Kleines rotes Haus am See in Finnland

Seen in Finnland – unsere 7 Lieblingsplätze am Wasser

Ein Traum aus unberührten Wäldern, kristallklaren Seen und unendlichen Weiten: Das Land der tausend Seen, wie Finnland liebevoll genannt wird, bezaubert mit seiner einzigartigen Natur, magischen Farben und einer Brise Abenteuer. Dazu eine wunderbare regionale Küche und die typischen Saunagänge, die einfach nicht fehlen dürfen. Perfekt, um das Leben zu genießen.

Das Land im hohen Norden Europas ist fast so groß wie Deutschland, allerdings hat es lediglich ca. 5,5 Millionen Einwohner. An den finnischen Gewässern erwartet euch daher jede Menge Natur und nicht selten kreuzt ein Elch den Weg der Besucher. Von Helsinki bis ins tiefste Lappland stellen wir euch die schönsten Seen Finnlands vor und geben euch Tipps zu Ausflügen und Aktivitäten.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • Ganz Finnland ist durchzogen von Seen, Flüssen und Kanälen. Die berühmteste und eine der schönsten Seenlandschaften ist die Finnische Seenplatte im Osten des Landes.
  • Die meisten Seen sind von guter bis ausgezeichneter Wasserqualität und ein Paradies zum Baden, Angeln, Bootfahren oder einfach zum Genießen der ursprünglichen Natur.
  • Die Finnen selbst lieben ihre Seen übrigens bei weitem nicht nur im Sommer: Hüllt sich das ganze Land in sein weißes Winterkleid, stehen Eisbaden, Eisangeln, Schlittschuhfahren oder Schneewanderungen auf dem Plan.

Von Helsinki bis Lappland: Die schönsten Seen Finnlands

Finnland ist ein Land der Seen. Dabei sind die Binnengewässer ganzjährig eine Reise wert, denn sommers wie winters gibt es in den weitläufigen Seenlandschaften viel zu erleben – baden ist noch lange nicht alles! Mit unserer Liste der schönsten Seen Finnlands findet ihr sicherlich euren Lieblingsplatz am Wasser.

1. Saimaa-See: Finnlands größter See

Der Saimaa-See, das blaue Juwel und gleichzeitig Finnlands größter See, erstreckt sich im Südosten des Landes auf einer Fläche von knapp 4.400 km². Die Natur selbst ist hier das Highlight: Tausende von smaragdgrünen Kiefernwäldern bewachsene kleine Inseln durchziehen den Saimaa und vereinen sich mit dem glitzernden Blau der Seeoberfläche zu einer beeindruckenden wie schier unendlich wirkenden Kulisse. Kaum verwunderlich, dass auch die Finnen ihr einzigartiges Seenlabyrinth lieben und gern herkommen, um sich eine Auszeit in der Natur zu nehmen.

Saimaa-See in Finnland
Abendstimmung am Saimaa-See

Dennoch ist es selbst in der Hochsaison nicht allzu schwer, ruhige und völlig naturbelassene Stellen zum Baden, Angeln oder Kanu fahren zu finden. Mit etwas Glück erhascht ihr dabei auch einen Blick auf die seltene Saimaa-Ringelrobbe. Für etwas Sightseeing ist hingegen eine Rundfahrt mit dem Ausflugsdampfer von Savonlinna aus eine hervorragende Idee. In Savonlinna taucht ihr auch ein in die geheimnisvolle Welt der Ritter und Burgen, denn in dem Städtchen befindet sich die Burg Olavinlinna, die nördlichste mittelalterliche Steinfestung der Welt.

Unser Tipp: Nach einem abenteuerreichen wie entspannenden Tag auf dem See dürfen in Finnland zwei Dinge nicht fehlen: ein Saunabesuch und ein Grillabend – am besten direkt vor einer urigen Blockhütte am Ufer des Sees, während die Mitternachtssonne die Nacht zum Tage macht. Besonders gut könnt ihr diesem finnischen Lebensgefühl am Saimaa-See frönen, doch auch an den meisten anderen Seen in Finnland lässt sich eine entsprechende Hütte mieten.

2. Lappajärvi-See: Beeindruckender Kratersee

Vom Osten in den Westen Finnlands: Der Lappajärvi-See ist in der finnischen Landschaft Südösterbotten beheimatet und hält einen besonderen Rekord: Er ist der größte Kratersee Europas und hat sich vor mehr als 70 Millionen Jahren als Folge eines Meteoriteneinschlags herausgebildet. Bis heute findet ihr rund um den See das seltene und zuweilen skurril geformte Gestein Impaktit, das durch den Einschlag eines Meteoriten entstehen kann. Im Kivitippu Meteorite Centre lehrt euch eine kleine Ausstellung alles zur Entstehungsgeschichte des Sees.

Angeln an finnischem See
Beim Angeln kann man wunderbar die Seele baumeln lassen

Um den Lappajärvi-See herum finden Outdoorfans und alle, die es werden wollen, ein wahres Paradies vor: Folgt in den einsamen Weiten der duftenden Wälder spannenden Naturlehrpfaden, freut euch auf actionreiche Mountainbike-Touren oder entdeckt die Inseln des Sees bei gemütlichen Kanutouren. Pilzkenner können nach besonders prächtigen Pilz-Exemplaren Ausschau halten und für den kleinen Snack zwischendurch bieten sich die waldigen Landschaften auch zum Beerensammeln an. Alternativ verbringt ihr den Tag typisch finnisch beim Angeln und blickt bei dieser fast meditativen Aktivität über den See, der an manchen Tagen, wenn das gegenüberliegende Ufer mit dem Horizont verschmilzt, nahezu wie ein Meer wirkt. 

3. Inarijärvi-See: Europas verbliebene Wildnis

Das dritte Gewässer im Bunde der schönsten Seen Finnlands führt uns hoch in den wilden Norden des Landes. Nördlich des Polarkreises, rund 1.100 Kilometer von Helsinki entfernt, befindet sich der See Inarijärvi und verspricht unvergessliche Erlebnisse. In Lappland, weitab der großen urbanen Zonen, seid ihr der Wildnis und der unberührten Natur ganz nah. Oft ist der Inarijärvi, der drittgrößte See Finnlands, bis in den Sommer hinein zugefroren und bezaubert mit seiner verschneiten, fast unwirklich anmutenden Winterlandschaft. Dabei ist der Inari zu allen Jahreszeiten eine Reise wert: Um die tanzenden Polarlichter am Himmel zu sehen, habt ihr die besten Chancen zwischen Ende August und April.

Inarijärvi-See oder Inarisee im finnischen Teil Lapplands
Zugefrorener Inarijärvi-See im finnischen Teil Lapplands

Im Sommer hingegen erleuchtet die Mitternachtssonne die kristallklare Wasseroberfläche mit ihren tiefen Orange-Rottönen. Einige der mehr als 3.000 Inseln des Sees sind heilige Stätten der Samen, deren mystische Aura ihr am besten mit Abstand bewundert. Je nachdem, wann ihr vor Ort seid, könnt ihr rund um den Inari mit Rentierherden auf Tuchfühlung gehen, euch bei einer rasanten Husky-Tour durch den Schnee ziehen lassen, ausgedehnte Schneeschuhwanderungen unternehmen oder im Siida-Museum in Inari spannende Einblicke in die Kultur der Samen erhalten.

Tipp: Euch faszinieren die schneereichen, langen Winter in Europas Norden? Perfekt, denn für euren unvergesslichen Finnland Winterurlaub haben wir die schönsten Angebote für euch.

4. Kemijärvi-See: Paradies zum Baden, Skifahren, Wandern

Südlich des Inarijärvi, doch immer noch nördlich des Polarkreises, liegt Finnlands nördlichste Stadt Kemijärvi am Ufer des gleichnamigen Sees. Die ganze Region ist geprägt von insgesamt knapp 400 Seen und Teichen, üppigen Wäldern und weiten Hügellandschaften. Outdoorfans und Abenteurer kommen hier ganz auf ihre Kosten: Im umliegenden Nationalpark Pyhä-Luosto lädt die rund 35 Kilometer lange Fjällkette zum Wandern oder Schneeschuhwandern ein. Actionreicher geht es etwa beim Kanufahren in den wilden Stromschnellen des Kemijoki-Flusses zu, gemütliche Touren auf dem Wasser könnt ihr hingegen auf dem Kemijärvi-See unternehmen. Ringsum laden wunderschöne Sandstrände zu einer kleinen Badepause ein.

Kemijärvi
Kemijärvi am gleichnamigen See

Im Winter verwandelt sich die Region in ein beliebtes Schneeparadies, das erlebnisreiche Tage auf der Skipiste oder bei einer Husky- oder Rentiersafari verspricht. Naturliebhaber entdecken einheimische Vogelarten oder streifen durch die über 400 Jahre alten Wälder. Von Kemijärvi ist es auch nicht weit bis nach Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands und Heimat des Weihnachtsmanns. Dort könnt ihr etwa das Hauptpostamt des Weihnachtsmanns oder auch das Arktikum, ein sehenswertes Museum über die Geschichte von Finnisch-Lappland, besuchen.

Tipp: Die Hauptstadt Lapplands ist ein idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Abenteuer im hohen Norden. Durchstöbert gern einmal unsere schönen Reiseangebote für Rovaniemi.

5. Vanajavesi-See: Historische Naturidylle nördlich von Helsinki

Zwischen Helsinki und Tampere befindet sich die hübsche Stadt Hämeenlinna in traumhafter Lage am Ufer des Vanajavesi. Wie viele der finnischen Seen beeindruckt auch der Vanajavesi mit seiner verästelten Form und den kleinen Inseln, die es zu entdecken gibt. An heißen Sommertagen verführt das kristallklare Wasser zum Baden, Kanu oder Kajak fahren oder Stand-up-Paddling. Besonders im Sommer erlebt ihr hier abends, wenn es nicht mehr richtig dunkel wird, eine fast magische Stimmung.

Burg in Hämeenlinna in Finnland
Mittelalterliche Burg in Hämeenlinna am Vanajavesi-See

Ringsum sind das Wandergebiet Evo und die Naturschutzgebiete Aulango und Ahvenisto beliebte Ausflugsziele für Outdoor-Sport und Badespaß. Hämeenlinna selbst ist eine historische Stadt, deren adrettes Wahrzeichen die mittelalterliche Burg Häme mit ihren roten Backsteinen ist. Interessiert ihr euch für die Geschichte der Region, solltet ihr dem Burgmuseum oder auch dem Geburtshaus des finnischen Komponisten Jean Sibelius einen Besuch abstatten. Daneben laden in der Kulturstadt Hämeenlinna grüne Parks, Cafés, typische Bars und Restaurants mit sonnigen Terrassen zum Verweilen ein.

Tipp: Von Hämeenlinna ist es nicht weit bis nach Iittala. Das finnische Dorf ist weltweit bekannt für sein Iittala-Glas. Bis heute könnt ihr in der Glasfabrik die Arbeit der Glasbläser verfolgen und im Designmuseum mehr über die spannende Geschichte der Glaskunst erfahren.
Hoteltipp: In der finnischen Großstadt Tampere, die gern “Saunahauptstadt der Welt” genannt wird, nächtigt ihr im Scandic Tampere Koskipuisto zentral und doch ganz in der Nähe der schönsten Seen in der Region.

6. Pielinen-See: Wildromantisches Nordkarelien

Ganz im Osten erwartet euch mit dem Pielinen ein weiteres finnisches Naturparadies. Er ist der fünftgrößte See Finnlands und wie der Saimaa-See eingebettet in die Finnische Seenplatte und die ursprünglichen Landschaften der sagenumwobenen Region Karelien. Seine einsamen Weiten, die schier endlose Wasserfläche und sein Artenreichtum machen ihn zu einem idealen Reiseziel für Naturliebhaber. Sogar Bergpanorama könnt ihr hier genießen: Von den Gipfeln der beiden Berge Ukko-Koli und vom Akka-Koli im Nationalpark Koli eröffnet sich euch ein fantastischer Rundblick über den See und die karelischen Wälder.

Pielinen-See in Nordkarelien in Finnland
Blick von der Spitze des Koli-Berges über den Pielinen

Um einem der typisch finnischen, wildromantischen Sonnenuntergänge beizuwohnen, solltet ihr den Akka-Koli abends aufsuchen. Der Koli-Nationalpark beheimatet im Gegensatz zum sonst recht flachen Finnland die Überreste einer uralten Bergkette, was die Gegend um den Pielinen-See zu einer der reizvollsten Landschaften des Landes macht. Trails, Wander- und Reitpfade führen durch den Nationalpark und begeistern mit ihrem märchenhaften Panorama. Bei ausgedehnten Wanderungen oder Kanutouren kann es leicht sein, dass ihr auf Elche, Otter oder auf die Spuren von Bären und Luchsen trefft.

7. Päijänne-See: Der längste See Finnlands

Am längsten See Finnlands erwarten euch 2.248 Kilometer Ufer, die mit ihrer natürlichen Vielfalt und aufregenden Kontrasten beeindrucken. Der Päijänne gilt mit seiner hervorragenden Wasserqualität als „Perle der Seenplatte“, da er das Trinkwasser für Helsinki liefert. Dabei hat die Region auch kulturell einiges zu bieten. Die Stadt Lahti etwa ist ein lebensfroher, sportlicher Ort, in dem ihr zwischen lokalen Brauereien und schönen Bauernmärkten spazieren könnt. In den beiden olympischen Trainingszentren könnt ihr euch ganz nach Lust und Laune sportlich verausgaben. Im Hafen von Lahti starten auch die Seerundfahrten, die euren Tag am Päijänne zu einem entspannt-romantischen Erlebnis machen.

Pulkkilanharju-Pfad am Päijänne-See in Finnland
Der Pulkkilanharju-Pfad verläuft direkt über den Päijänne-See

Daneben gibt es spannende Museen genauso wie das Linnaistensuo Moor, ein höchst wertvolles Hochmoor, das sich wunderbar erwandern lässt. Über den Päijänne-See führt nicht zuletzt Finnlands schönste Straße: Die Pulkkilanharju schlängelt sich auf einem 8 Kilometer langen Kamm, verbunden durch Brücken und Inseln, über den See und verspricht ein besonderes Fahrerlebnis mit einem herrlichen Panorama. Nicht weit davon entfernt befindet sich der Vääksy-Kanal, eine alte Schleuse, die den Vesijärvi-See mit dem Päijänne-See verbindet. Ringsum laden gepflegte Parks mit schönen Cafés zu einer erholsamen Pause ein.

Hoteltipp: Helsinki ist eine wunderbare Stadt, um in das Abenteuer Finnland zu starten oder einen Ausflug zum Päijänne-See zu unternehmen – das Hotel Arthur liegt ideal im urbanen Zentrum der Hauptstadt und gleichzeitig ganz in der Nähe des Bahnhofs.
Tipp: Für etwas verträumtes Karibikflair solltet ihr der Gemeinde Hollola einen Besuch abstatten. Zwischen Wäldern, Wiesen und einzelnen Häusern liegt hier die Quelle Kiikunlähde, die mit ihrem türkisfarbenen, kristallklaren Wasser magisch zwischen den Zweigen leuchtet. Das Wasser beträgt konstant knackige 5 °C, sodass die Quelle selbst im Winter nicht zufriert.

Häufig gestellte Fragen zu den schönsten Seen Finnlands

In Sachen Seen hat Finnland eindeutig die Nase vorn. Glitzernde Gewässer mit einem hohen Freizeitwert findet ihr im ganzen Land, sodass ihr eure Auszeit am Wasser ganz frei gestalten könnt. Möchtet ihr mehr zum Thema Seen in Finnland wissen, lest gern weiter, denn einige der wichtigsten Fragen beantworten wir euch hier.

Wie viele Seen gibt es in Finnland?

Nicht umsonst ist Finnland als das „Land der tausend Seen“ bekannt: Rund 188.000 Seen, größere wie kleinere, prägen die finnischen Landschaften von Helsinki bis in den hohen Norden, Westen und Osten Finnlands. Das Blau der Seen und das tiefe Grün der Wälder spiegeln die Seele Finnlands wider, denn bis heute machen sie rund 90% der Fläche aus. Zudem bestimmen die Natur und die ursprünglichen Abenteuer, die Reisende wie Einheimische in Finnland erleben können, weitgehend den Rhythmus der Finnen.

Was ist der größte See Finnlands?

Der größte See Finnlands ist der Saimaa-See, der sich über eine Fläche von gut 4.400 km² erstreckt – zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Größe des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Damit bildet der Saimaa-See ein weltweit einzigartiges Seensystem mit unzähligen Inseln, Verästelungen und Kanälen. Seine Uferlinien sind insgesamt stolze 14.500 km lang und dominieren weite Teile der Finnischen Seenplatte.

Warum gibt es in Finnland so viele Seen?

Viele der finnischen Seen, etwa die der Finnischen Seenplatte, bildeten sich im Verlauf der Weichseleiszeit. Die riesigen Gletscher zogen sich zurück und Senken, Gletscherbecken und Mulden füllten sich mit Schmelzwasser und fanden im Laufe der Zeit mit dem Durchbrechen von Flüssen natürliche Abläufe. Allerdings gibt es in Finnland auch Seen wie den Lappajärvi, der sich nicht minder spektakulär, jedoch auf eine völlig andere Art und Weise – nämlich durch einen Meteoriteneinschlag – bildete.

Fazit zu Finnlands Seen

Ein Besuch in Finnland ist eine Reise zu den Polarlichtern, der ewigen Mitternachtssonne, aber auch zu den Wäldern und endlosen Seen. Zwischendrin erlebt ihr moderne Städte, die mit ihrer Gemütlichkeit und ihren kulturellen Highlights beeindrucken. Finnland ist ein Paradies, wenn ihr Erholung mit Abenteuer und Outdoor-Erlebnissen verbinden möchtet. Freut euch auf eine unvergessliche Reise in das Land im hohen Norden Europas!

Euch hat die Sehnsucht nach Polarlichtern, Sauna und Wasser gepackt? Mit unseren Finnland Angeboten findet ihr garantiert euren Traumurlaub am See.