Das Fernweh ist groß und etwas exotisch soll es sein? Dann nichts wie auf nach Mittelamerika. Aber wohin genau? Panama oder Costa Rica stehen auf jeden Fall ganz weit oben auf der Liste der Traumziele, schließlich können beide Länder sowohl mit pulsierenden Großstädten als auch mit atemberaubender Natur dienen. Doch obwohl die beiden Nachbarländer auf den ersten Blick viel gemeinsam haben, gibt es doch kleine und größere Unterschiede.
Wenn es euch in tropische Gefilde zieht und ihr euch einfach nicht entscheiden könnt, ob es nach Panama oder nach Costa Rica gehen soll, haben wir heute eine kleine Hilfestellung für euch. Wir geben Tipps, was euch dort erwartet, stellen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor und was ihr sonst noch so in den beiden Ländern unternehmen könnt. So fällt die Entscheidung für eines der Urlaubsziele vielleicht etwas leichter.
Inhaltsverzeichnis
- Oh, wie schön ist Panama
- Pura Vida in Costa Rica
- Welches Land ist schöner: Costa Rica oder Panama?
- Wie kommt man am besten von Panama nach Costa Rica?
- Sind Panama und Costa Rica sicher?
- Wie teuer ist Reisen in Panama und Costa Rica?
Das Wichtigste im Überblick
- Panama ist touristisch noch wenig erschlossen, Costa Rica bietet mehr Planungssicherheit.
- Beide Länder verzaubern mit atemberaubender Natur und spannenden Städten.
- Da Costa Rica und Panama nebeneinanderliegen, lassen sie sich auf einer Reise bestens verbinden.
Oh, wie schön ist Panama
Wie Recht Janosch doch mit seinem Ausruf „Oh, wie schön ist Panama“ hat! Dichter Regenwald, exotische Tiere, paradiesische Strände und moderne Städte machen das Land auf der Landbrücke zwischen Mittel- und Südamerika zu einem wahren Traumziel. Trotz der geringen Größe ist Panama unheimlich vielseitig und es gibt so viel zu sehen Man kann kaum glauben, dass sich das alles auf nur rund 75.500km2 erleben lässt.
So kommt ihr nach Panama
Euer Panama-Abenteuer startet ihr von mehreren europäischen Ländern per Direktflug nach Panama, ansonsten legt ihr einen Zwischenstopp in den USA ein, bevor ihr am Aeropuerto Internacional de Tocumen in der Nähe von Panama-City landet.

Innerhalb Panamas ist ein Mietwagen mit Allrad-Antrieb eine gute Wahl, da lediglich ein geringer Teil der Straßen asphaltiert ist. Öffentliche Verkehrsmittel fahren in Panama unregelmäßig und entlegenere Stellen werden meist gar nicht angefahren. Dabei sind es doch meistens diese Geheimtipps, die den Urlaub erst zu etwas ganz Besonderem machen. Möchtet ihr längere Strecken zurücklegen oder eine der abgelegenen Inseln erreichen, bringen euch Inlandsflüge schnell und relativ günstig ans Ziel.
Lebendige Hauptstadt: Panama Stadt
Obwohl die meisten wegen der tollen Natur nach Panama reisen, werdet ihr auch auf der Suche nach Großstadt-Abenteuern fündig. In der Hauptstadt Panama-Stadt pulsiert das Leben. Tagsüber laden Shoppingzentren zum Stöbern ein, nachts lockt das aufregende Nachtleben. Was die Stadt besonders reizvoll macht, sind ihre Gegensätze. Moderne Wolkenkratzer erheben sich vor dem Hafen, an dem Fischer ihren Fang von alten Holzbooten transportieren. In der Altstadt Casco Viejo spaziert ihr an bunten Häusern aus der Kolonialzeit entlang, lauscht den Klängen der Banjospieler und bestaunt die historischen Denkmäler. Inmitten des Trubels ist sogar ausreichend Platz für atemberaubende Natur. Direkt in der Stadt breitet sich der Parque Natural Metropolitano auf einer Fläche von 265 Hektar aus. Hier könnt ihr den Dschungel durchqueren, wilde Tiere beobachten und die Ruhe genießen.
Eintritt Parque Natural Metropolitano:
Erwachsene: ca. 4 US-Dollar
Jugendliche unter 18 Jahren: ca. 2 US-Dollar

Immer im Fluss: der Panamakanal
Um einen Blick auf die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Panamas zu werfen, können wir euch keinen konkreten Ort nennen. Zwischen Panama City und Colon stehen euch ganze 82 Kilometer zur Verfügung, um das außergewöhnliche Highlight des Landes zu Gesicht zu bekommen. Klar, die Rede ist vom Panamakanal. Einen besonders schönen Blick auf die schwimmenden Riesen habt ihr von den Miraflores Schleusen. Möchtet ihr den weltbekannten Fluss hautnah erleben, befahrt ihr den Kanal einfach selber. Für eine komplette Durchquerung des Kanals solltet ihr etwa 12 Stunden einplanen, es werden aber auch Teildurchquerungen angeboten.

Ruhige Strände und wilde Tiere
Die paradiesischen Strände Panamas zählen zu den Top-Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Inseln Bocas del Toro und San Blas im Atlantik erwarten euch mit türkisfarbenem Wasser, weißem Sand und hohen Palmen. Hier schaltet ihr in der Hängematte, mit dem Rauschen des Meeres im Ohr komplett ab. Taucher können sich an der herrlichen Unterwasserwelt vor der Isla Coiba gar nicht satt sehen. Ihr möchtet euch lieber oberhalb der Wasseroberfläche austoben? Dann nichts wie hin nach Santa Catalina und rauf aufs Surf- oder Kiteboard.

Tier- und Naturliebhaber kommen in den unberührten Nebel- und Regenwäldern voll auf ihre Kosten. Besonders ans Herz legen können wir euch den Soberanía Nationalpark, ganz in der Nähe von Panama-Stadt. Das Grün des tropischen Regenwalds, das Gebrüll der Brüllaffen und die riesigen Pflanzen machen einen Besuch des Parks zum Erlebnis für alle Sinne.
Viel Reis und köstlicher Kaffee: Das Essen in Panama
Bei der Entscheidung, ob es denn nun nach Panama oder nach Costa Rica gehen soll, stellt sich unweigerlich die Frage: „Was gibt es zu essen?“ Das Essen in Panama ist auf jeden Fall Grund genug, länger dort zu bleiben. Ein wichtiger Bestandteil der panamaischen Küche ist Reis in allen Varianten. Außerdem oft dabei: Kochbanen, Fleisch und Meeresfrüchte.
Die bekanntesten Gerichte sind Arroz con Pollo, die Kombination aus Reis und Hähnchen und Ceviche, roher Fisch mit Zwiebeln in Zitronensauce. Als Snack zwischendurch solltet ihr unbedingt „patacones“, also frittierte Kochbananen, als Alternative zu Kartoffelchips ausprobieren. Fruchtige Erfrischung an heißen Tagen bringen frisch gepresste Säfte aus tropischen Früchten. Kaffeeliebhaber kennen selbstverständlich den Kaffee aus Panama und sollten es sich nicht entgehen lassen, sich direkt vor Ort das ein oder andere Tässchen zu gönnen.

Pura Vida in Costa Rica
Wer an einem einzigen Tag so viel erleben möchte, wie sonst während eines ganzen Urlaubs, der ist in Costa Rica genau richtig. Unterschiedlichste Landschaftsbilder, Entspannung am Strand, Abenteuer im Dschungel und spannendste Kulturhighlights findet ihr hier so nah beieinander, dass es kein Wunder ist, dass sich Costa Rica zu einem Touristenmagnet gemausert hat. Das heißt aber nicht, dass ihr es in der „Schweiz Mittelamerikas“ nicht auch ganz ruhig angehen lassen könnt. Denn in dem kleinen Land zwischen dem pazifischen und dem karibischen Meer gilt: „Pura Vida“: das einfache und reine Leben genießen.

So kommt ihr nach Costa Rica
Der Start in euer Costa Rica Abenteuer ist unkompliziert. Von Frankfurt aus gelangt ihr innerhalb von etwa 13 Stunden per Direktflug zum Juan Santamaría International Airport nahe der Hauptstadt San José. Möchtet ihr danach an einen anderen Ort des Landes weiterreisen, könnt ihr das entweder schnell per Inlandsflug oder ihr leiht euch einen Mietwagen, am besten auch hier mit Allrad-Antrieb. Der öffentliche Nahverkehr ist in Costa Rica generell etwas besser ausgebaut als in Panama, weshalb ihr relativ problemlos mit dem Bus das Land erkundet.
Moderne Stadt mit Herz: San José
In der Hauptstadt San José im Valle Central jagt ein Kultur-Highlight das nächste. Wer gerne durch Museen schlendert, der hat in der größten Stadt des Landes genug zu tun. Doch auch beim Spaziergang durch die Straßen warten historische Sehenswürdigkeiten auf euch. So prägen hübsche Gebäude im spanischen Kolonialstil das Stadtbild und die prächtigen Villen im Viertel Barrio Amòn sind ein Augenschmaus. Ihr bestaunt lieber moderne Kunst? Auch da müsst ihr nicht lange suchen. Kunstvolle Graffitis verleihen der Stadt Farbe.

Was die Stadt außerdem so liebenswert macht, sind ihre Einwohner. Die „Ticos“ sind so herzlich und offen, dass ihr im Handumdrehen mit ihnen ins Gespräch kommt.
Naturabenteuer der besonderen Art
In den über 30 Nationalparks des Landes trefft ihr auf eine Artenvielfalt, wie es sie sonst wohl auf solch einem kleinen Raum nirgendwo zu finden gibt. Im Monteverde Nationalpark zum Beispiel schwebt ihr auf Hängebrücken zwischen den Baumwipfeln. Falls ihr euch schon immer gefragt habt, wo denn eigentlich Faultiere leben: in Costa Rica natürlich! Die gemütlichen Tiere lassen es sich inmitten der tropischen Natur gut gehen. Auch nicht allzu schnell sind die tausenden Schildkröten, die ihr im Tortuguero Nationalpark beobachten könnt.
Rasanter geht es dagegen an den Stränden Costa Ricas zu. Sie sind nicht nur ein wunderhübscher Anblick, sondern bieten zudem beste Bedingungen für Aktivitäten, wie Surfen, Tauchen und für Reitausflüge entlang des türkisfarbenem Meeres. Selbstverständlich könnt ihr euch hier aber auch einfach die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Ein gefleckter Hahn zum Frühstück
Bei all dem frischen Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und Kräutern auf den bunten Märkten Costa Ricas fällt es schwer, sich zu entscheiden, wovon denn als erstes gekostet werden muss. Definitiv probieren solltet ihr das Nationalgericht Gallo Pinto. Der „gefleckte Hahn“ wird vor allem zum Frühstück gegessen. Dazu wird Reis vom Vortag angebraten, mit schwarzen Bohnen vermischt und mit Maistortillas serviert. Darf es noch etwas gehaltvoller sein, kommen Eier, Steak oder Käse dazu. Die unverzichtbare Salsa Lizano gibt dem Gericht das gewisse Etwas.

Verdursten müsst ihr in Costa Rica selbstverständlich auch nicht. Den weltberühmten Kaffee könnt ihr oft sogar direkt auf den Kaffeefarmen verkosten.
Welches Land ist schöner: Costa Rica oder Panama?
Wer die Schönheit eines Landes vom Wetter abhängig macht, dem wird die Entscheidung zwischen Costa Rica und Panama schwer gemacht. Da die Länder so nah beieinander liegen, ist das Klima ziemlich ähnlich. In beiden Ländern herrscht tropisches warm-feuchtes Klima, die Trockenzeit ist von Dezember bis April.
Ist der Hauptgrund eurer Reise, unberührte Natur abseits von Touristenpfaden zu entdecken, dann hat Panama noch etwas mehr zu bieten als Costa Rica. In Costa Rica ist es dafür etwas sauberer und nachhaltiges Reisen spielt hier eine große Rolle.
Möchtet ihr das Land als Ausgangspunkt nutzen, um Mittelamerika zu bereisen, ist das zentraler gelegene Costa Rica die bessere Wahl. Was von diesen Faktoren ein Land für euch jetzt „schöner“ macht, das müsst ihr selbst entscheiden. Hier noch einmal ein paar Fakten im Überblick:
Panama | Costa Rica | |
Fläche | 75.500km2 | 51.000 km2 |
Währung | Balboa, US-Dollar | Colón |
Zeitunterschied zur MEZ | – 6 Stunden, | -7 Stunden |
Trockenzeit | Mitte Dezember – Mitte April | Dezember – bis April |
Tourismus | Weniger stark entwickelt, ursprünglich, wenig Reiseinformationen | Mehr touristische Angebote, Fokus auf nachhaltigen Tourismus |
Wie kommt man am besten von Panama nach Costa Rica?
Ihr findet beide Länder so verlockend, dass ihr beschlossen habt, einfach Panama und Costa zu besuchen? Gute Entscheidung und im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, wo sie doch genau nebeneinander liegen. Um von Panama nach Costa Rica zu gelangen, habt ihr verschiedene Möglichkeiten. Da die Kombination der beiden Länder so beliebt ist, gibt es mittlerweile sogar Shuttle-Services, die euch über die Grenze bringen. Damit gelangt ihr bequem innerhalb von etwa sieben Stunden von Boquete nach Puerto Viejo und zahlt rund 55 Dollar.

Mögt ihr es lieber etwas abenteuerlicher, begebt ihr euch mit dem Bus auf die Reise. Von David aus gelangt ihr innerhalb von rund vier bis fünf Stunden nach Changuinola und steigt dort in den Bus nach Guabito (Frontera), wo ihr nach etwa einer halben Stunde ankommt. Dort geht ihr durch die „Migracíon“, erhaltet einen Stempel und etwas später gegen einen Betrag von rund 4 Dollar einen Sticker für euren Pass. Über eine Brücke erreicht ihr Sixaola, wo ihr die Einreisekarte ausfüllt, eventuell euer Rückflugticket vorzeigen müsst und schon seid ihr offiziell in Costa Rica eingereist. Alternativ stehen euch auch noch die Grenzübergänge Pasos Canoas an der Westküste und der Río Sereno in der Nähe des Parque Nacional Volcán Barú zur Verfügung.
Etwas weniger abenteuerlich seid ihr mit dem Ticabus oder dem Panama-Express von Panama City nach San José unterwegs. Das dauert rund 14 bis 16 Stunden und kostet etwa 42 US-Dollar. Schneller geht es mit dem Flugzeug von Bocas nach Juan Santaria. Mit einem Mietwagen könnt ihr übrigens nicht über die Grenze fahren. Den müsst ihr vorher abgeben und euch auf der anderen Seite gegebenenfalls einen neuen mieten.
Sind Panama und Costa Rica sicher?
Nach der Einstufung vom Auswärtigen Amt wird die Sicherheitslage in Costa Rica etwas besser bewertet als in Panama. In Panama werden Warnungen für den Osten und Süden der Urwaldprovinz Darién ausgesprochen. In Costa Rica gilt die Lage allgemein als ruhig. Beherzigt ihr ein paar Tipps, könnt ihr euch in beiden Städten problemlos frei bewegen:
- Tragt in den Städten am besten keine Strandkleidung, um nicht auf den ersten Blick als Touristen aufzufallen.
- Vermeidet Besuche der Armenviertel.
- Wenn ihr euch mit dem Taxi fortbewegt, seid ihr sicherer als im Bus.
- Gebt auf eure Wertsachen Acht.
Wie teuer ist Reisen in Panama und Costa Rica?
Soviel schon mal vorweg: Sowohl Panama als auch Costa Rica sind keine günstigen Länder. Allgemein gesagt, ist Costa Rica etwas teurer als Panama. Wobei es darauf ankommt, ob ihr in den teureren Städten unterwegs seid oder in den günstigeren ländlichen Regionen und ob ihr euch zur Hauptreisezeit oder in der Nebensaison auf den Weg macht.
Ein Flug nach Costa Rica kostet rund 600 bis 800 Euro, für einen Mietwagen zahlt ihr etwa 30-35 Euro pro Tag. Für die meisten Nationalparks in Costa Rica wird ein Eintritt zwischen 20 und 40 Euro fällig.
Für einen Flug nach Panama zahlt ihr ca. 650 bis 1.000 Euro. Da in Panama viele Nahrungsmittel importiert werden, sind diese auch recht teuer. Außerdem müsst ihr für bestimmte Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, wie Wanderwege und Strände, häufiger als in Costa Rica eine kleine Gebühr einplanen. Dafür sind die Bus- und Taxi-Fahrten günstiger.

Was die Verpflegung angeht, gilt in beiden Ländern: Kocht ihr selbst, kommt ihr günstiger davon, als wenn ihr Essen geht, dafür entdeckt ihr so natürlich auch weniger lokale Köstlichkeiten.
Fazit im Duell der geheimnisvollen Latinos
Panama und Costa Rica sind definitiv Länder, die (mindestens) eine Reise wert sind. Welches euer nächstes Urlaubsziel wird, hängt ganz von euren Vorlieben ab. Während Panama noch etwas mehr Abenteuer bietet, ist Costa Rica touristisch schon mehr erschlossen und daher auch für Familien absolut empfehlenswert. Wenn ihr ganz sichergehen möchtet, nichts zu verpassen, bereist ihr einfach beide Länder.