Datteln zum Fastenbrechen

Urlaub während des Ramadan: Das solltet ihr beachten

Ihr habt bestimmt schon vom Ramadan gehört. Aber was ist das eigentlich genau und betrifft euch das, wenn ihr während des Ramadans in ein muslimisches Land reist? Gibt es bestimmte Regeln, die ihr beachten müsst, oder gar Einschränkungen? Antworten auf diese Fragen findet ihr hier. 

Urlaub während des Ramadan: die wichtigsten Regeln

Wir bekommen häufig die Frage, ob sich der Ramadan auf den Urlaub auswirkt: Ja, der Ramadan kann sich in einigen Ländern auch auf euren Urlaub auswirken, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Während des Ramadan könnt ihr Sachen erleben, die sonst so nicht vorkommen. Während des Fastens am Tage wird alles etwas herunter gefahren, aber dafür wird dann die Nacht zum Tage gemacht.

Richtig großes Glück habt ihr, wenn ihr abends zu einer Iftar bei einer Familie eingeladen werdet. Aber auch das Abendessen in den Restaurants ist während des Ramadans etwas Besonderes. Einige Dinge solltet ihr aber beachten. 

 DAS SAGEN UNSERE EXPERTEN
Infos zu Ägypten, der Türkei, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Oman 

Mosaik in Marokko

Marokko
In den Hotels gibt es normalerweise keine Einschränkungen. Die Restaurants außerhalb von Hotels werden allerdings den Tag über geschlossen sein. 

Palmeninseln in Dubai

Vereinigte Arabische Emirate
In Dubai wird es laut dem Fremdenverkehrsamt während dem Ramadan 2018 zu keinerlei Beeinträchtigungen kommen – frei nach dem Motte „Business as usual“.
In allen anderen Emiraten wird in den öffentlich zugänglichem Orten wie Lobby, Lounges etc. tagsüber kein Alkohol ausgeschenkt. Zudem kann es in den Hotels zu Einschränkungen der Serviceleistungen sowie Serviceeinrichtungen kommen.

strand in der Tuerkei
Türkei
Eines der wichtigsten Feste ist der Fastenmonat Ramadan. Gerade im Hotel kann es hier im Service zu Einschränkungen kommen, da alles etwas ruhiger abläuft als gewohnt. Zum Abschluss dieser Fasatenzeit wird 3 Tage lang das traditionelle Bayram Fest gefeiert. Während dieser Zeit sind alle öffentlichen Institutionen geschlossen (Bank, Post etc.).
Straße im Oman mit Palmen

Oman
Als Ausdruck des Respekts wird von Touristen erwartet, während der Fastenstunden in der Öffentlichkeit ebenfalls nicht zu essen, zu trinken und zu rauchen. Auch im Hotelbetrieb kann es zu Einschränkungen kommen, die z.B. den Alkoholausschank, die Restaurants sowie das Ausflugs- und Unterhaltungsprogramm betreffen.

Tempel in Ägypten
Ägypten
In Ägypten sind keine Einschränkungen während des Ramadans zu erwarten, hier läuft alles wie gewohnt. Der Urlauber bemerkt in der Regel nicht einmal, dass Ramadan ist. Sollte in der Zeit ein Service etwas langsamer als gewohnt stattfinden, sollte hierfür Verständnis aufgebracht werden.


Mehr Infos zu den einzelnen Ländern:


1. Müssen sich Urlauber an die Gebote des Ramadan halten?

Grundsätzlich gilt, dass Personen nicht muslimischen Glaubens von den Geboten des Ramadans ausgenommen sind. Selbst muslimische Reisende sind laut Koran vom Fasten befreit. Sie sollen das Fasten nachholen, wenn sie ihre Reise beendet haben. 

In den meisten muslimischen Ländern gibt es kaum Verbote für Nicht-Muslime.

Aber Achtung: In den Vereinigten Arabischen Emiraten beispielsweise ist es Verboten während des Ramadan Kaugummi zu kauen – auch für Urlauber! Zudem sollte auf möglichst dezente, langärmelige Kleidung geachtet werden.

Es ist auch eine Frage der Höflichkeit und des Respekts, dass man vor fastenden Menschen möglichst nicht genüsslich seine Wasserflasche leert oder sich leckere Süßigkeiten in den Mund steckt. Auch auf das Rauchen in der Öffentlichkeit sollte man verzichten. Während des Ramadans ist hier einfach etwas Fingerspitzengefühl und Sensibilität gefragt. 

2. Haben Restaurants, Museen und andere Sehenswürdigkeiten während dem Fastenmonat Ramadan geöffnet? 

Während des Ramadans kann es durchaus sein, dass einheimische Restaurants tagsüber geschlossen haben und erst abends kurz vor Sonnenuntergang öffnen. In touristisch stark frequentierten Städten oder Urlaubsorten findet ihr aber immer auch geöffnete Restaurants. In den Hotelrestaurants gibt es meistens überhaupt keine Einschränkungen – im Gegenteil: das Buffet am Abend fällt oftmals noch vielfältiger aus. 

Museen, Ausgrabungsstätten und andere Sehenswürdigkeiten schließen teilweise während des Ramadans etwas früher. Das kann auch Einkaufsläden und Banken betreffen.

3. Muss ich mich während des Ramadans besonders kleiden?

In muslimischen Ländern sollte man generell darauf achten, dass man nicht zu viel nackte Haut zeigt. Kurze Hosen, bauch- und armfreie Tops sowie Miniröcke gehören nicht zur passenden Straßenbekleidung. Während des Ramadans verschärft sich das ein wenig. 

Was ist der Ramadan und was wird gefeiert?

Der Ramadan ist der muslimische Fastenmonat und einer der fünf Säulen des Islams. Somit hat er einen sehr hohen Stellwert im islamischen Glauben, denn die fünf Säulen gehören zu den Hauptpflichten der Muslime. Neben dem Ramadan sind das die fünfmaligen Gebete am Tag, die Wallfahrt nach Mekka, die Bezeugung der Einheit Gottes und der Prophetenschaft Muhammads und die Almosenpflicht (Zakat). 

Das Fasten im Ramadan unterliegt strengen Regeln. Neben der Vorgabe, von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nichts zu essen, zu trinken und nicht zu rauchen, gibt es zahlreiche weitere Vorschriften, die einzuhalten sind. Außerdem sind Muslime dazu angehalten, sich während des Ramadans auch den anderen vier Säulen des Islams zu widmen, insbesondere dem Lesen des Korans. Der Ramadan ist also auch eine Zeit der Kontemplation. 

Datteln zum Fastenbrechen

Der Ramadan findet im neunten Monat des islamischen Mondkalenders statt. Nach islamischen Glauben erfolgten in diesem Monat die Offenbarungen Allahs an den Propheten Muhammad. Diese Offenbarungen wurden dann im Laufe mehrere Jahre im Koran zusammengetragen. Mit dem Ramadan feiern die Muslime also den Monat, in dem der Koran entstanden ist. Im Koran heißt es dazu: „Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist …“ (Koran: 2:185).

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, warum der Ramadan als Fest bezeichnet wird? Fasten klingt erst einmal nicht so richtig danach. Das eigentliche Fest ist auch nicht der Ramadan, sondern das dreitägige „Fest des Fastenbrechens“, das direkt im Anschluss an den Ramadan gefeiert wird. Auf Arabisch heißt es „‘Id-ul Fitr“ und auf Türkisch „Ramazan Bayramî“. Ihr könnt es in etwas mit dem christlichen Osterfest vergleichen, das am Ende der vorösterlichen Fastenzeit stattfindet. Bei diesem Fest werden besondere Gebete gesprochen, Freunde und Verwandte eingeladen und groß aufgetischt. 

Auch während des Ramadans wird das Fasten gebrochen und zwar täglich nach Sonnenuntergang. Es ist also nicht so, dass die Muslime im Ramadan überhaupt nicht essen, sondern eben nur nicht zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang. Bestimmte Tage des Ramadans gelten als besondere Gedenktage, an denen das Abendessen dann sogar recht üppig ausfallen kann. Das tägliche Fastenbrechen (Iftar) wird gerne zusammen mit Verwandten und Freunden zelebriert, oft bis spät in die Nacht. Viele Muslime treffen sich in Restaurants oder in extra für das Fastenbrechen aufgebauten Zelten, um das Abendessen gemeinsam zu begehen. 

Wann und wie lange ist Ramadan

Ramadan ist zwar immer im neunten Monat des islamischen Mondkalenders, aber dieser neunte Monat verschiebt sich von Jahr zu Jahr. Der islamische Mondkalender besteht wie unser Sonnenjahrkalender aus 12 Monaten, allerdings jeweils nur mit 29 oder 30 Tagen. Ein Mondkalenderjahr ist somit ca. 11 Tage kürzer als ein Sonnenkalenderjahr. Das bedeutet, dass sich der Beginn des Ramadans in Bezug auf unseren Sonnenkalender jedes Jahr um ca. 11 Tage nach vorne verschiebt. 

Wann ist der Fastenmonat Ramadan?

2019: 05. Mai bis 4. Juni

2020: 23. April bis 23. Mai

2021: 12. April bis 11. Mai 

2022: 2- April bis 1. Mai

Die Bestimmung, wann ein Mondkalendermonat beginnt, erfolgt anhand des Mondstandes. Der Ramadan und alle anderen Monate beginnen, wenn zum ersten Mal nach Neumond eine dünne Sichel am Himmel zu sehen ist. Aufgrund der Lage muslimischer Länder in unterschiedlichen geografischen Längen, kann der Monatsbeginn von Land zu Land unterschiedlich sein. 

Der Ramadan kann also sowohl im Winter als auch im Frühling, Sommer oder Herbst liegen. Wenn ihr eine Reise in ein muslimisches Land plant und wissen wollt, ob gerade Ramadan ist, schaut ihr am besten im Internet nach. 

Die Läge des Ramadans richtet sich nach der Länge des neunten Mondkalendermonats, also entweder 29 oder 30 Tage. Wenn der Ramadan in die heißen Monate des Sommers fällt, kann es schon ganz schön anstrengend werden über diese Zeit zu fasten, zumal die Zeit zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang dann ja auch viel länger ist. In einigen muslimischen Ländern ist es deshalb erlaubt, dass sich die Gläubigen beim Fasten nach der Zeit der beiden heiligen Städte Mekka oder Medina richten.