Peyto Lake im Banff-Nationalpark in Kanada

Die 8 schönsten Seen Kanadas: Faszination Wasser

Ist die See(h)nsucht groß, nichts wie los in das Land der zwei Millionen Seen! Neben Ahornsirup, wilden Steppen und endlosen Weiten beheimatet Kanada unglaubliche Seenlandschaften, die das zweitgrößte Land der Erde zu einem wahren Outdoor-Paradies machen. Idyllische Bergseen in schillernden Blautönen, hautnahe Begegnungen mit Elchen und Bären – in Kanada erlebt ihr echte Abenteuer.

Ob Baden, Angeln oder Kanufahren: Kanada liegt nicht nur an den Ufern der berüchtigten Großen Seen Nordamerikas, sondern beheimatet auch unzählige kleinere Binnengewässer, von denen keines dem anderen gleicht. Hier nehmen wir euch mit auf eine Reise zu den schönsten Seen Kanadas und zeigen euch, was ihr alleine, zu zweit oder mit der ganzen Familie am, im und auf dem Wasser unternehmen könnt.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • Viele Seen in Kanada befinden sich in Nationalparks, sodass ihr eure Tour mit Aktivurlaub und Kanu- oder Kajakfahrten verbinden könnt.
  • Rund um berühmte Seen wie Lake Louise oder Emerald Lake kann es auch im Hochsommer sehr kühl werden, Bergseen wie etwa Moraine Lake dürfen sogar nur im Sommer besucht werden.
  • Die Seen in Kanada sind oftmals sehr sauber und von hervorragender Wasserqualität, im Bereich der Rocky Mountains zum Baden teilweise allerdings zu kalt. 

Blau, Blauer, Kanadas Seen – die schönsten Gewässer im ganzen Land

Mächtige Gebirgsketten als Kulisse, duftende Nadelwälder, die bis ans Seeufer wallen und eine spiegelglatte Wasseroberfläche, in der sich die paradiesische Umgebung spiegelt: In Sachen Wasser hat Kanada die Nase vorn und nimmt es mit seinen einzigartigen wie ungewöhnlichen Gewässern locker mit der Faszination Meer auf.

1. Emerald Lake: Kanadischer Smaragd

Im Yoho-Nationalpark in British Columbia wartet ein echtes Juwel auf euch: Der Emerald Lake, auf Deutsch „Smaragdsee“, trägt mit seiner smaragdgrünen Wasseroberfläche seinen Namen zu Recht. Gespeist wird der See von Gletscherwasser, das große Mengen an feinstem Gesteinsmehl enthält. Diese feinen Partikel sind auch der Grund für das ungewöhnliche Leuchten: Sinkt das Gesteinsmehl langsam zum Seegrund, verzerrt es das einfallende Licht, sodass das Wasser grün zu leuchten scheint.

Emerald Lake im Yoho-Nationalpark in Kanada
Die grünliche Farbgebung ist charakteristisch für den „Smaragdsee“

Auf echt kanadische Art befahrt ihr den See mit dem Kanu, alternativ umwandert ihr den See auf dem etwa fünf Kilometer langen, familienfreundlichen Rundwanderweg. Packt euch die Wanderlust, sind der dichte Fichtenwald ringsum und die hochaufragenden Rocky Mountains ein echtes Paradies. Seid ihr im Winter vor Ort, verwandelt sich der See hingegen in einen beliebten Spot zum Langlaufen – die Kanadier lieben eben Outdoor!

Hoteltipp: Direkt am Ufer des Emerald Lake ist die Emerald Lake Lodge fast schon ein Klassiker. Das nachhaltig geführte Hotel lockt mit Feuerstelle, Kanuverleih, natürlich-moderner Einrichtung und einem einmaligen Panorama.

2. Moraine Lake: Unbezahlbare 20 Dollar

Die unvergleichliche Kulisse des Moraine Lake kommt euch vielleicht vage bekannt vor: Von 1969 bis 1979 zierte die Aussicht vom Top of the Rockpile auf den See den kanadischen 20-Dollar-Schein. Dabei ist die grandiose Landschaft weitaus mehr wert als ein paar Dollar: Eingebettet in das Valley of Ten Peaks liegt der See im Banff Nationalpark und fasziniert mit seinem Kontrast aus schroffen, oft schneebedeckten Gesteinsgipfeln, türkisblauem Wasser und tiefgrünen Nadelwäldern.

Moraine Lake im Banff-Nationalpark in Kanada
Rund um den Moraine Lake erwarten euch bezaubernde Natureindrücke

Folgt unbedingt dem kurzweiligen Wanderpfad Rockpile Trail, um den See in seiner ganzen Pracht einfangen zu können. Auch sonst wird euch hier von der Moraine Lake Lodge mit Reitausflügen, Raftingtouren oder Kanufahrten einiges an Abenteuer geboten. Beachtet, dass die Zufahrtsstraße Moraine Lake Road nur von circa Juni bis Ende September geöffnet ist, den See erreicht ihr daher nur in der warmen Jahreszeit.

Hoteltipp: In der Moraine Lake Lodge seid ihr ganz nah dran an der Wildnis Kanadas. Am Ufer des Moraine Lake entspannt ihr während der Saison in luxuriösen Zimmern, auf der Sonnenterrasse mitten im Grünen oder nutzt die angebotenen Aktivitäten.

3. Lake Louise: Karibik auf Kanadisch

Karibik in Kanada? Fast, wäre da nur nicht dieses eiskalte Wasser. Lake Louise, einer der berühmtesten kanadischen Seen, liegt nur knapp 15 Kilometer vom Moraine Lake entfernt im Banff Nationalpark und ist eine atemberaubende Schönheit. Das Seewasser glitzert euch im Sommer milchig-türkis entgegen, was ebenfalls auf Steinmehl von den umliegenden Gletschern zurückzuführen ist. Umrahmt wird der „See der kleinen Fische“ von den schneebedeckten Gipfeln der Rockies und weitläufigen Nadelwäldern.

Lake Louise im Banff-Nationalpark in Kanada
Ein weiteres Gletschersee-Highlight inmitten des Banff Nationalparks ist der Lake Louise

Ein Ort der Ruhe und Erholung, der sinnbildlich für die unberührte Natur Kanadas steht, auch wenn das nordöstliche Seeufer inzwischen etwas verbaut ist und ihr meist nicht allein seid. Kleinere Wanderungen zum Fairview Mountain Lookout und Lake Agnes oder größere Touren für erfahrene Bergsportler zum Saddle Mountain oder Mount Whyte belohnen die Anstrengung mit einem faszinierenden Panorama. Östlich des Sees wartet mit dem Lake Louise Ski Resort ein schönes Skigebiet im Nationalpark auf große und kleine Wintersportler.

Hoteltipp: Luxuriöser Charme und erstklassiger Service erwarten euch im 5-Sterne-Hotel The Fairmount Chateau Lake Louise am Nordostufer des Sees.

4. Peyto Lake: Kanadas Fotospot

Ihr werdet es bereits ahnen: Auch der Peyto Lake, der sich als dritter See unserer Reihe im Banff-Nationalpark befindet, beeindruckt mit seiner schier unglaublichen Farbe. Je nach Lichteinfall und Jahreszeit mal azurblau, ultramarin oder türkis-blau, doch immer wieder faszinierend. Das Naturwunder wird vom gleichnamigen Gletscher gespeist, was auch dazu führt, dass das Wasser zwar rein und klar, dafür auch eiskalt ist.

Peyto Lake im Banff-Nationalpark in Kanada
Die surreal wirkende Farbenpracht des Peyto Lake macht ihn zum beliebten Fotospot

Möchtet ihr das Spektakel für euch genießen, solltet ihr den Peyto Lake im Sommer entweder morgens (am besten zu Sonnenaufgang) oder am frühen Abend aufsuchen. Alternativ verbindet ihr den Besuch des Sees mit etwas Outdoorsport: Nach einem Fußmarsch von etwa drei Kilometern erreicht ihr Bow Summit Lookout, einen wunderschönen, jedoch recht einsamen Aussichtspunkt. Bedenkt wie überall im Nationalpark, dass ihr euch hier auf rund 2.000 Metern Höhe an der Baumgrenze bewegt und es selbst im Sommer durchaus schneien kann.

Geheimtipp: Peyto Lake liegt am berühmt-berüchtigten Panorama-Highway 93, dem Icefields Parkway. Möchtet ihr noch mehr von der Schönheit der kanadischen Wildnis aufsaugen, ist diese Strecke mit über 100 Gletschern, Wasserfällen, Bergen und grünbewaldeten Tälern ein einzigartiges Sightseeing-Erlebnis.

5. Maligne Lake: Abenteuer mit Geisterinsel

Mit dem Maligne Lake verlassen wir den Banff Nationalpark und machen uns auf zum Jasper-Nationalpark, dem größten Naturschutzgebiet der nördlichen Rocky Mountains. Weitläufige, unberührte Tannenwälder und die mächtigen Hänge der Rockies begleiten euch auf eurem Roadtrip. Maligne Lake selbst ist ein azurblau schimmerndes Gewässer, das zu den beliebtesten Fotomotiven Kanadas zählt. Es ist der längste See der kanadischen Rocky Mountains und bietet eine hervorragende Aussicht auf gleich drei umliegende Gletscher.

Maligne Lake im Jasper-Nationalpark in Kanada
Umrahmt von Rocky Mountains und Tannenwäldern erstreckt sich der Maligne Lake

Könnt ihr euch von diesem Anblick losreißen, wartet das nächste Highlight auf euch: Im See liegt die kleine Halbinsel Spirit Island, die ihr nur im Rahmen einer Bootsfahrt oder selbstständig per Kanu- oder Kajak erreichen könnt. Verfehlen könnt ihr sie nicht, eine kleine Tannengruppe verleiht der „Geisterinsel“ ihr charakteristisches Aussehen. Auch sonst geht es hier typisch kanadisch zu: Maligne Lake ist ein idealer Spot zum Angeln, Wildwasser-Rafting oder für Wandertouren aller Schwierigkeitsgrade.

Hoteltipp: Die komfortable Maligne Lodge ist nicht nur das Tor zum Jasper-Nationalpark, sondern bietet mit Pools und Whirlpool sowie zahlreichen Aktivitäten auch authentisches Kanada-Feeling.

6. Pyramid Lake: Pure Naturidylle

Nicht weit vom Ort Jasper entfernt liegt Pyramid Lake, ein kleiner Bergsee, an dem es deutlich weniger trubelig zugeht als am Maligne Lake. Hier im Jasper Nationalpark finden Naturliebhaber ihr Eldorado. Entlang des Ufers gibt es einsame Bungalows, in denen ihr für echtes Outdoor-Flair in aller Ruhe und Stille nächtigen könnt – nur in Begleitung von Elchen, Bergziegen und Hirschen.

Pyramid Lake im Jasper-Nationalpark in Kanada
Am Pyramid Lake könnt ihr eine idyllische Ruhe auf euch wirken lassen

Pyramid Lake beherbergt eine kleine Insel, die ihr sehr idyllisch über einen Holzsteg erreicht, während sich um euch herum die Berge dem Himmel entgegenstrecken. Um einmal so richtig durchzuatmen, seid ihr hier wahrlich genau richtig. Möchtet ihr mehr Action, eignet sich der ruhige See auch wunderbar für eine Kanutour mit der ganzen Familie. Zwar geht es hier entspannt zu, doch die mächtige Silhouette der Rockys beeindruckt auch Kinder. Nicht zuletzt könnt ihr hier auch sehr gut Windsurfen.

7. Huron Lake: wunderschöner Great Lake

Mehr Meer als See: Der Lake Huron zählt zu den fünf Großen Seen Nordamerikas und liegt teilweise in Kanadas Bundesstaat Ontario, teilweise in den USA. Mit einer Fläche von knapp 60 000 km² ist der See fast so groß wie Bayern und bietet Platz für rund 30 000 Inseln und Inselchen. Baden könnt hier etwa an den Stränden Grand Bend oder auch am weißsandigen Sauble Beach. Auch die größte Binnenseeinsel der Welt befindet sich hier: Manitoulin, die Insel der Götter. Bis heute ist die Halbinsel ein heiliger Ort der First Nation Stämme und lädt darüber hinaus mit ihren Wäldern, Wasserfällen und atemberaubenden Küstenstreifen zu einem besonderen Naturerlebnis ein.

Grand Bend am Huron Lake in Kanada
Kein Meer, sondern „nur“ der Grand-Bend-Strand am Huron Lake

Kanada im Miniaturformat entdeckt ihr hingegen auf der Halbinsel Bruce Peninsula. Der gleichnamige Nationalpark auf der Halbinsel beheimatet smaragdgrünen Wald, üppige Farmlandschaften und felsige Klippenlandschaften. Passionierte Taucher wissen den Huronsee als spektakulären Spot zum Wracktauchen zu schätzen.

Geheimtipp: Besondere Highlights im Bruce-Peninsula-Nationalpark sind die riesige Höhle „The Grotto“, in die ihr hineinschwimmen könnt, und die steile Felsenbucht „Indian Head Cove“.

8. Little Manitou Lake: Eiszeitlicher Salzsee

Little Manitou Lake oder auch „das Tote Meer von Kanada“ ist ein ganz besonderer See unter den über 100.000 größeren Gewässern in der Provinz Saskatchewan: Der Salzgehalt ist so hoch, dass ihr hier nicht einmal schwimmen müsst, sondern euch einfach im Wasser treiben lassen könnt. Auch eine Zeitung lässt sich dabei recht bequem lesen. Das besondere Extra: Die im Wasser enthaltenen Mineralien sollen äußerst gesund für Haut, Immunsystem und Muskeln sein. Grund für das mineralhaltige Wasser sind unterirdische Quellen, die den See seit dem Rückgang der eiszeitlichen Gletscher speisen.

Little Manitou Lake in Kanada
Der Little Manitou Lake bietet ideale Voraussetzungen für die Erholung von Geist und Körper

Habt ihr genügend Zeit, bleibt unbedingt, um den farbenprächtigen Sonnenuntergang in all seinen Schattierungen zu beobachten. Saskatchewan gilt übrigens als die sonnenreichste Region Kanadas. Mit ihren schier unendlichen Graslandschaften, bunt blühende Hochebenen und weiten Wäldern im Norden ist die Provinz eine riesige Outdoorspielwiese zum Wandern, Biken, Ranch-Urlaub, Angeln und prädestiniert für Wildwasser-Rafting oder gemütlichere Kanutouren.

Lesetipp: Noch mehr See gefällig? Hat euch das Seen-Fieber gepackt, lest euch gern in unseren Beitrag zu den schönsten Seen weltweit hinein.

Häufige Fragen rund um Kanadas Seen

Wasser fasziniert und auch die kanadischen Seen wissen mit ihrer unglaublichen Vielfalt, ihren einzigartigen Naturphänomenen und der landschaftlichen Schönheit zu verzaubern. Und natürlich gibt es auch so einige spannende Facts rund um Kanadas „Welt der Seen“.

Wie viele Seen gibt es in Kanada? Hat Kanada die meisten Seen?

Vielleicht habt ihr es bereits erraten: Kanada ist das Land mit den meisten Seen weltweit! Von den insgesamt knapp zwei Millionen Binnengewässern sind immerhin noch stolze 563 Seen größer als 100 km². Mehr als 7 Prozent von Kanadas Gesamtfläche besteht aus Binnengewässern. Eine Vielzahl der Seen liegt in den riesigen Nationalparks und bieten sich hervorragend für Wassersport an. Um die Wildnis nicht mehr als nötig zu stören und die Naturräume in ihrer Schönheit zu erhalten, könnt ihr euch auf dem Wasser meist nur unmotorisiert, etwa mit dem Kanu oder Kajak, fortbewegen.

Was ist der größte See in Kanada?

Der größte See Kanadas ist der Lake Superior, auf Deutsch „Oberer See“. Er ist flächenmäßig der zweitgrößte See der Erde und zugleich der größte der fünf nordamerikanischen Großen Seen. Rund 30 000 km² der insgesamt etwa 82 100 km² Fläche befinden sich auf kanadischem Gebiet in Ontario, der Rest in den USA. Zweitgrößter See ist der Huron Lake, während der Große Bärensee – der viertgrößte See Nordamerikas – gleichzeitig der größte See ist, der sich vollständig auf kanadischem Territorium befindet.

Lake Superior in Kanada
Größenmäßig und landschaftlich beeindruckend: Der Lake Superior

Warum sind die Seen in Kanada so blau?

Fast unwirklich wirken die Bilder der berühmten kanadischen Seen wie des Peyto Lake, Lake Louise oder auch des Emerald Lake. Dabei sind die atemberaubenden Farbspektakel von milchig-türkis bis hin zu azurblau höchst real. Der Grund für die ungewöhnlichen Blautöne ist in den Bergen ringsum zu finden. Gespeist werden die farbintensiven Bergseen aus Schmelzwasser der umliegenden Gletscher. Die Gletscher mahlen das darunterliegende Kalkgestein der Gebirge zu feinstem Staub, dem sogenannten „Rock Flour“.

Durch ober- und unterirdische Flüsse gelangt dieses Sediment in den See. Dort reflektiert es vor allem Blau- und Grüntöne des Lichtspektrums, sodass das menschliche Auge das Wasser als intensiv leuchtend wahrnimmt. Übrigens verändern sich die Farbeffekte der Seen je nach Tages- und Jahreszeit – im Sommer, zur Zeit der größten Schneeschmelze ist das Türkis des Lake Louise beispielsweise am intensivsten, zu Beginn des Frühjahrs hingegen scheint das Wasser klar und tiefblau.

Fazit: Kanadische Seen-Sucht

Wie ihr seht, muss es nicht immer Meer sein! Kanadas faszinierende Seenlandschaften sind mindestens genauso abwechslungsreich und locken mit einmaligen Naturphänomenen ebenso wie mit jeder Menge Outdoorspaß. Das Beste: Ob gemütliches Seele baumeln lassen oder doch lieber actionreiche Raftingtouren, entscheidet ganz allein ihr – Kanada bietet für jeden Geschmack die passende Portion Abenteuer! Ihr werdet nicht nur in wunderschönen Seen schwimmen und die atemberaubende Landschaft bewundern, sondern auch mit einem Stück Kanada im Herzen wieder heimkehren. 

Hat euch die Faszination Kanada gepackt? Lasst euch inspirieren – hier findet ihr sowohl die besten Urlaubsangebote in Kanada als auch die beliebtesten Rundreisen.