.000 Polizisten sowie weitere staatliche Sicherheitskräfte im Einsatz sein, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Magischer Sonnenuntergang: Christusstatue auf dem Corcovado, Rio de Janeiro, Brasilien
Brasilien scheint aufgrund der Weltmeisterschaft grundsätzlich wieder mehr ins Bewusstsein der Urlauber gerückt zu sein und das nicht nur bei Fußballfans. „Wir merken sowohl für die Zeit vor der WM als auch danach einen Anstieg der Buchungen“, so Franziska Döring. „Besonders viele Gäste buchen Rundreisen, bei denen sie die Vielfalt des größten südamerikanischen Landes erleben können.“ Und die ist groß, weiß die Expertin: „Es gibt pulsierende Metropolen wie Rio de Janeiro, zahllose Traumstrände, malerische koloniale Städte wie Salvador da Bahia, die atemberaubenden Wasserfälle von Iguacu und das Naturparadies des Amazonas.“
Eindrucksvolle Naturschönheit: Die Iguazu-Wasserfälle in Brasilien
Die Pläne der Regierung im Tourismussektor sind ehrgeizig. Bis 2020 erhofft sie sich einen Anstieg der Einreisenden auf 11 Millionen pro Jahr, was mehr als doppelt so viel wie bisher wäre. Die Fußballweltmeisterschaft sowie die Olympischen Spiele 2016 sollen einen beträchtlichen Teil dazu beitragen. Ob erstere auch dazu beiträgt, dass die Brasilianer ihr Trauma von der letzten WM im eigenen Land überwinden können, bleibt abzuwarten. 1950 verlor die Mannschaft im Finale gegen Uruguay und für viele Fans zerplatzte der Traum vom Titel im eigenen Land. Für welche Mannschaft das Sommermärchen bei dieser WM wahr wird, wissen wir in der Nacht des 13. Julis unserer Zeit. Dann treten die beiden Finalisten im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro – mit einem Fassungsvermögen von fast 200.000 Zuschauern eines der größten Stadien der Welt – gegeneinander an.
Autor: Leonie Köhler