Auf Kuschelkurs durch Australien: Tierwelt in Victoria

Werbung

Für Tierfreunde gibt es wohl kaum etwas spannenderes als eine Australien-Reise. Wer die Fauna live erleben möchte, kann sich in unserem Beitrag über die interessantesten Tiere informieren. In unserem Beitrag fokussieren wir uns bewusst auf Victoria, der Staat ist sicherlich aufgrund seiner Größe und der landschaftlichen Vielfalt der Beste, um die australische Tierwelt in der Wildnis zu erleben. 
 
Wusstet ihr das schon? Australien war über Jahrtausende hinweg ein völlig isolierter Kontinent. Hier gibt es Tierarten, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind – sogenannte „endemische Arten“. In Australien gab es ursprünglich nur wenige Säugetiere. Huftiere, Nagetiere und anderen Arten, die bei uns in Europa weit verbreitet sind, haben sich dort einfach nicht entwickelt. An ihre Stelle traten sogenannte „Beutelsäuger“ wie beispielsweise die Kängurus. Etwa 90 % aller wild lebenden Tiere in Australien sind endemisch. Hier ein Überblick über die Wildtiere in Victoria, einem für seine Größe sehr artenreichen Staat. Auf nur 3% der Landmasse findet ihr bis zu 30% der endemischen Tierwelt und 54 Nationalparks. 

Auf diese Wildtiere könnt ihr euch in Victoria freuen

Sind Wombats gefährlich? Und was hat es mit diesen Glydern auf sich? Wenn ihr eine Beschreibung der Fauna Australiens durchlest, stoßt ihr oft auf seltsame Tiernamen. Wir haben für euch Kurzportraits spannender Tierarten in Victoria zusammengetragen, damit ihr euch ein Bild von der Tierwelt dort machen könnt. Natürlich konnten wir nicht alle Tiere, die dort heimisch sind, in unsere Liste aufnehmen. Immerhin gibt es in Victoria mindestens 95 verschiedene Arten von Säugetieren und 114 Vogelarten. Hinzu kommen all die Fische, Schmetterlinge und sonstige Insekten. Mal abgesehen von den Meeressäugern. Ihr wollt schließlich keine Doktorarbeit lesen, oder? Zuerst gibt es einen Überblick über die wichtigsten Säugetiere in Victoria:   

1. Kängurus

Wer Australien hört, denkt sofort an Kängurus. Die Australier in Victoria nennen nur eine Känguru-Art tatsächlich „kangoroo“: das eastern grey kangoroo – das Östliche Graue Riesenkänguru. Es hat silbergraues Fell und wird bis zu 140 cm groß. Der Schwanz des großen Beuteltiers kann bis zu 100 cm lang werden und Männchen wiegen bis zu 55 kg. In Halls Gap, in den Grampians in Victoria, könnt ihr regelmäßig Abends hunderte der Tiere sehen.  

Kangurus in Australien

2. Wallabys

„Wallaby“ steht für 8 verschiedene kleinere Känguru-Arten. Das brush-tailed rock-wallaby ( auf Deutsch Bürstenschwanz-Felsenkänguru oder Pinselschwanzkänguru) ist fast nur noch in Victoria zu finden. Das kleine rotbraune Beuteltier wiegt nur 3 bis 9 kg und wird maximal 60 cm groß. Im Tierparadies Phillip Island posieren die wilden Wallabies im Phillip Island Nature Park häufig für Photos.

Wallaby in Victoria, Australien

3. Koalas

Wenn ihr Koalas beobachten wollt, seid ihr in Victoria genau richtig! In dem feuchten und gemäßigten Klima fühlen sich die kleinen Fellknäuel besonders wohl. Die meiste Zeit findet ihr sie in den Eukalpytusbäumen. Wusstet ihr eigentlich, dass Koalas bis zu 20 Stunden am Tag schlafen und ansonsten am Knabbern sind? 

koala

3. Wombats

Tapsig, plump und äußerst sozial: Mit „Wombat“ werden verschiedene Arten pflanzenfressender, nachtaktiver Beuteltiere bezeichnet. Sie sind 70 bis 120 cm lang, mit Dachs-ähnlichem Körperbau und 20 bis 40 kg schwer. Sie graben bis zu 20 Meter lange Gänge bis in 3,5 Meter Tiefe – und sind die größten buddelnden Säugetiere der Welt. Wer im Wilsons Promontory Nationalpark übernachtet, wird ganz bestimmt Wombats begegnen. 

Wombat in Australien

4. Glyder

Mit einer Gleitmembran vom Ellenbogen bis zur Ferse können Glyder kurze Strecken abwärts durch die Luft segeln. Ihr Körper ist etwa 35 bis 45 cm lang – der 45 bis 60 cm lange Schwanz  sorgt aber dafür, dass sie größer wirken. Sie haben ein zotteliges Fell, einen buschigen Schwanz und eine spitze Schnauze. Auf Deutsch werden sie oft „Flughörnchen“ genannt, selbst wenn nicht alle Unterarten der Glyder dazu gehören. Und sie sind natürlich … Beuteltiere. 

Flughörnchen

5. Possums

Nicht mit O-possums verwechseln, das sind die Beutelratten in den USA. Die australischen Possums werden grob in folgende Unterarten eingeteilt: 

  • Bilchbeutler – pygmy possums
  • Ringbeutler – ring-tailed possums
  • Kusus – brush-tailed possums
  • Gleitbeutler – glyding possums
  • Federschwanzbeutler – feather-tailed possums
  • Langnasenbeutler – Bandycoots

Victoria beherbergt zwei besonders gefährdete Possum-Arten: Das Leadbeater´s possum, ein Flughörnchen aus der Familie der Gleitbeutler – und die ausgestorben geglaubten mausartigen Bergbilchbeutler (mountain pygmy possum), die als einzige Beuteltiere der Welt in subalpinen Zonen von 1.300 m bis 2.200 m Höhe leben. 

6. Platypus

Auf Deutsch heißt dieses Unikum „Schnabeltier“. Es ist nicht nur das einzige behaarte Tier der Welt, das einen Schnabel hat und Eier legt – es punktet auch noch mit anderen Extras. Platypus sucht sein Futter unter Wasser und schließt dabei Augen, Nase und Ohren wasserdicht ab. Wie findet dieser Exot dann etwas zu fressen? Das Schnabeltier ortet sein Futter mit schwachen elektrischen Signalen. Deshalb ist es weltweit verboten, diese Tiere in Gefangenschaft zu halten – sie verhungern, wenn sie wegen Elektrosmog ihre Beute nicht finden können. Der Zoo in Melbourne hat übrigens eine Sondergenehmigung zur Haltung dieser einheimischen Tierart in einer abgeschirmten Anlage. Auf Lake Elizabeth, an der Great Ocean Road, könnt Ihr Sie mit etwas Glück auf einer geführten Kajak Tour erspähen.

Schnabeltier

7. Echidna

Schon wieder so ein seltsames Tier, das die Australier mit einem lateinischen Namen bezeichnen: Wir nennen es „Ameisenigel“. Wahrscheinlich fehlten den Einheimischen einfach die Worte, als sie diese Kuriosität entdeckten. Diese hübschen Igelchen legen Eier, genau wie das Schnabeltier – und auch sie leben frei in Victoria. 

Jetzt wird es richtig spannend: Wir kommen zu den schrägsten Vögeln in Victoria. Dort gibt es absolut exotische Vogelarten – vom Aussehen und auch vom Verhalten her. Wer bisher noch kein besonderes Interesse an Vogelbeobachtung hatte, ändert in Victoria garantiert seine Meinung. 

Ameisenigel

1. Laughing Kockaburra

Der Kockaburra wird schnell zahm und lebt auch in Städten. Es kann sogar passieren, dass er euch im Vorbeiflug etwas zu Essen aus der Hand stibitzt. Wenn ihr in Victoria seid, werdet ihr ihn in der Morgen- und Abenddämmerung lachen hören. Er fängt mit einem leisen Glucksen an, wirft dann den Kopf in den Nacken und produziert Geräusche wie bei einem Lachanfall. 

2. Sooty Owl, Rußeule

Die Rußeule gehört zur Familie der Schleiereulen und ihr Ruf ist ebenfalls ziemlich ungewöhnlich: Es ist ein langer Pfeifton, der in der Tonhöhe immer weiter abfällt. Er hört sich wie eine fallende Bombe an. 

3. Honeyeater, Honigvögel

Es gibt 15 verschiedene Arten von Honigvögeln in Australien. Sie haben alle einen langen gebogenen Schnabel, mit dem sie Nektar und Blütenpollen ernten. In Victoria lebt unter anderem der dunkelgrüne Lewin´s Honeyeater. Falls ihr irgendwo in der Natur lautes Maschinengewehr-Geratter hört, braucht ihr nicht in Deckung zu gehen. Das ist der Ruf vom Lewin´s Honeyeater. 

4. Lyrebird, Leierschwanz

australischer Leierschwanz

Seinen Namen hat der scheue Leierschwanz von den beiden langen Schwanzfedern, zwischen denen viele kleinere fadenförmige Federchen angeordnet sind. Außerdem hat er das größte Stimmorgan aller Singvögel und imitiert nicht nur andere Vogelstimmen, sondern auch Musikinstrumente, Tier- und Menschenstimmen und sogar mechanische Geräusche wie Kettensägen etc. 

5. Satin Bowerbird, Seidenlaubenvogel

Noch ein interessanter Vogel aus Victoria: Er baut zur Balz eine aufwändig geschmückte „Tanzfläche“, oft auch mit glänzenden Gegenständen aus Zivilisationsabfällen dekoriert. 

Das waren die “seltsamen” Vögel in Victoria. Natürlich gibt es dort noch Unmengen andere: leuchtend bunte Papageien oder Sittiche, Kakadus, Emus, Adler, Pelikane, Pinguine und viele mehr. Wo ihr all diese Tiere findet, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt. 

Wo leben die interessantesten Tiere in Australien / Victoria?

Victoria wird in vier Abschnitte eingeteilt, die unterschiedliche Lebensräume für Wildtiere bieten. Am besten erkundet ihr die Tierwelt von Victoria bei Touren durch Nationalparks und auf der Great Ocean Road. 

Wanderung an der Küste in Victoria, Australien

Wilsons Promontory Nationalpark und der Südosten Victorias

In den Wäldern, Gras- und Heidelandschaften des Südostens trefft ihr auf Riesenkängurus, Wombats, Glyder, Emus und verschiedene andere Possums. Auch die Honigvögel sind hier zu Hause. Der Croajingolong-Nationalpark ganz im Osten Victorias im Bezirk Mallacoota ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet. Hier könnt ihr den Seidenlaubenvogel, den Maschinengewehr-Honigvogel, die Bomben-Rußeule und den Riesenkauz live erleben. Außerdem beherbergt Mallacoota gefährdete Arten wie den östlichen Borstenvogel (eastern Bristlebird) oder den schwer fassbaren Erdsittich (elusive ground-parrot). 

Wilson´s Promontory Nationalpark

Highlands

Das alpine Hochland Victorias mit seinen schneebedeckten Gipfeln bietet zahlreichen seltenen Tierarten einen Lebensraum. Hier trefft ihr auf bedrohte Hörnchenbeutler oder Bergbilchbeutler, Wombats und verschiedene Wallabys. Mit etwas Glück seht ihr das kuriose Schnabeltier oder hört einen Leierschwanz. Viele Kakadu-Arten sind hier ebenfalls zu Hause – unter anderem der Gelbschwanzkakadu und der farbenprächtige Crimson Rosella. In der Region gibt es wunderschöne Routen durch Farn-bestandene Wälder, auf denen ihr die Tiere beobachten könnt. Eine der schönsten ist der Acheron Way. Von hier aus in Richtung Melbourne liegt das Healesville Sanctuary: der erste Platz weltweit, wo Schnabeltiere erfolgreich nachgezüchtet wurden. 

Highlands in Australien

Region Melbourne

In Melbourne kann es absolut passieren, dass euch Possums über den Weg laufen, die sich an das Stadtleben angepasst haben. Der Helmkakadu kommt im Winter in die Vorstadtgebiete, um dort in den Parks Kiefernsamen zu naschen. Einige Kilometer östlich von Melbourne liegen die Dandenongs mit ihren gigantischen Eukalyptus Bäumen, die bis zu 100 Meter hoch werden können und riesigen Baumfarnen. Hier leben neben vielen anderen Vogelarten Leierschwänze, Crimson Rosellas und der vom Aussterben bedrohte Helm-Honigfresser. Etwa auf halber Strecke zwischen Melbourne und Geelong findet ihr die Werribee-Water-Treatment-Plain: ein Feuchtgebiet, das super zum Beobachten von Vögeln wie Königslöffler, Ibis, Pelikan und Sturmtaucher geeignet ist. 

Philips Island

Dort liegt auch der Werribee-Open-Plains-Zoo. Südlich von Melbourne bei den Seal-Rocks gibt es eine Robbenkolonie von etwa 9.000 australischen Seebären. Diese neugierigen und verspielten Tiere sind gut mit einem Ausflugsboot von Phillip Island zu erreichen. Ganz in der Nähe findet jeden Abend die sogenannte „Phillip-Island-Penguin-Parade“ statt: Bei Sonnenuntergang watscheln hier mehr als 400 der kleinsten Pinguine der Welt (Fairy Penguins) über die Dünen zu ihren Nistplätzen und man kann das allabendliche Spektakel von Besucherplatformen aus mitverfolgen. Wenn ihr dasselbe Schauspiel in einer wunderschönen natürlichen Umgebung erleben möchtet, solltet ihr eine Tour auf der Great Ocean Road zu den „12 Aposteln“ machen oder in Melbournes Stadtteil St Kilda am Meeresstrand die Augen aufhalten. Für Naturfreunde lohnt sich die Great Ocean Road allemal. 

Pinguine in Australien

[otw_shortcode_info_box border_type=”bordered” border_style=”bordered”]Die Great Ocean Road führt 243 Kilometer entlang der australischen Südküste. Sie beginnt in Torquay und geht bis nach Allansford. Unterwegs kommt ihr unter anderem an dem bekannten Surfspot Bells Beach und den Kalksteinspitzen der Twelve Apostels vorbei, der meistbesuchten Naturattraktion in Australien nach dem Ayers Rock. Auf der Strecke werdet ihr auch jeder Menge Wildtiere begegnen. Am Logans Beach in Warrnambool könnt ihr beispielsweise zwischen Mai und September Wale beobachten, in Queenscliff entdeckt ihr mit ein wenig Glück Delfine und im Great Otway National Park erlebt ihr Koalas und Kängurus hautnah.[/otw_shortcode_info_box]

Der Westen von Victoria

Im Wester wächst eine mehrstämmige Zwergeukalyptus-Art, die der Gegend ihren Namen gab. Natürlich findet ihr dort, in den “Grampians” und auch entlang der Südküste Victorias viele Koalas – sie ernähren sich ja von Eukalyptus-Blättern. In der trockenen Landschaft des Westens trefft ihr neben Kängurus, Wallabys, Glydern, Wombats und verschiedenen Possums auch eierlegende Ameisenigel (Echidnas) und Emus. Im Little Exert National Park gibt es zudem den vom Aussterben bedrohten Regentenpapagei und den riesigen Keilschwanzadler zu sehen. Wenn ihr Wale beobachten möchtet, ist die Gegend um Warrnambool ein heißer Tipp: dort verbringen die raren Südlichen Glattwale (southern right whales) den Winter.

[otw_shortcode_info_box border_type=”bordered” border_style=”bordered”]Wenn ihr Lust habt die Tierwelt mit eigenen Augen zu sehen, hilft nur eins: ab nach Australien. Wenn euch noch das passende Hotel oder Pauschalangebot für Australien fehlt, werdet ihr bei uns bestimmt fündig. Auch eine Mietwagenrundreise auf der Great Ocean Road haben wir im Angebot. [/otw_shortcode_info_box]