Ägypten, das Land der Pharaonen und uralten Wüstenzaubers: Bei einer Rundreise in Ägypten spürt ihr die Magie einer über 5000 Jahre alten Hochkultur, steigt hinab in königliche Grabstätten und blickt in die steinernen Augen der Sphinx. Vor rund 100 Jahren, im Jahr 1922, wurden die Grabkammern des sagenumwobenen Pharaos Tutanchamun entdeckt – begebt euch zu diesem einmaligen Anlass mit uns auf eine Zeitreise in das Alte Ägypten.
Bis heute hat Ägypten mit seinen beeindruckenden Pyramiden und den Rätseln, die sie uns bis jetzt noch aufgeben, nichts von seiner mystischen Faszination verloren. Wir stellen euch hier eine Rundreise von Luxor bis nach Kairo vor, bei der ihr auf den Spuren großer Pharaonen wandelt und geben euch Tipps für eine ganze Reihe an sehenswürdigen Ausflugszielen.
Inhaltsverzeichnis
- Luxor, Gizeh, Kairo: Eine Zeitreise ins Alte Ägypten
- Häufig gestellte Fragen rund um Rundreisen in Ägypten
Das Wichtigste im Überblick
- Das Alte Ägypten und seine faszinierende Geschichte begegnen euch von Nord nach Süd entlang des Nils. Bis heute zeugen die weltberühmten Pyramiden und gigantischen Tempelanlagen vom Glanze jener Zeit.
- Vor allem die uralten Grabstätten der Pharaonen sind dem Zahn der Zeit und den Besuchern ausgesetzt. Haltet euch daher unbedingt an die Regeln, um die archäologischen Stätten zu schützen und beachtet, dass im Tal der Könige nur ausgewählte Gräber zu besichtigen sind.
- Es gibt unglaublich viel in Ägypten zu sehen, sodass ihr eure Rundreise ganz nach euren Wünschen gestalten könnt. Nach den kulturellen Eindrücken sind ein paar erholsame Tage am Meer ein schöner Abschluss.
Luxor, Gizeh, Kairo: Eine Zeitreise ins Alte Ägypten
Vor über 5000 Jahren entstand an einem der größten Flüsse der Erde, dem Nil, die Hochkultur des Alten Ägyptens. Auf unserer Route durch das Land erwarten euch schier atemberaubende Sehenswürdigkeiten, die Sonne Ägyptens und je nach Wunsch die malerischen Strände des Roten Meers als krönender Abschluss.
1. Luxor: Das Tal der Könige
Auf den Spuren des Pharaos Tutanchamun starten wir unsere Rundreise an einer der bedeutendsten archäologischen Stätten Ägyptens: In West-Theben im Tal der Könige bei Luxor. Mythen und Legenden umranken diesen Ort am Westufer des Nils, an dem während des Neuen Reichs (zwischen dem 15. und 11. Jhd. v. Chr.) Felsengräber in das pyramidenähnliche Bergmassiv geschlagen wurden. Bislang wurden hier 64 königliche Grabstätten entdeckt, bis auf das überaus prächtig geschmückte Grab Tutanchamuns waren jedoch die meisten bei ihrer Entdeckung bereits ausgeraubt.
In den Gräbern selbst seht ihr heute nur wenige Fundstücke, doch die uralten Wandmalereien und prächtigen Wandinschriften in den verwinkelten Korridoren sind bereits ein Erlebnis für sich. Besichtigt außerdem unbedingt den Terrassentempel der Königin Hatschepsut unweit des Tals und genießt die unglaubliche Aussicht. Auch die steinernen Tempelwächter, die Memnonkolosse, und das Tal der Königinnen solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens das ehemalige Wohnhaus von Howard Carter, das heute ein sehenswertes Museum ist. Carter war der berühmte Entdecker des Grabs von Tutanchamun.
2. Edfu und Kom Ombo: Faszinierende Tempelanlagen
Auf dem Weg nach Kom Ombo lohnt es sich, einen Zwischenstopp am Horus-Tempel in Edfu einzulegen. Das etwa 2000 Jahre alte Bauwerk gilt heute als einer der besterhaltenen Tempel in Ägypten. Um ins Innere zu gelangen, schreitet ihr an zwei steinernen Horusfalken vorbei durch das Eingangstor, das von zwei mit prächtigen Reliefs verzierten Tortürmen flankiert wird. Wir empfehlen euch, eine geführte Tour zu unternehmen, um einen spannenden Einblick in die Geschichten hinter den Wandmalereien und Riten der Alten Ägypter zu erhalten.
Habt ihr die Anlage genug bestaunt, befindet sich rund 60 Kilometer südlich von Edfu Kom Ombo, das nächste Highlight eurer Rundreise. Idyllisch am Nilufer gelegen, erspäht ihr bereits von weither die hochaufragenden Tempelruinen. Kom Ombo gilt als Doppeltempel, da er gleich zwei Gottheiten – Sobek, dem Krokodilgott und Haroeris, einer Erscheinungsform des Horus – geweiht war. Ein Erlebnis der besonderen Art ist zudem das Krokodilmuseum in Kom Ombo, in dem ihr viel über den Krokodilgott Sobek erfahrt und nicht zuletzt mumifizierte Krokodile und Sarkophage aus nächster Nähe betrachten könnt.
3. Assuan: Nassersee, Nubien und Abu Simbel
In der Region um den Nassersee trifft die Wüste auf den Nil, den riesigen Stausee und die Stadt Assuan – ein einzigartiger Zauber. Assuan selbst ist eine faszinierende Mischung aus Antike und Moderne. Neben dem berühmten Souk und guten Restaurants solltet ihr das Nubische Museum besuchen. Das riesige Museum widmet sich den antiken Denkmälern Nubiens, die mit dem Bau des Assuan-Staudamms teilweise auf höhergelegenes Gelände oder ins Nubische Museum umgesiedelt wurden. Daher könnt ihr den berühmten Isis-Tempel, der in einer einmaligen Rettungsaktion umgesiedelt wurde, heute auf der Agilkia-Insel begehen.
Auf der Insel Elephantine wandelt ihr durch die Reste der etwa 5000 Jahre alten Siedlung Yebu, während um euch herum das Blau des Nils verheißungsvoll glitzert. Habt ihr neue Energie getankt, geht es auf nach Abu Simbel. Rund 280 Kilometer südwestlich von Assuan entführt euch der faszinierende Felsentempel von König Ramses II. am südlichen Ende des Nassersees in eine längst vergangene Ära. Vor allem die vier gigantischen Ramses-Statuen, die über 20 Meter hoch in den Himmel ragen, laden als beeindruckende Zeugnisse der antiken Baukunst zum Staunen ein.
4. Luxor: Die Tempelstadt Karnak
Vom äußersten Süden Ägyptens begeben wir uns auf unserer Rundreise flussabwärts wieder Richtung Norden. Es lohnt sich, Luxor erneut einen Besuch abzustatten und sich am östlichen Nilufer Zeit für die größte Tempelanlage Ägyptens, die Tempelstadt Karnak, zu nehmen. Zwischen Kultanlagen und ehrwürdigen Tempeln schlug hier einst das religiöse Herz Ägyptens. Allein der Tempel des Amun-Re nimmt eine Gesamtfläche von rund 30 Hektar ein – plant ausreichend Zeit ein, um das riesige Gelände zu erkunden. Von Luxor aus erreicht ihr Karnak bequem per Taxi oder Minibus.
Habt ihr danach noch nicht genug von den ägyptischen Kultstätten, solltet ihr dem Tempel von Luxor einen Besuch abstatten. Einflussreiche Herrscher wie Amenophis III., Ramses II. und später Alexander der Große bauten und erweiterten diesen heiligen Ort. Unter den Römern diente er als Festung, bis das Gelände schließlich nach Christus in vier Kirchen verwandelt wurde. Wie einst die großen Pharaonen wandelt ihr vom Vorhof des Nektanebos I. über die von Sphingen bewachte Allee zum Luxor-Tempel. Dort beeindruckt unter anderem der meterhohe Obelisk, dessen Gegenstück heute auf dem Place de la Concorde in Paris steht.
5. Alexandria: Die Perle am Mittelmeer
Das antike Alexandria ist wie geschaffen dafür, tief in die Geschichte Ägyptens einzutauchen. Ein Besuch in der Stadt Alexander des Großen gleicht einer Zeitreise zu den ägyptischen Wurzeln und das römisch-griechische Zeitalter. Besichtigt etwa die Katakomben Kom el Shoqafa, die nicht nur die größte römische Grabstätte in Ägypten sind, sondern auch sehr eindrucksvoll die Verbindung ägyptischer, hellenistischer und römischer Kunst- und Kulturformen aufzeigen. Alexandria steht seit jeher für Wissen und Fortschritt und besaß einst die größte Bibliothek der Welt.
Zwar wurde der ursprüngliche Hort des Wissens über die Jahrhunderte hinweg zerstört, doch die neue, moderne Bibliothek, die heute ganz in der Nähe der antiken Stätte steht, ist gleichsam ein Kunstwerk für sich. Neben mehr als acht Millionen Büchern beherbergt sie auch interessante Ausstellungen. Auf der Halbinsel Pharos, auf der mit dem Pharos-Leuchtturm einst eines der sieben antiken Weltwunder stand, befindet sich seit dem 15. Jahrhundert n. Chr. die Zitadelle von Qaitbay, die jahrhundertelang als eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen entlang der Mittelmeerküste galt.
6. Kairo: Das Vermächtnis der Pharaonen
Vor den Toren Kairos wartet das Wahrzeichen Ägyptens schlechthin auf euch. Am Westufer des Nils wacht das einzige noch erhaltene Weltwunder der Antike, die Pyramiden von Gizeh. Davor ruht die nicht minder berühmte Sphinx: Rund 20 Meter hoch und 74 Meter lang, bewahrt die anmutige Löwenstatue bis heute die Geheimnisse der Pharaonen. Die monumentalen Bauwerke sind eines der Must-Do‘s in eurem Ägyptenurlaub – zwischen den rund 4000 Jahre alten Steinmauern des Dreigestirns aus Cheops-Pyramide, Chephren– sowie Mykerinos-Pyramide zu schlendern, ist ein Erlebnis, das unvergessen bleibt. Seid ihr zurück in Kairo, lasst euch vom Charme der Metropole verzaubern.
Historischer Glanz und ein leiser Wüstenhauch treffen hier in einer ganz besonderen Mischung aufeinander. Moscheen und uralte Turmbauten ragen in die Höhe, während im Labyrinth der Altstadt trubelige Souks zum Bummeln einladen. Das Ägyptische Museum ist nicht nur für Fans des pharaonischen Ägyptens ein kulturelles Highlight: Die Schätze aus der Grabkammer Tutanchamuns finden sich hier ebenso wieder wie Mumien und unzählige kostbare Artefakte, die das Alte Ägypten lebendig machen. In Kairo schließt eure Rundreise, so wie sie begann: Auf den Spuren des Kindkönigs Tutanchamun.
7. Rotes Meer: Entspannung und Badespaß
Steht euch nach eurer kulturellen Rundreise durch das mystische Reich der Pharaonen noch der Sinn nach etwas Erholung und Badeurlaub, bietet sich das Rote Meer mehr als an. Sharm El-Sheikh, Marsa Alam oder Hurghada begeistern nicht nur mit ihren traumhaften Sandstränden, sondern auch mit ihrer bunten Unterwasserwelt. Einige der Reviere zählen gar zu den besten Tauch- und Surfspots der Welt. Doch auch zum Baden, Relaxen oder Surfen und Wakeboarden ist das Rote Meer ein Paradies.
Ideal, um die Seele baumeln zu lassen und die gesammelten Eindrücke in Ruhe Revue passieren zu lassen. Um in das heutige Ägypten einzutauchen, lohnt es sich, dem bunten Treiben auf dem Suq von Hurghada hinzugeben, die El Mina Moschee zu besichtigen oder am Satayh Reef Deline hautnah zu erleben. Nicht zuletzt bietet die Wüste mit ihren endlosen Sanddünen und Beduinendörfern ein magisches Erlebnis.
Häufig gestellte Fragen zu Rundreisen in Ägypten
Hat euch nun das Fernweh gepackt und habt ihr Lust, selbst das Reich der Pharaonen zu erforschen, gilt es natürlich, einiges zu planen. Die wichtigsten Fragen zu Rundreisen in Ägypten beantworten wir euch hier.
Wie reist man am besten durch Ägypten?
Die bedeutendsten Stätten der alten Hochkultur Ägyptens liegen entlang des Nils. Für eine kulturelle Rundreise ist daher eine Nilkreuzfahrt eine ideale und komfortable Art der Fortbewegung. Es gibt zahlreiche Angebote, die euch von Luxor über Kom Ombo und Assuan, Theben und Kairo führen und dabei die schönsten Sehenswürdigkeiten passieren. Alternativ könnt ihr die Strecke entlang des Nils auch mit einem Mietwagen befahren. Der Vorteil dieser individuellen Art des Reisens liegt auf der Hand: Ihr seid flexibel und könnt euch so viel Zeit lassen, wie ihr möchtet.
Macht euch vor eurer Rundreise unbedingt mit den geltenden Verkehrsregeln in Ägypten vertraut, achtet vor Ort auf die üblichen Verhaltensregeln und lasst beispielsweise keine Wertgegenstände im Auto zurück. Schließlich gibt es auch Busrundreisen, bei denen ihr meist in kleineren Vans unterwegs seid. Ihr werdet direkt zu den Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten gebracht – häufig sind Busrundreisen auch mit einer kürzeren Nilkreuzfahrt kombiniert.
Wie viele Tage sollte man für eine Rundreise durch Ägypten einplanen?
Acht bis zwölf Tage eignen sich perfekt für eine Rundreise durch Ägypten. Auf diese Weise habt ihr genügend Zeit, das Alte Ägypten gebührend kennenzulernen. Zudem gewähren Kulturreisen zwar intensive Einblicke in die frühe Hochkultur, allerdings können sie durchaus anstrengend sein. Es lohnt sich daher, sich nicht zu viele Sehenswürdigkeiten an einem Tag vorzunehmen, diese dafür dann ausgiebig zu besichtigen. In Ägypten scheint die Sonne fast täglich und es kann sehr heiß werden – legt eure Ausflüge daher idealerweise auf den Morgen und frühen Vormittag und lasst es den Rest des Tages ruhiger angehen.
Welche Kulturen gibt es in Ägypten? Was sind die Merkmale einer Hochkultur in Ägypten?
Heute spiegeln sich in der ägyptischen Kultur ihre altägyptischen, greco-romanischen, christlichen und islamischen Einflüsse wider, besonders Kairo ist eine moderne Melange verschiedener Kulturen. Dazwischen finden sich immer wieder Spuren aus der Zeit, in der Pharaonen herrschten. Die Ägypter sind stolz auf diese Wurzeln, war doch das Alte Ägypten eine der ersten Hochkulturen der Erde, noch dazu in einer so von Wüsten dominierten Region. Etwa 4000 bis 3000 Jahre v. Chr. begann die Ära der Hochkultur Ägypten, die mit dem Einbrechen des griechisch-römischen Zeitalters ihr Ende fand.
Dabei war die Nähe zum Nil, der mit seinen regelmäßigen Überflutungen den Lebensrhythmus an seinen Ufern bestimmte, ausschlaggebend dafür, dass sich Ägypten zu einer Hochkultur entwickeln konnte: Dank der fruchtbaren Auen am Nil war die Ernährung der Bevölkerung sichergestellt, Verwaltung und Tauschhandel wurden ermöglicht und nicht zuletzt bildeten sich eine effiziente Verwaltung sowie Schriftsysteme und soziale Schichten heraus.
Fazit zu einer kulturellen Rundreise durch Ägypten
Bis heute ist die Faszination Ägypten ungebrochen: Pyramiden und monumentale Tempelanlagen erzählen Geschichten längst vergangener Tage und lassen ihre Betrachter doch in einem ehrfürchtigen Staunen zurück. Freut euch auf eine beeindruckende Reise, imposante Bauwerke und spannende Einblicke in eine Welt voller Mystik und Magie. Auch für die ganze Familie ist eine Reise entlang des Nils übrigens ein einmaliges Erlebnis – angesichts der antiken Weltwunder, haushohen Bauten und unzähligen unerforschten Rätseln staunen kleine wie große Besucher. Verstaubte Historie müsst ihr hier keinesfalls befürchten, vielmehr ist die alte Kultur der Pharaonen bis heute fest im modernen Ägypten verankert. Euch erwartet eine Zeitreise für alle Sinne!