Tauchparadies Bodrum: Das erwartet euch unter Wasser

Taucherin in Hurghade im Roten Meer, Ägypten
Erlebnis unter Wasser: Junge Frau erkundet das Korallenriff im Roten Meer vor Hurghada, Ägypten
Wer bei seinem Urlaub in der Türkei Oktopus, Thunfisch & Co. nicht nur im Fischrestaurant kennen lernen möchte, sollte Bodrum besuchen. Die türkische Westküste gilt als eines der schönsten Tauchreviere des Mittelmeers. In der Gegend um Bodrum ist das Wasser glasklar. Ihr habt hier einen Durchblick von 30 bis 40 Metern. Beim Schnorcheln könnt ihr von der Wasseroberfläche aus Zackenbarsche, Stachelmakrelen, Streifenbrassen und viele andere Meeresbewohner beobachten. Für ambitionierte Taucher gibt es in Bodrum viele spannende Tagestouren zu interessanten Tauchspots. Und wenn ihr schon immer ein Mal Gerätetauchen oder Wracktauchen lernen wolltet, könnt ihr dort kostengünstig an international anerkannten PADI Tauchkursen teilnehmen. 
 

Zwischen den Tauchgängen: Bodrum für Landratten

Wer Bodrum lieber trockenen Fußes erkunden möchte, kommt auch nicht zu kurz. Die malerische Hafenstadt schmiegt sich mit ihren niedrigen weiß gekalkten Häusern an die hügeligen Ausläufer des Taurus-Gebirges. Ihr romantisches Flair konnte sich die „Weiße Stadt am Meer“ erhalten, weil es dort verboten ist, mehr als zwei Stockwerke hoch zu bauen. Am Ende einer kleinen Landzunge bewacht das majestätische Kastell – eine Johanniter-Burg aus dem 15. Jahrhundert – den Hafen. 

Hafen von Bodrum

An der Marina trifft sich das internationale Jet Set beim Sonnenuntergang auf einen Cocktail. Auch später wird es hier nicht langweilig: Bodrum ist bekannt für seine lebhafte Party-Szene und seine angesagten Clubs. Im „Saint Tropez der Ägäis“ legen die besten DJs auf und in den Designer-Boutiquen locken neueste Mode-Trends. Und durch die Altstadt ziehen sich verwinkelte Gassen mit kleinen Läden, die von Goldschmuck bis zu Knoblauch alles anbieten, was sich verkaufen lässt.

Das heutige Bodrum steht auf den Überresten des antiken Halikarnassos. An allen Ecken und Enden finden sich noch Überbleibsel aus seiner 5000jährigen Geschichte. Wer Interesse an Kultur hat wandert zum Amphitheater oder besucht den Platz, wo der riesige Grabtempel des König Mausolos stand. Das erste Mausoleum der Welt gehörte einst zu den sieben Weltwundern. Von Herodot, der in Bodrum geboren wurde, gibt es keine steinernen Zeugnisse – dafür aber um so mehr schriftliche Überlieferungen. 

Die Burg St. Peter in Bodrum, Türkei
Die Burg St. Peter in Bodrum – Ein Muss für Kulturbegeisterte

Richtig interessant wird es auf dem Freigelände der Burg, wo Pfauen und andere Hühnervögel zwischen einem bunten Sammelsurium aus Kreuzen, Sphinxen und Kanonen durcheinander flattern. Im Inneren der Johanniter-Burg ist das Museum für Unterwasser-Archäologie untergebracht. Hier könnte ihr nicht nur erfahren, wie antike Wracks untersucht werden. Es gibt auch unzählige seltene Artefakte: einen vollständigen Kahn aus der Bronzezeit, Teile byzantinischer Frachter, Besitztümer von Matrosen, Schmuck und wertvolle Kunstgegenstände. Die Riffe und Klippen um Bodrum sind eine wahre Fundgrube für Archäologen.
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Auf der anderen Seite des Meeresspiegels

Den Muränen und Oktopussen ist es egal, ob sie eine antike Amphore bewohnen oder in einer Felsenhöhle hausen. Hauptsache innen ist es dunkel und der Eingang ist eng. Die Gewässer der Ägäis beherbergen Artefakte aus 4000 Jahren Seefahrt-Geschichte. Und die Artefakte beherbergen wiederum alle möglichen Meeresbewohner. Allerdings sind die meisten Amphoren, die ihr als Taucher bei Bodrum entdeckt, erst vor einigen Jahren von der BOSAD (Vereinigung der Bodrumer Tauchschulen) dort platziert worden. Sie fügen sich mittlerweile nahtlos in die Unterwasserwelt ein. 

Taucherin in Hurghade im Roten Meer, Ägypten
Erlebnis unter Wasser: Junge Frau erkundet das Korallenriff im Roten Meer  im Roten Meer

Die etwa 175 Kilometer lange Küste um Bodrum ist für ihren Artenreichtum bekannt. An den Riffen wedeln zarte Seefedern und Seeanemonen lassen ihre unzähligen Arme in der Dünung schaukeln. Dazwischen leben kleine bunte Lippfische, die gegen das Nesselgift der Anemonen immun sind. Hier und da leuchtet ein roter Seestern auf und in der Tiefe warten große Klippenbarsche auf Beute. Mit etwas Glück bekommt ihr hier sogar Schulen von Thunfisch oder Barrakuda zu sehen. 

Wer tief genug abtaucht, kann auf Pinas stoßen: riesige Muscheln von bis zu 80 Zentimeter Länge, die mit ihrem keilförmigen Unterteil fest im Grund verankert sind. Kommt bloß nicht auf die Idee, einen Finger in die geöffneten Muschelschalen zu stecken! Der Schließmuskel der Pinas ist sehr kräftig. Direkt vor der Küste von Bodrum liegt ein Wald aus Seetang – ein wahres Paradies für viele Fischarten. Die silbernen Streifenbrassen sind dort kaum zu erkennen. Ihre Streifen gewähren ihnen eine perfekte Tarnung. Außerdem leben dort so bizarre Tiere wie Wollkrabben, Meer-Spinnen oder Seegurken. Und wusstet ihr schon, dass Seekuckuck oder Knurrhahn keine Vögel sind? Diese beiden Fischarten findet ihr auch bei Bodrum.

Pinas in Bodrum

Hinter dem Seetang-Wald in Richtung offenes Meer kommt ihr in eine Unterwasser-Wüste. Überall Sand, so weit das Auge reicht. Reflexe malen zitternde Lichtflecken auf den Grund und die Strömung gibt dem Boden immer wieder neue Strukturen. Hier entdeckt ihr das Unterwasserleben erst auf den zweiten Blick. Plötzlich entsteht ein Sandwirbel und eine Seezunge flattert am Boden entlang – bis sie sich wieder eingräbt. Geometrisch perfekte fünfzackige „Weihnachtssterne“ warten halb unter dem Sand verborgen auf Beute. Nur die Einsiedlerkrebse marschieren für jedermann sichtbar über den Sand. Die kleinen Hausbesetzer fühlen sich in ihren gekaperten Muschelschalen völlig sicher.

Die schönsten Tauchreviere bei Bodrum

Die meisten Tauchspots rund um Bodrum sind sowohl zum Tauchen als auch zum Schnorcheln gut geeignet. Schnorcheln dürft ihr so ziemlich überall ohne größere Einschränkungen. Natürlich ist es nicht erlaubt, antike Fundstücke mit an Land zu nehmen. Fische und anderes Meeresgetier solltet ihr nur anschauen oder fotografieren, ohne das Leben der Unterwasserwelt zu stören. Und aus Sicherheitsgründen solltet ihr immer mit einem Tauchpartner unterwegs sein. Wenn ihr das alles beachtet, steht eurem Schnorchel-Vergnügen bei Bodrum nichts mehr im Weg.

Gerätetauchen auf eigene Faust ist in der Türkei zum Schutz der zahlreichen archäologischen Fundstätten nicht gestattet. Die schönsten Tauchspots bei Bodrum entdeckt ihr also zusammen mit den kompetenten Führern einer Tauchstation. In Bodrum und Umgebung gibt es etwa 25 Tauchbasen. Während der Hauptsaison in den Monaten Juni, Juli und August werden fast überall spannende Tauchausflüge mit zwei Tauchgängen pro Tag und einem Mittagessen an Bord angeboten. Die beliebtesten Ziele der Tauchfahrten sind:

#1: Großes und kleines Riff
Nur wenige hundert Meter direkt vor Bodrum liegen die beiden Top-Tauchplätze der Stadt: „Big Reef“ und „Small Reef“. Beide Riffs sehen aus wie Zuckerhüte und die Riff-Dächer liegen etwa sechs bis acht Meter unter der Wasseroberfläche. Die Sockel der Riffs befinden sich in 30 bis 35 Metern Tiefe. Durch ihren starken Bewuchs bieten die Riffs einen interessanten Einblick in die Fauna und Flora des Mittelmeers. In Löchern und Spalten verstecken sich Langusten, Muränen und einige Bärenkrebse. Frei schwimmend bekommt ihr wahrscheinlich Barrakudas, Stachelmakrelen oder Zackenbarsche zu sehen.

#2: Paçoz Bay
Hier kommen Wracktaucher und solche, die es werden wollen, auf ihre Kosten. Schräg am Hang liegt eine knapp 20 Meter lange C 47A Dakota mit 20 Metern Spannweite unter Wasser. Das Cockpit findet ihr auf etwa zwölf Metern Tiefe. Nicht weit davon liegen die Wracks zweier Holzboote in der Tiefe von 20 bis 25 Metern. Ihr schafft die Besichtigung aller drei Wracks bequem in einem Tauchgang.

Wracktauchen zum Paçoz Bay in Bodrum

#3: Karaada und die Schmugglerbucht
Wenn ihr „nur“ Schnorcheln wollt, besucht ihr die Insel Karaada einfach preisgünstig mit einem Ausflufgsboot. Wer auch in tiefere Gewässer vordringen möchte, macht bei einer Tauchexkursion mit. Die Schmugglerbucht bietet für Tauchanfänger optimale Bedingungen und ist deshalb ein beliebtes Ziel der Bodrumer Tauchschulen. Außerdem hat sie ein tolles Highlight zu bieten: die Sonnenhöhle, eine Unterwasser-Höhle mit einem Durchbruch im Höhlendach. Links von der Schmugglerbucht fällt eine karge Felswand bis in die Tiefe von etwa 25 Metern ab. Am rechten Ausgang der Bucht ist der Bewuchs kräftig und im Tiefwasser stehen Zackenbarsche. Wenn ihr Glück habt, seht ihr sogar Trompetenfische.

#4: Aksona Bay auf Karaada
Ein Tauchspot für Profis, die Lust auf einen Wall Dive haben. Es geht herunter bis auf etwa 40 Meter. Die Steilwand fasziniert durch ihre künstlerisch anmutenden Strukturen und Muster. Mit etwas Glück stoßt ihr in einem Höhlenrachen auf leuchtendrote Höhlenfische mit schwarzen Köpfen.

Tauchen in Bodrum#5: Turgutreis und seine Inseln
Von Bodrum aus erreicht ihr den 25 Kilometer entfernt gelegenen Vorort Turgutreis bequem mit dem Dolmus. Hier gibt es nur eine einzige Tauchstation – aber die Unterwasserreviere von Turgutreis sind einfach Top zum Tauchen und Schnorcheln. Der spannendste Tauchspot der Gegend ist etwas abseits gelegen: Kargi Ada. Rund um die einsame Insel trefft ihr regelmäßig auf große Schulen von Stachelmakrelen und Barrakudas. Ab und zu kommt euch ein Rochen entgegen geschwebt. Und wenn ihr mit Neptun auf gutem Fuß steht, lässt er euch vielleicht auch einen Blick auf die seltenen Meeresschildkröten werfen.

 
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Wer kann beim Gerätetauchen auf Tauchausflügen mitmachen?

Wenn ihr mit „Sauerstoff-Flaschen“ tauchen möchtet, müsst ihr einen Tauchlehrgang besucht haben. Der gängigste Grundkurs ist der Kurs zum PADI Open Water Diver. In Bodrum wird dieser Lehrgang sehr viel günstiger als in Deutschland angeboten. Er ist aber international anerkannt – wie alle PADI Zertifikate. Mit dem PADI Open Water Diver Brevier aus der Türkei könnt ihr also später auch am Roten Meer oder am Great Barrier Reef in Australien in die Tiefe tauchen.

Um das Zertifikat zu erhalten, muss man nicht studiert haben. Es geht um einfache Techniken und Sicherheitsmaßnahmen beim Tauchen. Ihr lernt mit der notwendigen Technik umzugehen und bekommt theoretisches Hintergrundwissen. Als Open Water Diver seid ihr noch keine Tauchprofis – aber ihr bringt auf Exkursionen weder euch noch andere in Gefahr.

Bei der Prüfung werden einfache Übungen wie beispielsweise das Weitergeben des Atem-Mundstücks von einem Taucher zum anderen verlangt. Der Rest ist Theorie, etwa 50 Fragen, ähnlich wie beim Führerschein. Natürlich bekommt ihr dazu Unterlagen in eurer Muttersprache. Besonders clever: den theoretischen Unterbau schon in Deutschland besorgen und sich so das Büffeln im Urlaub ersparen. So bekommt ihr im Urlaub ein preisgünstiges PADI Tauch-Zertifikat und könnt trotzdem eure Reise nach Bodrum optimal genießen.