Die schönsten Familien-Wanderwege in Deutschland

Wer mit Kindern wandert, erlebt die Natur aus einem ganz anderen Blickwinkel. Da ist nichts mit schnellem Walking oder meditativem Gehen – stattdessen wird überall angehalten und jedes Stöckchen genau unter die Lupe genommen. Darum gilt: Je abwechslungsreicher der Weg, desto besser die Laune aller Familienmitglieder. Hier ein paar Wandertipps von Nord nach Süd.

Eine Wanderung durch das Watt: Mit der Familie an die Nordsee

Wandern muss nicht immer etwas mit Bergen zu tun haben. Wer einen Urlaub an der Nordsee, vielleicht auf einer der nordfriesischen Inseln, plant, sollte mit Kindern unbedingt eine geführte Wattwanderung machen. Barfuß durch den Schlick matschen, den Wattwürmern “Guten Tag” sagen und vom zertifizierten Wattführer viel Neues erfahren, das ist spannend. Wo man das machen kann? Überall im Nationalpark Wattenmeer, der sich in Deutschland von Niedersachsen über Hamburg bis nach Schleswig-Holstein erstreckt und wegen seiner geologischen und ökologischen Bedeutung in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Nach eurer Wanderung, könnt ihr euch ideal an einem der vielen Strände erholen. Wir haben euch die schönsten Strände an der Nord- und Ostsee  rausgesucht. 

Wattenmeer in Holland Wattwanderung in der Nordsee

Lüneburger Heide: Leichte Wanderungen vorbei an Schafen

Auch die Lüneburger Heide ist eine faszinierende Wanderregion. Und eine gute Nachricht für alle, die lieber spazieren gehen als wandern: Hier ist es flach, flach, flach. Beliebt ist zum Beispiel der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg, der quer durch die Heidelandschaft zwischen Hamburg und Celle führt. Er ist in verschiedene Etappen eingeteilt, so dass man sich seine Lieblingsstrecke vorab aussuchen kann. Der Heidschnuckenweg ist der einzige zertifizierte Wanderweg Norddeutschlands und wurde 2014 von den Lesern des Wandermagazins sogar zum schönsten Wanderweg Deutschlands gewählt. Das Highlight für die Kids? Die vielen Heidschnucken, die einen überall mit fröhlichem „Mäh“ begleiten.   

Rosa Heidelandschaft mit blauem Himmel in der Lüneburger Heide Rosa Heidelandschaft mit blauem Himmel in der Lüneburger Heide

Harz: Zu Besuch bei den Hexen auf dem Brocken

Norddeutschlands höchster Berg liegt im Nationalpark Harz. Der Brocken ist ein beliebtes Wandergebiet. Um die Gegend zu erkunden, empfiehlt sich ein Rundgang auf dem Brocken-Rundweg, der einmal um das Plateau herum führt.  Er führt vorbei am Brockengarten, der Teufelskanzel und dem Brockenhaus. Der Weg mit toller Aussicht auf das Umland dauert nur circa eine Stunde und ist auch für kleine Kinder leicht zu machen. Kinderwagen muss man allerdings stellenweise tragen.

Nationalpark im Harz Nationalpark Harz

Elbsandsteingebirge: Auf den Spuren berühmter Maler

Der Malerweg ist DER Hauptwanderweg des Elbsandsteingebirges. Mit 112 Kilometern ist er ziemlich lang, also sucht euch einfach ein für euch passendes Teilstück aus. Für Kinder ist der Weg ein Abenteuer. Es geht durch Wälder, vorbei an geheimnisvoll murmelnden Bächen und finsteren Steinformationen. Es gibt hier so viel zu entdecken! Eine schöne Familientour führt von Wehlen auf dem Schwarzbergweg bis zum Steinernen Tisch. Dann geht es weiter bis zur Felsburg Neurathen und wieder zurück. Wer außer Puste ist, kann das letzte Stück auch einfach mit der S-Bahn fahren.

Felsen in der Sächsischen Schweiz im Elbsandsteingebirge Das Elbsandsteingebirge ist bekannt für seine bizarren Felsformationen

Allgäu: Traumziel für Familienwanderungen

Das Allgäu ist wie gemacht für Familienwanderungen. Hier gibt es einfach alles: Kinderwagen- freundliche Strecken, Klettersteige, spannende Wanderwege für größere Kinder und jede Menge toller Einkehrmöglichkeiten für die wohlverdiente Stärkung zwischendurch. Empfehlenswert ist zum Beispiel der Drachenweg.  Ein spannender Erlebnis- und Sagenweg im südlichen Allgäu bei Roßhaupten. Entlang des Weges stehen überall Infotafeln mit kurzen Drachengeschichten, die die Strecke abwechslungsreich und spannend machen. Außerdem gibt es auch eine richtige Drachenschlucht, die man erkunden kann.

Oberer und Unterer Gaisalpsee bei Oberstdorf im Oberallgäu Oberer und Unterer Gaisalpsee bei Oberstdorf im Oberallgäu

Auf Familien ausgelegt ist auch der Schmugglerpfad in Oberreute. Der alte Grenzerpfad zwischen dem Bodensee und den Alpen wurde früher wirklich von Schmugglern genutzt, die hier ihre Lasten entlanggeschleppt haben. Das Tolle für Kinder: Der Weg ist mit Stationen ausgestattet, an denen sich Rätseltafeln befinden. Natürlich dreht sich alles rund um das Thema Schmuggler, so dass man nach der Wanderung ein echter Profi auf dem Gebiet ist.

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Berchtesgaden: mit kleinem Schaukelstopp auf die Kneifelspiztze

Auch Berchtesgaden ist ein vielfältiges Wanderziel für Familien. Eine mit 2,6 Kilometern nicht allzu lange Tour führt auf die Kneifelspitze. Los geht´s bei der Wallfahrtskirche Maria Gern. Und dann immer den Berg hinauf, bis zur Berggaststätte Paulshütte. Den ersten Stopp sollte man allerdings  schon ziemlich früh einlegen, nämlich bei einem Abstecher zur Marxenhöhe. Von hier aus hat man einen tollen Blick und für die Kinder gibt es eine große Schaukel, auf der man das Gefühl hat, direkt in das Watzmann Gebirge hinein zu schaukeln.

Mutter und Kinder wandern in den Bergen der Hohen Tatra Unvergessliche Abenteuer: Gemeinsame Wanderungen in den Bergen

Garmisch-Partenkirchen: Durch enge Schluchten wandern

1912 wurde die beeindruckende und manchmal auch ganz schön enge Partnachklamm zum Naturdenkmal erklärt. Nachdem man eine kleine Eintrittsgebühr bezahlt hat, geht es los. Immer am Wildbach Partnach entlang, der sich hier tosend seinen Weg sucht. Feste Schuhe und eine wasserdichte Jacke sind hilfreich! Es geht vorbei an rauen Felswänden und durch dunkle Höhlen. Viel zu schnell ist der Weg zu Ende und man steht auf einmal wieder draußen. Wer möchte, kann dann noch weiter bis zum Berggasthof Eckbauer wandern, und den atemberaubenden Blick von 1.238 Meter Höhe auf das Wettersteingebirge genießen.

Magischer Sonnenaufgang am Geroldsee in Garmisch-Partenkirchen, Alpen Magischer Sonnenaufgang am Geroldsee in Garmisch-Partenkirchen

Ruhpolding: Märchenhaft unterwegs

Auf der Märchenwaldwanderung in Ruhpolding wird es magisch. Vom Startpunkt „Staudiglhüte“ geht es los in den mystischen Märchenwald. Kleine Stege führen zu verwunschenen Grotten und alten Bärenhöhlen. Die Höhlen entstanden, als im 13. Jahrhundert mal eine Felswand eingebrochen ist. Heute sind diese Felsen dick mit Moos bewachsen und wirken darum so besonders. Das ist eine spannende Wanderung für die ganze Familie. Übrigens: Wer durch die Glücksgrotte geht und die Wände mit beiden Händen berührt, hat ein Leben lang Glück – sagt die Legende. Vielleicht klappt das ja für manche Kinder sofort und die Eltern besuchen mit ihnen den direkt angrenzenden Ruhpoldinger Freizeitpark?

Familie wandert in den Bergen im Herbst Diese Familie genießt ihre herzliche Wanderung in den Bergen

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