Meine Reise durch den Süden von Vietnam

Der Vietnam ist bekannt für seine Millionen Metropolen, das wunderbare Essen, die gastfreundlichen Leute und die bezaubernde Natur. Unser Kollege Jan hat sich gemeinsam mit seiner Frau auf eine teils abenteuerliche, aber auch beeindruckende Reise gemacht.

Nach unserer 16 stündigen Reise von München über Abu Dhabi nach Ho Chi Minh Stadt bzw. Saigon, wie es teilweise noch genannt wird, sind wir erschöpft in der Millionen Metropole angekommen und mussten uns als erstes damit auseinandersetzen, dass uns lediglich einer unserer 2 Rucksäcke auf dem Gepäckband entgegen kam. Somit wurde die Vorfreude auf das vielfältige und spannende Urlaubsziel Vietnam erstmal getrübt. Anstatt die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, mussten wir erstmal shoppen gehen, um meiner Frau wenigstens das Nötigste wie frische Tops, Unterwäsche und Kosmetikartikel zu besorgen. Also liefen wir zu Fuß vom Hotel zur Saigon Centre Shopping Mall. Auf dem Weg dorthin wurde uns schnell die Charakteristik der Stadt vor Augen geführt: Es war laut, es herrschte Verkehrschaos, die Luft war verschmutzt und ein Großteil der Menschen lief mit Mundschutz durch die Straßen, um sich wenigstens notdürftig gegen die Feinstaubbelastung zu schützen.

Befahrene Straße im Vietnam

Schnell war uns klar, dass wir uns an diesem Ort lediglich so lange wie nötig aufhalten möchten, um schnellstmöglich die landschaftlichen Besonderheiten, die prachtvolle Natur und endlosen Sandstrände erkunden zu können.

Sehenswürdigkeiten: Unsere Tipps & Erfahrungen

Aussicht auf Ho Chi Minh City

Unser Hotel (Hotel Elios) befand sich im Stadtkern von Ho Chi Minh City, was den Vorteil in sich barg, vieles zu Fuß erkunden zu können, wie z.B. die Pham Ngu Lao Street, die Vergnügungsmeile der Stadt, die vergleichbar mit der weltberühmten Kao San Road in Bangkok ist. Hier ließen wir uns durch die Menge treiben und von allerlei Obskuritäten anziehen, wie z.B. gebratene Skorpione oder Heuschrecken, die in Garküchen verkauft wurden. Davon zu kosten war uns jedoch etwas zu exotisch, wenngleich wir Fans von asiatischer Streetkitchen sind. Also ließen wir uns gebratenen Reis mit Gemüse, Ananas und Schrimps in einer Ananasschale servieren und uns den herrlichen Geschmack Vietnams mit seinen besonderen Gewürzen und Aromen auf der Zunge zergehen.

Da wir nach 3 Tagen unser verschwundenes Gepäck immer noch nicht zurück hatten, gab es genügend Zeit, um sich den Sehenswürdigkeiten der Stadt zu widmen.

Besonders empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten:

  • Jade Emperor Pagode: einer der wichtigsten taoistischen Tempel von Ho Chi Minh City. Im Tempel findet man viele verschiedene Statuen zahlreicher Götter, buddhistische Statuen und natürlich welche vom namensgebendem Jade-Kaiser.
  • Notre Dame Kathedrale: ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt und wurde schon 1883 erbaut. Die beiden Glockentürme sind 58 Meter hoch und die Kathedrale wurde mit Materialien aus Frankreich erbaut, die dafür extra importiert wurden.
  • Wiedervereinigungspalast: ist heute nicht nur ein Museum, sondern es werden dort immer noch Treffen und Veranstaltungen der Regierung abgehalten. Es ist der Ort, an dem das Ende des Vietnamkrieges beschlossen wurde.

Auf unserem Erkundungskreuzzug durch die Stadt hat uns besonders die Sportbegeisterung der Vietnamesen beeindruckt. Besonders zur Morgenzeit konnte man in jedem Park und parkähnlichen Anlage mit mindestens einer Bank beobachten wie junge und alte Menschen Sport- und Gymnastikübungen machten, um sich fit zu halten. Überall in der Stadt sind daher auch Sportgeräte aufgestellt, die rege genutzt werden.

Grünanlage mit Sportgeräten in Vietnam

Tagesausflug: Mekong Delta

Wir haben einen Tagesausflug ins Mekong Delta unternommen. Hier teilt sich der 4.500 km lange Fluss in verschiedene mächtige Arme, bevor er ins chinesische Meer mündet. Unzählige Frachter und Passagierschiffe, ebenso wie Motor- und Ruderboote schippern über die breiten Wasserstraßen, bevor sie in einem Labyrinth aus schmalen Flussarmen, Kanälen und Inselchen verschwinden. Der Begriff “Lebensader” ist hier, in der sogenannten Reiskammer Vietnams, treffend, denn der Fluss bestimmt alles: die Ernte, den Transport von Gütern und das Fortkommen der Menschen, die zumeist auch auf ihren Booten leben.

Wir nutzen zunächst ein Motorboot, was uns auf eine kleine Insel brachte, von wo aus wir eine interessante Tour durch einen Bambusgesäumten Wasserweg auf einem Nussschalenboot unternahmen.

Bootfahrt Vietnam

Nach dem Anlegen kamen wir an einem kleinen Markt vorbei, wo verschiedene kulinarische Spezialitäten und exotische Früchte angeboten wurden, die wir zum ersten Mal in unserem Leben gesehen haben, wie z.B. Rambutan, eine weiche Frucht, mit haarähnlichen Fortsätzen, inoffiziell auch unter dem Namen „Haarige-Kirsche“ bekannt.

Anschließend wurden wir von unserem Tourguide zu einem Dorf Einheimischer gebracht, wo wir eine Kleinigkeit essen konnten und wir traditionell vietnamesischen Klängen lauschen konnten.

Insgesamt war es ein interessanter Ausflug zur Lebensader Vietnams, der uns das Leben der Menschen im Mekong Delta auf dem Wasser und dem angrenzenden Land auf vielfältige Art und Weise näher gebracht hat.

Insel Phu Quoc

Immer noch ohne das Gepäck meiner Frau, ging es weiter auf die Insel Phu Quoc ganz im Süden von Vietnam. Ärgerlich an der Gepäcksituation war, dass wir in den vorherigen Tagen trotz des Besuches zahlreicher Märkte und Malls nicht geschafft haben, einen akzeptablen Bikini zu besorgen. Das war natürlich suboptimal auf einer Insel, die für ihre schönen weißen Strände bekannt ist. Also begann unsere Zeit auf Phu Quoc ebenfalls zunächst mit Shopping. Glücklicherweise konnten wir einen schönen Bikini finden und uns endlich um unser Hauptanliegen der Landschaft, Natur und Relaxen an wunderschönen Stränden widmen.

Wir haben uns einen Roller zum Schnäppchenpreis von 5 € am Tag gemietet und begannen umgehend mit der Erkundung der Insel.

Ausflug mit dem Roller in Vietnam

Bezaubernde Strände in Süd-Vietnam

Weiterhin vom Pech verfolgt fuhren wir über eine Stunde zu einem Strand im Nordwesten der Insel (Bai Dai Beach), der in einem Reiseblog als absolutes Highlight angepriesen wurde. Wie sich herausstellte, war der Strand mittlerweile gesperrt, weil hier Appartementkomplexe hochgezogen wurden. Also fuhren wir weiter zum Ghan Dau Beach, einem wirklich schönen palmengesäumten Strand mit feinem Sand und kristallklarem Wasser, wo wir relaxen und die Zeit genießen konnten. Was man hier wissen muss: Der Strand gehört zu einem Resort. Wenn man hier etwas essen möchte, muss man sich auf europäische Preise einstellen.Ghan Dau Beach in Vietnam

Ein weiteres Strandhighlight der Insel, das wir besucht haben, ist der Bai Sao Beach (Star Beach). Der Strand wird als einer der schönsten der Insel beworben. Das können wir teilweise bestätigen. Der nördliche Strandabschnitt war wirklich sehr schön, mit puderweißem Sandstrand, klaren Wasser, schönen Palmen und sehr sauber gehalten. Letzteres kann man vom südlichen Strandabschnitt leider nicht behaupten, weswegen wir empfehlen, sich unbedingt auf den schönen Strandabschnitt im Norden zu konzentrieren.

Star Beach in Vietnam

Endlich bekamen wir nun auch unseren 2. Rucksack nach Phu Quoc hinterhergeschickt und konnten aus dem vollen Kleidersortiment schöpfen. Wir haben bei der Abholung des Gepäckstückes am Flughafen von Phu Quoc erfahren, dass der Rucksack zunächst erst gar nicht ins Flugzeug in München gepackt wurde, wodurch sich die tagelange Verzögerung erklären lässt.

Unsere Unterkunft The simplest Phu Quoc Village war sehr schön mit einer tollen Gartenanlage in Mitten der Natur und tollen hölzernen Appartements – zentral gelegen, um die Insel bestmöglich zu erkunden. Wir fuhren zum Beispiel mit unserem Roller zum Nightmarket von Duong Dong. Hier findet man einige Souvenirläden, Garküchen & Restaurants. Der ideale Ort, um ein bisschen zu bummeln, einen Happen zu essen und die Leute zu beobachten.

Leider wurden wir in Vietnam vom Pech verfolgt, was sich als nächstes darin äußerte, dass uns auf dem Weg zur Fingernail Island ca. 30 km von unserem Appartement entfernt, der Hinterreifen unseres Rollers geplatzt ist. Das war natürlich eine unglückliche Situation – wir waren so weit von unserer home base entfernt wie nur möglich und konnten mit dem kaputten Hinterrad nicht mehr weiterfahren. In der Situation zeigte sich das freundliche Gesicht und die riesige Hilfsbereitschaft der Vietnamesen. Das erste Pärchen was unaufgefordert mit ihrem Roller anhielt, wollte uns tatsächlich mit diesem zur nächsten Werkstatt abschleppen. Das war natürlich nicht möglich, dennoch verwiesen sie uns an einen anderen Einheimischen der kein Wort Englisch sprach uns aber zu einer nahegelegenen „Werkstatt“ brachte. Hier versuchte man das Loch im Reifen hilfsbedürftig zu flicken, indem eine Paste in den Riss geschmiert wurde. Nach anfänglichem Staunen hielt das die Luft sogar so gut im Reifen, dass wir mit 20 km/h mit dem Roller zu unserer Unterkunft zurückfahren konnten, um ihn dort richtig reparieren zu lassen. Es war wirklich schön zu sehen, wie uns wildfremde Menschen bei unserem Problem ohne zu zögern geholfen haben, obwohl wir uns noch nicht mal verständigen konnten.

Unsere Strand Highlights auf  Phu Quoc:

  • Bai Truong (Long Beach ): Der 20km lange Strand führt vom Dinh Cau Tempel in Duong Dong in den Süden und befindet sich in fußläufiger Distanz von the simplest Phu Quoc village. Der Beach bietet feinen Sand und ist ideal zum Schwimmen geeignet.
  • Bai Sao Beach (Star Beach): Der Strand liegt an der Südostküste von Phu Quoc in einer wunderschönen Bucht und wird von vielen Tagestouren besucht, die dann die ansässigen Strandbars bevölkern – besonders der nördliche Strandabschnitt ist einen Besuch wert.
  • Ganh Dau Beach: An der nördlichen Spitze gelegen, befindet sich der Beach im gleichnamigen Ort. Der Strand bietet palmengesäumten, feinen Sandstrand und kristallklares Wasser. Hier müsst ihr euch allerdings unter die Gäste des Peppercorn Resorts mischen, da der Strand zu diesem gehört.

Insgesamt waren wir von der Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft der Vietnamesen, der exotischen und sehr leckeren Küche sowie ausgesuchten landschaftlichen Highlights von Vietnam begeistert und haben festgestellt, dass das genügsame Leben vieler Asiaten über die Konsumgesellschaft nachdenken lässt.