Menorca gilt als die kleine Schwester der beliebten Insel Mallorca. Eine Bezeichnung, die der Insel eigentlich nicht gerecht wird, denn Menorca besitzt seinen ganz eigenen Charme. Dank der großen Naturschutzgebiete ist die Insel deutlich weniger bebaut als Mallorca und lockt mit einsamen Stränden, malerischen Buchten, einem ruhigen, naturbelassenen Hinterland sowie kulturell spannenden Orten mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten.
Die Hauptreisezeit für Menorca liegt in den Sommermonaten, aber auch die Herbst- und Frühlingsmonate eignen sich perfekt für einen Urlaub auf der kleinen, charmanten Insel. Insbesondere diejenigen, die aktiv die Natur erkunden wollen, profitieren in den Übergangsmonaten von angenehm milden Temperaturen, die nicht so drückend warm sind wie im Sommer.
Im Herbst ist das Meereswasser zudem noch aufgeheizt vom Sommer, sodass dies die perfekte Zeit für einen Aktivurlaub in Kombination mit einem Badeurlaub auf der Insel ist.
Von Deutschland aus erreicht man im Sommer wie im Winter die schöne Baleareninsel mit dem Flieger oder der Fähre.
- Die schönsten Orte Menorcas
- Kulturelle Highlights
- Traumstrände auf Menorca
- Aktivurlaub
- Wandern auf Menorca
Die schönsten Orte Menorcas
Damit ihr auch wisst, wo es auf der Insel besonders schön ist, stellen wir euch unsere Highlights und die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel vor.
1. Mahon
Menorcas Ortschaften versprühen bis heute einen besonderen Charme, der vor allem in den Altstädten zu spüren ist. Die Hauptstadt Menorcas, Mahon, begeistert mit ihrer mediterranen Atmosphäre und ihrem Naturhafen, der zu den größten im Mittelmeer zählt. Eine Hafenrundfahrt lohnt sich auf jeden Fall, da man vom Wasser aus einen besonders schönen Blick auf die Stadt erhält.

Blick auf den Hafen Mahon auf Menorca
Die Stadt wurde einst nach britischem Vorbild erbaut, weshalb sich noch überall Häuser im georgianischen Baustil finden lassen. Besonders sehenswert ist der Plaça de la Constitució inmitten der Altstadt. Hier befindet sich auch die Església de Santa Maria Kirche mit ihrer beeindruckenden Orgel und das alte Rathaus, das vor allem durch seine schöne Renaissance-Fassade ein architektonisches Highlight Mahons ist.
Geschichtsinteressierte sollten das Museu de Menorca in Mahon besuchen, hier wird die Geschichte der Insel anschaulich präsentiert und es gibt auch zahlreiche Fundstücke zu bewundern.
2. Ciutadella
Die zweitgrößte Stadt Menorcas, Ciutadella, gilt als eine der schönsten Städte Spaniens. Die Altstadt von Ciutadella erstrahlt dank aufwendiger Restaurationsarbeiten in altem Glanz. Die malerischen, mittelalterlichen Gassen laden zum Spazieren und Bummeln ein, immer wieder zeigt sich versteckt eine kleine Kirche oder einer der imposanten Adelspaläste.
Der kulturelle Mittelpunkt und das Tor zur Altstadt von Ciutadella bildet der Plaça des Born. An diesem liegen auch das burgartige Rathaus im gotischen Baustil sowie die beeindruckenden Stadtpaläste Palau de Salort und Palau Torresaura. Besonders sehenswert ist die gotische Kathedrale Santa Maria de Ciutadella, die im Zentrum der Altstadt liegt und aus dem 14. Jahrhundert stammt.

Alte Kathedrale Santa Maria in Ciutadella
Desweiteren lohnt sich ein Besuch des Museu Diocesà de Menorca, welches sich in einem alten Kloster des Augustinerordens befindet und zahlreiche Reliquien aus der Kirchengeschichte der Insel präsentiert und aber auch auf die Geschichte der Insel eingeht. Im Osten der Altstadt liegt der Plaça d’Alfonso III, ein mit Palmen bepflanzter Platz, auf dem eine historische Windmühle aus dem Jahre 1778 steht.
3. Binibeca Vell
Absolut idyllisch ist die Ortschaft Binibeca Vell. Sie erinnert mit ihren weißen Häusern ein wenig an das griechische Santorini. Das Fischerdorf mit den weiß gekalkten Wohnhäusern ist zwar erst in den 70er Jahren erbaut worden, ein Besuch lohnt sich aber trotzdem.
Der Architekt Antonio Sintes Mercadal entwarf diesen Ort und versuchte einen Ort zu schaffen, der mit der kargen Felslandschaft harmoniert, die den Ort umgibt.

Binibeca Vell auf Menorca
Auch wenn Binibeca Vell kein alter Ort ist, wirkt er dank der besonderen Bauweise wie eine alte Siedlung. Beim Spaziergang durch die Gassen ergeben sich immer wieder bezaubernde Sichtachsen: man kann das Meer und die kargen, faszinierende Felslandschaft erblicken.
Auf den Spuren der Vorfahren – kulturelle Highlights auf Menorca
Überall auf der Insel lassen sich kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie prähistorische Siedlungsspuren und alte Festungsanlagen finden, was die Insel zu einem einzigartigen Freilichtmuseum macht. Insbesondere die megalithischen Monumente wirken absolut faszinierend und wurden einst von der Talayot-Kultur erschaffen.
Die Monumente zeigen riesige Tische aus Stein, auch Taulas genannt, imposante Rundtürme namens Talaiots und Totenschiffe, die als Navetas bekannt sind. Mehr als 30 Fundstätten der Talayot-Kultur sind bis heute ausgegraben worden und können heute besucht werden.

Megalithische Monumente auf Menorca
Unweit der Stadt Mahon liegt die Ausgrabungsstätte Talati de Dalt – eines der Wahrzeichen Menorcas. Die talayotische Siedlung, die seit dem 9. Jahrhundert v.Chr. existierte, wurde noch weit ins Hochmittelalter hinein für zeremonielle Riten genutzt. Ihre Blütezeit hatte die Siedlung zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert v.Chr., als die Talayoten aktiv Handel mit den punischen Händlern aus Ibiza trieben.

Talati de dal – Historische Ausgrabungsstädte auf Menorca
Sehenswert ist auch die prähistorische Siedlung Son Merce de Baix bei Ferreries. Diese Siedlung stammt aus dem 14. Jahrhundert v.Chr. und ist insbesondere wegen dem besonderen Grundriss der Gebäude, der an ein Hufeisen erinnert, ein Highlight. Eines der Wohngebäude besitzt sogar noch einen Teil des Daches, das von Säulen getragen wurde. Die Naveta des Tudons zeigt eine Grabanlage der Talayoten. Hier wurden knapp 100 Gebeine entdeckt, die auf die Zeit rund um 900 v.Chr. zurückdatiert werden konnten.
Neben den prähistorischen Siedlungspuren lassen sich auch neuere, bedeutsame kulturelle Zeugnisse finden. Die ehemalige Festung Bastio de Sa Font ist ein gutes Beispiel für die Verteidigungsstruktur der Insel. Die Festungsanlage wurde im 14. Jahrhundert errichtet, dann jedoch von Piraten zerstört und im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut.
Heute befindet sich hier das Museu Municipal, das sich der Geschichte Menorcas widmet.

Festung La Fortaleza de la Mola auf Menorca
Die Festung La Fortaleza de la Mola wurde hingegen erst im 19. Jahrhundert erbaut und befindet sich in der Hafenmündung von Mahon. Diese sollte die Hauptstadt der Insel vor Angriffen der Franzosen schützen. Die Anlage ist sehr weitläufig, ein ausgedehnter Erkundungsspaziergang lohnt sich dennoch, denn es ergibt sich immer wieder ein wundervoller Ausblick auf die Küste und die Landschaft.
Die schönsten Strände auf Menorca
Die Küste Menorcas ist teils felsig und fällt an einigen Stellen flach ab. Besonders sehenswert ist die türkise Bucht von Cala Galdana. Sie ist eingerahmt von dunkelgrauen Felsen, was einen tollen Kontrast zur grünen Natur gibt.
Der goldgelbe Sandstrand und das blauschimmernde Meer der Bucht bieten einen wundervollen Rahmen für einen ausgedehnten Strandtag und ist vor allem für Familien dank einer schwachen Strömung gut zum Baden geeignet.
Karibikflair könnt ihr am Strand von Binisafua erleben. Das Meereswasser leuchtet hier besonders türkis und erinnert viele an die Traumstrände der Karibik.
Der Son Bou ist der längste Strand Menorcas und kann sich dank seinem goldgelben Sand in die Reihe der Traumstrände einreihen.
Aktivurlaub auf Menorca
Das Angebot an Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten auf Menorca ist groß. Neben Wanderungen, eignet sich die Insel auch für Fahrradausflüge und Jeep Safaris und begeistert mit seinem abwechslungsreichen Wassersportangebot.
Gerade für Segler, Wellenreiter und Windsurfer bietet Menorca beste Voraussetzungen. Die Wassersportzentren an den Stränden und Häfen organisieren Katamarantouren und verleihen neben Kajaks und kleinen Segel- sowie Motorbooten auch Windsurfbretter sowie Segel.
Als Tauchziel ist Menorca zwar noch relativ unbekannt, aber die Tauchschulen in Ciutadella und Fornells organsieren Tauchausflüge zum Schiffswrack Malakoff oder die spektakulären Höhlen von Cap d´en Font. Tolle Schnorchelreviere befinden sich vor allem an der Südküste, auch hier lassen sich Ausflüge über die örtlichen Wassersportzentren organisieren.
Wandern auf Menorca – auf einsamen Wegen die Natur genießen
Für Naturliebhaber und Wanderenthusiasten ist Menorca ein kleines Paradies. Egal ob entlang der Küste oder quer durch die Insel – das Wanderangebot auf Menorca ist abwechslungsreich und die Wege sind gut ausgebaut. Da die Insel sehr flach ist, gibt es kaum Steigungen und somit sind die Wandertouren mit wenig Anstrengung verbunden. Ihr könnt beim Wandern auf Menorca so ganz entspannt die idyllische, kontrastreiche Landschaft erkunden und in die unberührte Natur eintauchen – immerhin steht fast die Hälfte der Insel unter Naturschutz.
Der Camí de Cavalls – eine Wanderung entlang der atemberaubenden Küste
Der Cami de Cavalls ist ein historischer Weitwanderweg, der einst im 17. Jahrhundert erschaffen wurde, um die Küste Menorcas zu erschließen. Bis ins 20. Jahrhundert wurde der Cami de Cavalis überwiegend vom Militär und den Großgrundbesitzern als Patrouillenweg genutzt, um vom Meer kommende Angreifer frühzeitig zu erblicken. Diese waren oft mit dem Pferd auf dem Weg, daher der Name, der übersetzt Wege der Pferde bedeutet.
Als im Jahre 1993 Menorca zum Naturschutzgebiet durch die UNESCO erklärt wurde, baute man den einstigen Reitweg zu einem Fernwanderweg aus. Der knapp 200 km lange Küstenweg führt einmal rund um die Insel, entlang an einsamen Buchten und traumhaften Stränden sowie durch Naturschutzgebiete wie das S’Albufera des Grau.
Piraten und feindliche Boote erspäht man heute eher selten, aber dafür ist der Blick aufs Meer und die malerische Landschaft vom Cami de Cavalls ein absolutes Highlight.
Hinauf zum Monte Toro
Der Monte Toro ist mit 357 Metern der höchste Berg Menorcas. Der Weg hinauf ist relativ leicht und eignet sich auch für Wanderanfänger. Startpunkt und Endpunkt ist die charmante Ortschaft Mercadal, in der man nach der Wanderung in einem der kleinen, netten Restaurants mit typisch menorquinischer Küche gestärkt wird.
Die Besteigung dauert knapp 1,5, Stunden und lohnt sich allein schon wegen dem fantastischen Panoramablick, der euch am Gipfel erwartet. Mit Glück könnt ihr vom Monto Toro nicht nur das Inselpanorama genießen, sondern sogar die Nachbarinsel Mallorca sehen.
Durch die Steinbrüche von Ciutadella
Um den Ort Ciutadella zu bauen, wurde viel Stein benötigt. Der alte Steinbruch bei der Stadt, der über Jahrhunderte lang als Quelle für das begehrte Baumaterial diente, ist heute nicht nur durch seine skurrilen Steinformationen ein spannender Ort. Zwischen den abgetragenen Steinen wurde zum Teil ein Garten angelegt mit Teichen und einem Labyrinth, wodurch der Steinbruch ein tolles Ziel für Familien mit Kindern ist.
Der Weg führt durch die alten Steinbrüche, entlang der wie Skulpturen wirkenden Steinformationen und durch den Garten, der wunderschön eingebettet inmitten dieser faszinierenden Landschaft liegt.