Meine Reise nach Xi’an – Heimat der Terrakotta Armee

Im August 2017 hatte ich die Möglichkeit nach Xi‘an in die chinesische Provinz Shaanxi zu reisen und dabei die vielen Sehenswürdigkeiten der alten Kaiserstadt etwas besser kennen zu lernen. Den meisten Leuten dürfte die Stadt vor allem wegen der weltberühmten Terrakotta Armee ein Begriff sein. Doch auch abseits der einzigartigen Grabwächterarmee gibt es in der Stadt und der näheren Umgebung viel zu entdecken.

Im Gegensatz zu vielen anderen chinesischen Großstädten liegt Xi’an nicht in der Küstenregion sondern im Landesinneren. Durch den Anschluss an das weitreichende Netz von Hochgeschwindigkeitszügen sowie dem modernen, internationalen Flughafen ist die Stadt jedoch bestens erschlossen. So gibt es im Sommer beispielsweise auch Direktflüge aus Europa. Ich selbst bin in gut zwei Stunden mit dem Flugzeug aus Peking angereist. In etwas weniger als einer Stunde ging es danach mit dem Bus ins Hotel.

Die Stadtmauer um Xi’an

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel machten wir uns auf den Weg zur Stadtmauer. Diese ist fast vollständig erhalten und umgibt den historischen Stadtkern auf einer Gesamtlänge von über 12 Kilometern. Am Abend werden die Mauer und die vier Stadttore beleuchtet. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, ist dies nicht das einzige historische Bauwerk, welches nach Einbruch der Dunkelheit in einem ganz besonderen Glanz erstrahlt. Der abendliche Spaziergang war eine gute Gelegenheit, den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen.

Xian

Die Terrakotta Armee

Die lebensgroßen Soldaten aus Ton dürften wohl den meisten Menschen ein Begriff sein und machten Xi’an nach ihrer Entdeckung zu einem beliebten Reiseziel. Auch ich konnte es kaum erwarten die Tonsoldaten einmal aus nächster Nähe zu bestaunen. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel.

Wo es bis vor etwas mehr als 40 Jahren nicht sonderlich viel zu sehen gab, erstreckt sich heute das weitläufige Gelände. Die Tonsoldaten sind auf verschiedene, überdachte Gruben verteilt. Rundherum ist in den letzten Jahren eine ausgedehnte touristische Infrastruktur mit Restaurants und Souvenirshops entstanden.

Die Soldaten, welche der Erste Kaiser zum Schutz seiner Grabstätte erbauen ließ, gehören auch bei vielen Chinesen zu jenen Dingen, die man einmal im Leben gesehen haben muss. Um den Menschenmengen etwas zu entfliehen, empfiehlt sich daher eine Anreise am frühen Morgen. Trotz der Menschenmengen war der Besuch absolut faszinierend. Die erste Grube ist sicherlich die eindrucksvollste. Die unzähligen Tonsoldaten stehen dort dicht aneinander in endlos langen Bahnen. Wer es etwas ruhiger mag, besucht am besten eine der angrenzenden Gruben. Die Ausgrabungen sind dort teilweise noch nicht abgeschlossen und so sieht man dort auch die eine oder andere Figur noch in Bruchstücken.

Das Muslimisches Viertel und die Große Moschee

Nach unserer Rückkehr in die Stadt machten wir uns auf den Weg zum muslimischen Viertel. Xi’an gilt als Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die antike Handelsroute führte dazu, dass sich in Xi’an schon sehr früh viele Händler mit arabischer und persischer Herkunft niederließen. Wir starteten unseren Rundgang durch das Viertel auf dem Markt. Dieser bietet eine gute Gelegenheit die lokale Küche an einer der unzähligen Garküchen zu genießen.

Nach einem längeren Spaziergang über den Markt erreichten wir schließlich die Große Moschee. Anders als die Moscheen, die ich auf meinen bisherigen Reisen besuchte, ist die Moschee in Xi’an im chinesischen Baustil erbaut. So gibt es anstelle eines Minaretts einen Pavillon, wie man ihn aus vielen chinesischen Tempeln kennt. Auch die Gebetshalle ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Bei näherem Betrachten fallen einem dann aber die arabischen Schriftzeichen und Dekorationen auf.

Das Hua Shan Gebirge

Huan Shan Gebirge

Nach all den kulturellen Highlights der letzten Tage, kam nun der aktive Teil der Reise. Etwa zwei Autostunden von Xi’an entfernt, befindet sich der heilige Berg Hua Shan. Bekannt ist die Gegend vor allem für die eindrücklichen Felsen, welche fast senkrecht in die Höhe ragen. Nach einer etwa 15 minütigen Gondelfahrt erreichten wir die Bergstation. Diese wurde praktischerweise einfach in den Fels hineingebaut. Von dort führen verschiedene Wanderwege, oder besser gesagt unzählige Treppen zu unterschiedlichen Gipfeln. Unterwegs begegnet man immer wieder kleineren Tempeln und Pagoden. Der schweißtreibende Aufstieg wird schließlich mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Die Große Wildganspagode

An meinem letzten Abend hatte ich noch etwas Zeit und so besuchte ich die Wasserspiele vor der Großen Wildganspagode. Wie schon die Stadtmauer und andere historische Bauten war auch die Pagode prachtvoll beleuchtet. Davor befindet sich ein großer Platz mit mehreren Wasserfontänen auf dem jeden Abend eine Lichtershow stattfindet. Das Ganze wird dabei von Musik begleitet.

die große windgangspagode in xian
Mein Fazit zu Xi’an Vor meiner Reise wusste ich nicht viel über Xi’an und die Region und kannte vor allem die weltberühmte Terrakotta-Armee. Zurück kam ich mit ganz vielen Eindrücken über die chinesische Kultur und Geschichte. Gerade durch die kaiserliche Vergangenheit bietet die Stadt sehr viele spannende Sehenswürdigkeiten. Zudem ist Xi’an sehr gut zu Fuß erkundbar, etwas das ich in anderen chinesischen Städten oft vermisst habe.

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