Nationalpark im Harz

Hexenparty und Mittelalter – unsere 13 Top-Sehenswürdigkeiten im Harz

Mitttelalterliche Städtchen, umgeben von dichten, undurchdringlichen Wäldern und eine Vielzahl an Sagen und Mythen, die noch sehr lebendig sind: Der Harz ist der Geheimtipp unter den deutschen Mittelgebirgen. Neben viel Fachwerk und historischen Orten gibt es hier einen Nationalpark zu entdecken. Wir zeigen euch, warum ihr nicht nur zum Hexentreffen in der Walpurgisnacht die Region um den Brocken besuchen solltet.

Das nördlichste Mittelgebirge unseres Landes liegt im Dreiländereck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der höchste Berg ist der Brocken mit 1.142 Metern Höhe. Mit einer Länge von etwa 110 Kilometern und einer Breite zwischen 30 und 40 Kilometern ist der Harz das viertgrößte Mittelgebirge in Deutschland. Archäologische Funde lassen den Schluss zu, dass hier schon die Neandertaler lebten und ab der Antike existierten im Harz Bergwerke. Der Name des Harzes leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort Harud ab, was Wald bedeutet. Dieser Wald wird heute in einem Nationalpark, vier Naturparks und einem Biosphärenreservat geschützt.

Das Wichtigste im Überblick

  • In den Städten im Harz entdeckt ihr lebendiges Mittelalter,  aber auch moderne Annehmlichkeiten, also die perfekte Mischung aus Kultur und Futur
  • An der Oberfläche entdeckt ihr dichte Wälder und einsame Landschaften, im Untergrund warten ehemalige Bergwerke und Tropfsteinhöhlen darauf euch Gänsehautmomente zu bereiten
  • Wandern, Radeln, Reiten, Klettern: im Harz gibt es eine große Auswahl an Aktivitäten für einen sportlichen Urlaub, im Winter auf 53 Pisten und 500 Loipenkilometern

Eine Reise zu Natur und Mittelalter – die Top Sehenswürdigkeiten im Harz

Nach dem zweiten Weltkrieg war der Harz zweigeteilt und somit nur teilweise zugänglich. Dadurch geriet diese wunderschöne Landschaft mit ihren Sehenswürdigkeiten ein bisschen in Vergessenheit. Höchste Zeit, dass ihr helft den Harz aus dem Dornröschenschlaf zu holen.

1. Nationalpark Harz – Sagenumwobene Wälder

Rund um den Brocken gehören seit 2006 etwa 10 Prozent der Gesamtfläche des Harzes zum Nationalpark Harz. Neben dem höchsten Gipfel des Harzes erkundet ihr hier bizarre Felsformationen, jahrtausendealte Moore und romantische Bächlein. Ein Großteil des Parkgeländes wird nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ sich selbst überlassen. So entsteht nach und nach ein Urwald, in dem sich inzwischen Luchse und Wildkatzen wieder wohlfühlen.

Magisches Farbenspiel: Sonnenuntergang im Harzwald taucht die Natur in warmes Licht

Wenn ihr nicht nur die Natur bei Wanderungen genießen wollt, empfehlen wir einen Besuch des Brockenhauses oder der Nationalparkhäuser in Sankt Andreasberg, Schierke und Ilsetal. Das pure Naturerlebnis bieten euch die 600 Kilometer des Wanderwegenetzes. Kinder sind ja nicht immer so für die Natur zu begeistern. Das wird sich auf den Naturerlebnispfaden aber schnell ändern. Auf dem Brocken wartet noch eine Besonderheit auf euch, nämlich der höchstgelegene Botanische Garten Norddeutschlands mit Gebirgspflanzen aus aller Welt. Damit ihr die scheuen Tiere des Nationalparks auch zu sehen bekommt, wurde ein Luchs- und ein Auerhuhn-Schaugehege eingerichtet.

Hoteltipp: Das Harzer Kultur & Kongresshotel Wernigerode liegt zentral in der Altstadt und ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen im Nationalpark.

2. Goslar – die 1.100 Jahre alte Kaiserstadt

Am Nordrand des Harzes liegt eine der schönsten Städte Deutschlands. Die Geschichte von Goslar begann vor über 1.000 Jahren, als fast zeitgleich die Stadt und eine Kaiserpfalz errichtet wurden. Heute ist die komplette Altstadt inklusive der Kaiserpfalz UNESCO Weltkulturerbe. In der Pfalzkapelle liegt das Herz von Kaiser Heinrich III., der die Pfalz gründete, begraben. In den verwinkelten Gassen bummelt ihr zwischen sehenswerten Fachwerkhäusern und entdeckt dabei kleine Geschäfte und Cafés.

Goslar im Harz
Verwinkelte Fachwerkhäuser in historischer Altstadt von Goslar – Ein Spaziergang durch die Zeit

Weltkulturerbe Nummer zwei in Goslar ist das Erzbergwerk Rammelsberg. Es war als einziges Bergwerk der Welt 1.000 Jahre kontinuierlich in Betrieb. Heute findet ihr im Besucherbergwerk ein Museum, das euch die Geschichte des Bergbaus sehr anschaulich erklärt. Die dritte Welterbestätte von Goslar ist die Oberharzer Wasserwirtschaft, die in vorindustrieller Zeit als Energielieferant für die Wasserräder des Bergwerks geschaffen wurde. Sehenswert sind auch die Museen am Museumsufer, die mittelalterlichen Gildehäuser und Befestigungsanlagen. Mit dem Welterbeshuttle, der im 30-Minuten-Takt verkehrt, verpasst ihr keines der Highlights in Goslar.

Hoteltipp: In einem Palais aus der Gründerzeit liegt das Hotel Der Achtermann direkt am Zugang zur Altstadt und bietet euch moderne Zimmer in einer traditionsreichen Umgebung.

3. Quedlinburg – lebendiges Mittelalter

Auch Quedlinburg blickt auf eine über 1.000-jährige Geschichte zurück. Auf dem Stiftsberg, der sich über die Altstadt erhebt, steht die romanische Stiftskirche neben dem Schloss aus der Renaissance. In der Altstadt am Fuß dieses Berges bestaunt ihr 2069 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten und etliche Villen aus der Gründerzeit und dem Jugendstil. Diese Ansammlung an prächtigen historischen Gebäuden brachte dem Ensemble 1994 die Aufnahme auf die Weltkulturerbeliste der UNESCO. Insgesamt steht hier eine Fläche von fast 90 Hektar unter Denkmalschutz, was Quedlinburg zu einem der größten Flächendenkmäler in Deutschland macht.

Altstadt von Quedlinburg
Idyllische Fachwerkromantik in Quedlinburgs Altstadt: Historische Häuser und malerische Gassen

In dieser einzigartigen Kulisse gibt es einiges an Kultur zu entdecken. Der Architekt Herrmann Klumpp, der in Quedlinburg lebte, war ein guter Freund des Malers Lyonel Feininger und erhielt bei dessen Flucht vor den Nazis eine beachtliche Sammlung von Werken Feiningers, die ihr heute in Quedlinburg bestaunen könnt. Neben weiteren Galerien erwartet euch das Nordharzer Städtebundtheater mit einem abwechslungsreichen Programm und von Juni bis September genießt ihr beim Quedlinburger Musiksommer Konzerte mit Musik aus unterschiedlichen Stilrichtungen an außergewöhnlichen Orten.

Hoteltipp: Mitten in der Altstadt findet ihr im Best Western Hotel Schlossmühle eine gelungene Mischung aus alten und modernen Gebäuden mit sehr viel Charme für euren Harzurlaub.

4. Lutherstadt Eisleben – Geburtsort eines Reformators

Die Kleinstadt am östlichen Rand des Harzes wurde in ihrer 1.000-jährigen Geschichte vor allem wegen ihres berühmtesten Sohnes sehr bedeutsam. Hier wurde Martin Luther geboren und hier starb er auch. Dazwischen lag ein Leben, das die damalige Welt in ihren Festen erschütterte. Am Geburtshaus des großen Reformators startet der Lutherweg Eisleben, der euch auf mehreren künstlerisch gestalteten Stationen einmal durch dessen Leben bis zu seinem Sterbehaus führt. Natürlich gehören die Luthergedenkstätten zum UNESCO-Kulturerbe. Im Geburtshaus wird euch in 13 Räumen die gesellschaftliche Situation in Luthers Kindheit gezeigt. Am Ende des Wegs erfahrt ihr im Sterbehaus Interessantes über seinen letzten Aufenthalt und seinen Tod in Eisleben.

Lutherstadt Eisleben
Tradition trifft auf Geschichte: Fachwerkhäuser und Luthergedenkstätte in der Lutherstadt Eisleben

Doch nicht nur wegen Luther lohnt sich ein Besuch der Stadt. Im Ortsteil Helfta erkundet ihr eines der bedeutendsten Zisterzienserinnenklöster des 13. Jahrhunderts. Nach der Säkularisierung verfiel das Kloster und wurde in den 1990-er Jahren aber wiederaufgebaut und beherbergt heute wieder Nonnen. Eine weitere Sehenswürdigkeit entdeckt ihr an den verschiedenen Stätten des Kupferschieferbergbaus, der 800 Jahre lang in der Umgebung betrieben wurde. Im September könnt ihr auf der Eisleber Wiese ein großes Volksfest erleben und Anfang November verwandelt sich die Stadt zu Luthers Geburtstag in eine Bühne für ein großes Mittelalterfest.

5. Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda – mystisches Mittelalter

Am Südrand des Harzes liegt mit dem Kyffhäuser ein weiteres Mittelgebirge. Hier an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen könnt ihr so richtig tief ins Mittelalter eintauchen. Vom zehnten bis zwölften Jahrhundert residierten in der Königspfalz in Tilleda die deutschen Kaiser und Könige. Im Jahr 1.174 besuchte der Kaiser Friedrich Barbarossa den Ort. Danach geriet der Ort in Vergessenheit und wurde erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt. Ab 1935 starteten umfangreiche Ausgrabungen, sodass ihr hier heute die einzige vollständig ausgegrabene Pfalz Europas erkunden könnt. Damit ihr euch das so richtig vorstellen könnt, wurden einige der Gebäude originalgetreu rekonstruiert.

Wunderschönes Kyffhäuser Gebirge in der Nähe von Bad Frankenhausen
Magisches Kyffhäuser: Ein atemberaubender Blick auf das majestätische Gebirge im Harz

Nach dem Besuch des Freilichtmuseums seid ihr dann bereit für einen Besuch der Barbarossahöhle in Rottleben. In dieser Höhle schläft nämlich der Kaiser Barbarossa und wacht alle hundert Jahre mal auf. Wenn dann noch Raben um den Berg kreisen, schläft er weiter und sein Bart wächst dabei Stück für Stück um einen Steintisch. Zweimal ist er schon rum, wenn die dritte Runde vollendet ist, beginnt das Ende der Welt. Spätestens dann wird der Kaiser wohl erwachen und die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse schlagen. Die Höhle könnt ihr im Rahmen einer etwa 60-minütigen Führung besichtigen. Aber lasst den Kaiser bitte schlafen.

Öffnungszeiten Königspfalz Tilleda
März und Novembertäglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
April bis Oktobertäglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintritt:
Erwachseneca. 5,00 Euro
Kinder (7-14 Jahre), Studentenca. 3,00 Euro
Hoteltipp: In traumhafter und ruhiger Lage in Bad Frankenhausen ist die Hotel Residenz Bad Frankenhausen der ideale Ausgangspunkt, um in die mittelalterliche Sagenwelt der Gegend einzutauchen.

6. Benediktinerkloster Huysburg – eine Reise durch die Architekturstile

In den nördlichen Ausläufern des Harzes bei Halberstadt liegt dieses eindrucksvolle Kloster. Erbaut wurde es vor fast 1.000 Jahren auf den Resten einer Festung Karls des Großen. Ursprünglich gab es ein Kloster für Männer und eines für Frauen auf dem gleichen Gelände. Die romanische Basilika wurde mit gotischen Bauten erweitert. Die prachtvolle Innenausstattung der Kirche stammt aus dem Barock. Mit der Reformation verschwand das Frauenkloster, aber die Mönche sind geblieben. Erst mit der Säkularisierung 1804 wurde das Kloster komplett geschlossen.

Fachwerkhäuser in Halberstadt im Harz in Deutschland
Halberstadt – vor den Toren des Ortes liegt das Kloster Huysburg

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde hier aber wieder ein Priesterseminar eingerichtet und seit 1972 leben auch wieder Benediktinermönche im Kloster. Beim Kloster befindet sich noch ein Teil der alten Huysburg und so entdeckt ihr hier lebendige Geschichte. Nach eurem Rundgang durch die Anlage könnt ihr im Klosterladen stöbern oder euch im benachbarten Klostercafé stärken. Wenn ihr die Geschichte des Klosters genauer kennenlernen möchtet, könnt ihr nach vorheriger Absprache an einer Führung teilnehmen.

Hoteltipp: Nach der Klosterbesichtigung zum Übernachten in Deutschlands älteste Wasserburg? Das Hotel & Spa Wasserschloss Westerburg machts möglich.

7. Harzer Schmalspurbahnen – auf nostalgischem Weg durch den Harz

Die Liebhaber historischer Zugfahrten können im Harz aus dem Vollen schöpfen. Auf der 140 Kilometer langen Strecke der Harzer Schmalspurbahnen fällt es schwer, sich für eine Strecke zu entscheiden. Zum Fuhrpark gehören 25 Dampf- und 12 Diesellokomotiven und jede Menge historischer Reisewagen. Drei Strecken gehören zum Verbund. Die bekannteste ist die Brockenbahn, die euch in etwa einer Stunde von Wernigerode über Drei Annen Hohne auf den Gipfel bringt. Knapp zwei Stunden dauert die Fahrt mit der Harzquerbahn von Nordhausen nach Drei Annen Hohne, wo ihr dann in die Brockenbahn umsteigen könnt.

Harzer Schmalspurbahnen
Zauberhafte Fahrt durch den Harz: Die Schmalspurbahnen im Nationalpark

Die dritte Strecke führt in etwa drei Stunden von Quedlinburg über Alexisbad zur Eisfelder Talmühle, wo ihr in die Harzquerbahn umsteigen könnt. Das ist die ultimative Tagestour in historischen Zügen durch den Harz. Je nach Triebwagen kann die Fahrtdauer etwas länger werden. Eine Reise in der Harzer Schmalspurbahn ist definitiv ein Weg zur Entschleunigung. Außer auf der Strecken Drei Annen Hohne zum Brockengipfel gilt bei den Harzer Schmalspurbahnen übrigens das Deutschland Ticket. Ausgenommen sind auch die Sonderfahrten. Die bieten euch jedoch noch viel mehr als nur den Reisespaß. Dabei macht ihr ein Whisky- oder Weintasting, fahrt stilgerecht zum Krimidinner in Harzgerode, oder unternehmt nostalgische Touren in der Vorweihnachtszeit.

Ticketpreise Bahnfahrt Brocken
Erwachseneeinfache Fahrtca. 35,00 Euro
ErwachseneHin- und Rückfahrtca. 53,00 Euro
Kind von 6 bis 14 Jahreeinfache Fahrtca. 21,00 Euro
Kind von 6 bis 14 JahreHin- und Rückfahrtca. 32,00 Euro
Zustieg an jeder beliebigen Station der Harzer Schmalspurbahnen.

8. Kloster Wöltingerode – Aqua Vitae aus der Klosterbrennerei

Das Kloster in der Nähe von Goslar verspricht Natur, Genuss und Gastlichkeit. Bereits seit 1174 verwalteten die Nonnen die Ländereien des Okertals. Im 15. Jahrhundert genießt das Kloster einen derart guten Ruf, dass nicht alle Frauen aufgenommen werden können, die sich hier den Zisterzienserinnen anschließen wollen. Es folgt eine sehr wechselhafte Zeit, die mit einem verheerenden Brand 1676 zunächst ein Ende findet. Doch 1682 wird die Klosterbrennerei gegründet, um mit den Einnahmen den Wiederaufbau zu finanzieren. Der dauert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts und dabei erhält das Kloster seine heutige Pracht. Doch mit der Säkularisation endet 1803 die Geschichte als Kloster.

Okertal im Harz in Deutschland
Blick auf das Okertal im Harz

Die Ländereien gingen nach längerem Hin und Her an das Königreich Hannover und 1918 schließlich zog eine Landfrauenschule ein. Heute findet ihr auf dem Gelände ein Hotel und die Brennerei. Die Schnäpse und Liköre, die hier hergestellt werden, findet ihr im Hofladen neben vielen anderen Produkten aus der Region. Der Klostergarten wurde nach den Regeln der Hildegard von Bingen angelegt und betört euch mit dem Duft der Heilkräuter. Nach eurem Rundgang könnt ihr euch dann im Klosterkrug und bei schönem Wetter sogar im Biergarten stärken.

9. Höhlenort Rübeland – Abtauchen in die Unterwelt

Einen ganz besonderen Ort entdeckt ihr in der Nähe von Elbingerode in einem engen Tal. An den steilen Berghängen wächst dichter Wald und die weniger steilen Hänge sind im Sommer mit blühenden Wiesen bedeckt. Mit der historischen Rübelandbahn überquert ihr hier das höchste Eisenbahnviadukt des Harzes. Danach geht es auf ausgedehnte Wanderungen und zum Baden während der Saison im Freibad „Bodeperle“ mit spektakulärer Aussicht. Der Gipfel des Brocken ist von hier auch sehr schnell erreicht.

Das Dorf Sorge im Harz mit Blick auf den Brocken
Idyllisches Dorf im Harz mit Panoramablick auf den majestätischen Brocken

Aber eigentlich kommt ihr ja nach Rübeland, um mal ganz tief abzutauchen. Es hat ja einen Grund, warum sich das Dorf Höhlenort nennt. Zwei Tropfsteinhöhlen verzaubern euch hier mit ihren bizarren Felsformationen. Die Baumannshöhle ist die älteste Schauhöhle Deutschlands und während eurer Besichtigungstour müsst ihr 300 Treppenstufen überwinden. Sie wurde bereits im 16. Jahrhundert entdeckt. Einer der früheren Besucher war ein gewisser Herr Goethe, weswegen man den größten Raum der Höhle nach ihm benannte und eine Bühne für Konzerte und andere Veranstaltungen aufstellte. Wenn ihr auf der Suche nach einer wirklich außergewöhnlichen Hochzeit-Location seid, seid ihr hier tief in den Harzer Bergen genau richtig. Die zweite Höhle ist die Hermannshöhle und nur fünf Minuten von der Baumannshöhle entfernt. In den bis zu 50 Meter hohen Hallen verbirgt sich ein See, in dem Grottenolme zu Hause sind.

Öffnungszeiten Baumannshöhle
Mai – Juni, September – Oktobertäglich von 09:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Juli und Augusttäglich von 09:30 bis 18:00 Uhr
Bei Abendveranstaltungen im Goethesaal, schließt die Höhle früher
Öffnungszeiten Hermannshöhle
Juli und Augustvon 09:30 bis 18:00 Uhr
Eintritt pro Höhle inkl. Führung
Erwachseneca. 9,50 Euro
Kinder von 4 bis 14 Jahreca. 6,50 Euro
Familienticket (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder)ca. 29,50 Euro
Zu bestimmten Zeiten gibt es günstigere Tickets ohne Führung

10. Höhlenwohnungen Langenstein – Leben im Berg

Halberstadt hat neben dem Kloster Huysburg noch die ein oder andere Harzer Sehenswürdigkeit zu bieten. In der malerischen Altstadt bestaunt ihr den Dom und den Domschatz und entdeckt ein historisches jüdisches Viertel mit Synagoge. In der Kirche St. Burchardi lauscht ihr beim John Cage Orgel-Kunstprojekt der weltweit ersten Großorgel, die 1361 im Halberstädter Dom geweiht wurde. Im Landschaftspark Spiegelsberge verbirgt sich ein ehemaliges Jagdschloss. Dort bestaunt ihr das Gröninger Fass mit seinen 144,00 Litern Fassungsvermögen.

Dom zu Halberstadt im nördlichen Harzvorland in Deutschland
Dom zu Halberstadt

Südlich von Halberstadt liegt das Dorf Langenstein. Dort verbergen sich hinter einigen Hausfassaden Höhlenwohnungen. Einige dieser Wohnhöhlen sollen angeblich noch aus germanischer Zeit stammen. Die meisten haben aber junge Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein gehauen. So konnten sich auch mittellose Menschen ein eigenes Heim schaffen, auch wenn es in den hinteren Räumen vielleicht etwas dunkel war. Wenn man sich diese Behausungen heutzutage anschaut, muss man unweigerlich an Frodo und Bilbo Beutlin denken. Wobei die Höhlen der Hobbits kunstvollere Eingänge haben. Wenn ihr die Höhlenwohnungen im Rahmen einer Führung anschauen wollt, könnt ihr das jeden Donnerstag um 14 Uhr machen.

Öffnungszeiten Höhlenwohnungen
April bis Oktobervon 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
November bis Märzvon 10:00 Uhr 16:00 Uhr
Eintritt ist frei
Hoteltipp: Das Hotel Villa Heine in Halberstadt befindet sich einer Villa aus der Gründerzeit und bietet euch einen sehr charmanten Rückzugsort nach euren Besichtigungstouren.

11. Erlebnisbergwerk Sondershausen – schuften im Stollen

Das Leben im Harz war über Jahrhunderte geprägt vom Bergbau. Edelstes Metall wurde hier zutage gefördert und brachte den Städten rund um den Harz einen erstaunlichen Reichtum. Eisen, Blei und Kupfer hat man in den Stollen der Harzer Berge gefunden und abgebaut. In der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert kamen fast 50 % des in Deutschland geförderten Silbers aus dem Harz. Erst 1992 schloss mit der „Hilfe Gottes“ die letzte Grube im Harz. So verwundert es nicht, dass heute fast jede Gemeinde ein Schaubergwerk oder zumindest ein Bergbaumuseum hat.

Tunnel in einem Bergwerk
Tunnel in einem Bergwerk

Stellvertretend für all die ehemaligen Bergwerke wollen wir euch das Erlebnisbergwerk Sondershausen als Top-Sehenswürdigkeit im Harz vorstellen. Hier wurde früher Kali abgebaut, was dann unter anderem als Dünger auf unseren Feldern landete. Euer Besuch im Bergwerk beginnt in der Umkleide, wo ihr mit Schutzausrüstung ausgestattet werdet. Danach geht es mit dem Förderkorb 670 Meter tief in den Berg. Mit speziellen, offenen LKWs fahrt ihr dann über 10 Kilometer durch das Bergwerk. Für etwas Nervenkitzel sorgt die Salzrutsche. Fast schon romantisch ist die Kahnfahrt auf dem unterirdischen Salzsee. Zu bestimmten Zeiten finden im Festsaal oder dem Konzertsaal spannende Veranstaltungen statt.

Besucherführungen Erlebnisbergwerk Sondershausen
Ganzjährig Dienstag bis Freitag11:00 Uhr und 14:00 Uhr
Samstag10:00 Uhr und 14:00 Uhr
Sonn- und Feiertag11:00 Uhr
Preise für die Führungen
Dienstag bis Freitag Erwachseneca. 25,00 Euro
Kinder ab 10 Jahreca. 20,00 Euro
Samstag, Sonn- und FeiertagErwachseneca. 30,00 Euro
Kinder ab 10 Jahreca. 25,00 Euro
Kinder unter 10 Jahre können aus Sicherheitsgründen nicht in die Grube einfahren.

12. Die Sage von der Roßtrappe – gefährliche Brautschau

In der Nähe von Thale fließt die Bode durch ein enges Tal. An dieser Stelle soll sich vor langer Zeit eine tragische Geschichte ereignet haben. Bevor die Menschen im Harz siedelten, soll hier ein wildes Riesenvolk gelebt haben. Einer der Könige hatte eine hübsche Tochter, Brunhilde. Die traf bei einem Ausritt den mächtigen Riesen Bodo aus dem Böhmerwald. Der verliebte sich sofort in die hübsche Frau, aber sowohl die Angebetete als auch ihr Vater lehnten dankend ab. Bodo wollte das so nicht hinnehmen und als er das nächste Mal auf Brunhilde traf, verfolgte er sie über den Thüringer Wald bis in den Harz.

Teufelsmauer im Harz
Teufelsmauer im Harz – eine atemberaubende Felsformation im nördlichen Harzvorland

Auf dem heute als Hexentanzplatz bekannten Ort scheute Brunhildes Pferd vor einem tiefen Abgrund. Als Bodo dann doch wieder näherkam, gab Brunhilde ihrem Pferd die Sporen und es schaffte tatsächlich den Sprung über den Abgrund. Nur ihre Krone, die fiel ins Tal und wurde vom Sumpf verschluckt. Bodo wollte natürlich hinterher, stürzte aber samt Ross in die Tiefe. Dort bewacht er bis heute in Form eines schwarzen Hundes die Krone der hübschen Riesentochter. Ihr glaubt die Geschichte nicht? Auf dem Felsen, auf dem Brunhilde gelandet ist, bestaunt ihr heute noch den Abdruck des Hufeisens ihres Pferdes. Immer noch nicht überzeugt? Dann genießt – als Höhepunkt einer Wanderung –  den sagenhaften Ausblick.

13. Hexen auf dem Brocken – die wilde Walpurgisnacht

Schon immer wurden markante Berggipfel als sogenannte Blocksberge angesehen und galten als Treffpunkte der Hexen. So konnte man sich schlechte Ereignisse erklären. Die Hexen auf ihren Besen waren an allem schuld. Ein gewisser Johannes Preatorius bezeichnete den Brocken in seinem Buch Blockes-Berges Verrichtung (1668) den Brocken als Treffpunkt der Hexen. Goethe griff diese Idee dann für seinen Faust auf und seither weiß jeder, dass sich in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 01. Mai die Hexen mit ihren Besen zum Tanz treffen.

Lagerfeuer zur Walpurgisnacht im Harz
Feurige Walpurgisnacht im Harz: Mystisches Lagerfeuer entfacht die Sinne und lässt die Hexen tanzen

Die Legende der bösen Hexe hat sich ursprünglich aus der Figur der weisen Frau abgeleitet, die mit besonderen Fähigkeiten zu heilen wusste und eben sehr weise war. Da dies nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar schien, wurden alle Menschen mit besonderen Fähigkeiten zu bösen Wesen. So wurde aus heidnischen Heilerinnen die böse Hexe, und die treffen sich eben in der Walpurgisnacht auf dem Brocken. So tanzen sie vor allem auf dem Hexentanzplatz in Thale und in Schierke am Brocken noch heute im Harz und haben sehr viel Spaß dabei.

Häufig gestellte Fragen

Das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands fristete lange ein Schattendasein und nur wenigen war und ist bewusst, wie vielfältig die Sehenswürdigkeiten im Harz sind. Da stellt sich logischerweise noch die ein oder andere Frage.

Was muss man unbedingt im Harz gesehen haben? 

Die Top-Sehenswürdigkeit im Harz ist für alle Naturliebhaber natürlich der Nationalpark mit dem Gipfel des Brocken im Zentrum. Nicht nur zur Walpurgisnacht ein Erlebnis. Die Nostalgiker unter euch werden von den historischen Zügen der Harzer Schmalspurbahnen begeistert sein, übrigens der einfachste Weg, um auf den Brocken zu kommen. Wer sich für Kultur und das Mittelalter interessiert, wird an vielen Orten fündig. Viele der Sehenswürdigkeiten im Harz haben es auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geschafft. Wenn ihr gerne mehrtägige Wanderungen macht, entdeckt ihr auf dem Harzer Klosterwanderweg Natur und Kultur gleichermaßen.

Der Gipfel des Brockens im Harz
Schneebedeckter Gipfel des Brocken – Majestätische Winterlandschaft auf Norddeutschlands höchstem Berg

Welche Orte sind im Harz am schönsten? 

Mit ihren mittelalterlichen Stadtkernen aus Fachwerkhäusern zählen sicherlich Goslar, Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt und die Lutherstadt Eisleben zu den schönsten Orten im Harz. Dort entdeckt ihr malerische Gassen, in denen sich kleine Boutiquen und gemütliche Cafés finden lassen. Wenn ihr euch mal wieder etwas Wellness gönnen wollt, findet ihr in den Kurorten des Harzes, Sole-, Thermal- und Mineralquellen zum Entspannen und als Heilmittel für die kleinen Wehwehchen. Oder ihr badet im Moorschlamm und unternehmt Wanderungen im Heilklima. Kurorte wie Bad Harzburg, Bad Lauterberg und Bad Sachsa haben große Bäder, in denen auch eure Kinder Spaß haben werden.

Wernigerode im Harz
Romantische Kulisse: Wernigerodes Altstadtbei Sonnenuntergang

Was kann man im Harz machen außer wandern?  

Da gibt es ganz schön viele Möglichkeiten. Ein Highlight im Harz ist sicherlich eine Fahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen. Die begeistert auch die Kinder. In unzähligen Schaubergwerken wird euch die Geschichte des Bergbaus sehr anschaulich dargestellt und in den Tropfsteinhöhlen entdeckt ihr nicht nur Fledermäuse. In manchen dieser Höhlen werden euch Konzerte und Theateraufführungen angeboten, die allein schon aufgrund der Umgebung sehenswert sind. Wenn ihr mal wieder richtig leuchtende Kinderaugen sehen wollt, besucht ihr eines der Mittelalterfestivals an diversen Orten im Harz.

Wegweiser zu Harz Sehenswürdigkeiten
Entdeckt den Harz: Folgt den Wegweisern zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Region

Fazit zu den Sehenswürdigkeiten im Harz

Jeder hat schon einmal von den wilden Walpurgisnächten auf dem Brocken gehört, wenn die Hexen von überallher auf ihren Besen in den Harz reiten. Doch das ist nur eine Sage, die in dieser mystischen Landschaft spielt. Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge war im Mittelalter eine reiche und bedeutende Gegend, geriet aber vor allem zu Zeiten der Teilung ins Hintertreffen. Doch genau dieser Dornröschenschlaf erweist sich als großes Glück, weil so viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten erhalten wurden. So erwartet euch zwischen Goslar und Sangerhausen heute eine sehr ursprüngliche Landschaft, die angefüllt ist mit einzigartigen Erlebnissen und Abenteuern.

Info: Wenn ihr jetzt so richtig Lust habt auf einen Urlaub im Harz, findet ihr auf unseren Seiten eine große Auswahl an Hotels rund um den Brocken.