Nil mit Segelbooten zum Sonnenuntergang vor Assuan

Ägyptens Oasen: Grüne Inseln im Wüstenmeer

Wie kleine grüne Inseln tauchen sie scheinbar aus dem Nichts im unendlichen Wüstenmeer auf: die Oasen Ägyptens. Einst als Anlaufstelle und Handelsplatz überlebenswichtig für Karawanen und Nomaden, umgibt sie auch heute noch ein magischer Zauber. Denn schließlich sind die großen Senken mit glitzernden Seen und schattenspendenden Palmen nicht nur ein Wunder der Natur, sondern bringen als Symbol der Hoffnung gleichzeitig unseren Geist zur Ruhe.

Oasen sind jedoch nicht nur für Naturliebhaber ein Highlight, sondern geben euch auch einen authentischen Einblick in die Traditionen des alten Ägyptens. Es scheint fast, als sei die Zeit stehen geblieben, seit sich vor rund 10.000 Jahren die ersten Bewohner in den fruchtbaren Senken niederließen. Wir führen euch sowohl zu den ursprünglichen als auch zu den überraschend modernen Oasen Ägyptens und zeigen euch, was euch in diesen Märchenlandschaften fernab von den ägyptischen Metropolen Kairo und Alexandria erwartet.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • In Ägypten gibt es insgesamt sechs Oasen: Siwa, Bahariya, Farafra, Dakhla, und Kharga sowie die „unechte Oase“ Fayum.
  • Die Oasen verfügen über eine unterschiedlich gut ausgebaute Infrastruktur und sind mehr oder weniger stark von der Moderne beeinflusst.
  • Träumerische Landschaften, historische Stätten und das ursprüngliche Leben der Wüstenbewohner üben eine unvergleichliche Magie aus.

Die schönsten Oasen in Ägypten

Rund zwei Drittel der Fläche Ägyptens bedeckt die Libysche Wüste. Durch diese unwirtschaftliche, goldene Landschaft ziehen sich die sechs Oasen des Landes. Die rund 100 Meter tiefen Senken sind dem Grundwasser so nah, dass dort tatsächlich Pflanzen gedeihen und Quellen sprudeln. Selbst baden könnt ihr hier (Frauen den örtlichen Sitten entsprechend vollständig bekleidet).

Strand am Riff in Sharm el-Sheikh, Ägypten
Strand am Riff in Sharm el-Sheikh

Am besten begebt ihr euch zwischen Oktober und April auf Oasentour. Im Sommer wird es nämlich schon mal über 50 °C heiß, was für Erkundungen recht anstrengend sein kann. Beachtet nur, dass die Winternächte zuweilen knackig kalt werden können und nehmt euch entsprechende Kleidung mit, wenn ihr romantische Nächte in den Oasen Ägyptens verbringen möchtet.

1. Oase Siwa: Magisches Orakel und weite Salzseen

Wir starten unsere Tour in der westlichsten und wohl bekanntesten Oase Ägyptens. Im Nordwesten des Landes, rund 600 Kilometer westlich von Kairo breitet sich nach einer stundenlangen Fahrt durch die Wüste die Oase Siwa auf einer Länge von etwa 80 Kilometern aus. Vor rund 2.700 Jahren stieg dieser so andersartige Ort zu einem bedeutenden Knotenpunkt für den Karawanenhandel auf. Heute leben hier rund 23.000 Menschen, hauptsächlich Berber, nach jahrhundertealten Sitten und Gebräuchen. Herrschaftlich thront ein antiker Lehmtempel über dem prächtigen Grün der Dattelpalmen, während die Salzseen im Licht der untergehenden Sonne glitzern. An diesem magischen Ort soll Alexander der Große 331 v. Chr. das Orakel des Ammon befragt haben.

Oase Siwa in der Libyschen Wüste in Ägypten
Oase Siwa in der Libyschen Wüste

Für einen herrlichen Blick über die unglaubliche Fauna und die historischen Kulturstätten lohnt sich der Aufstieg auf den Berg Gebel Dakrour etwas außerhalb der Stadt oder auf den Gebel el-Mawta, den Berg der Toten. In dessen Innerem geben euch die antiken Gräber und Wandmalereien mystische Einblicke in vergangene Zeiten.

Frau schwimmt in der Kleopatra-Quelle in der Oase Siwa, Ägypten
Frau schwimmt in der Kleopatra-Quelle in der Oase Siwa

Anschließend könnt ihr euch in den Salzseen und heißen Quellen, wie es der Sage nach bereits Königin Kleopatra getan hat, treiben lassen. Wer einmal absolute Stille genießen will, sollte unbedingt eine Nacht in der Oase verbringen. Wenn sich die Milchstraße klar am Himmel abzeichnet, sind lediglich noch einzelne sanfte Wellen zu hören.

Tipp: Pflückt euch ein paar Datteln direkt von einem der über 300.000 Bäume und lasst euch die frischen, süßen Früchte auf der Zunge zergehen.
  • Unbedingt anschauen: Pyramide von Hawara, Brücke von Lahoon am Kanal Bahr Yusuf, Wadi El Rayan-Nationalpark
  • So kommt ihr hin: Von Kairo mit dem Bus oder dem Mietwagen in ca. 2 Stunden

2. Oase Bahariya: Prächtige Mumien und heiße Schwefelquellen

Etwa 410 Kilometer südlich von Siwa und rund 360 Kilometer von Kairo entfernt erstreckt sich die Oase Bahariya im Norden der Westlichen Wüste Ägyptens über eine Länge von ca. 100 Kilometer. Wo früher die Könige von Libyen residierten, wohnen heute rund 40.000 Menschen.

Die ca. 130 Meter über dem Meeresspiegel liegende und von Bergen umgebene Oase Bahariya zählt zu den touristisch mehr erschlossenen Oasen Ägyptens: Seit den 1970er-Jahren wurde die Infrastruktur in Hinblick auf Strom, Telekommunikation und Straßenbau massiv ausgebaut. Im Hauptort Bawiti findet ihr Hotels, könnt über Märkte stöbern und euch in Cafés ausruhen.

Bawiti in der Oase Bahariya in Ägypten
Bawiti in der ägyptischen Bahariya-Oase

Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus erlangte Bahariya mit dem Fund der Goldenen Mumien Mitte der 1990er Jahre. In einer rund 6 Quadratkilometer großen Grabstätte wurden damals hunderte guterhaltene Mumien mit prunkvollen Grabbeigaben entdeckt.

Von der Pracht der Fundstücke könnt ihr euch im zugehörigen Museum ein Bild machen, die Ausgrabungsstätte selbst ist nicht zugänglich. Als historische Kultstätte sei euch daher vielmehr der Ain et-Tibnīya, der Tempel von Alexander dem Großen, empfohlen. Anschließend lockt ein Bad in einer der vielen Schwefelquellen, für die Bahariya so berühmt ist.

  • Unbedingt anschauen: Gebel Mayisra, Ain et Tibnīya, Oasis Heritage Museum
  • So kommt ihr hin: Von Siwa innerhalb von rund sechs Stunden mit dem Jeep, von Kairo aus innerhalb von ca. fünf Stunden mit dem Bus oder Jeep über asphaltierte Straßen

3. Oase Farafra: Ursprünglich und verträumt

Malerisch blaue Häuser, hohe Dattelpalmen und Obstplantagen: In dieser verträumten Umgebung heißen euch die etwa 2.000 Einwohner der Oase Farafra rund 175 Kilometer südwestlich von der Oase Bahariya und ca. 630 Kilometer von Luxor im Herzen der Libyschen Wüste willkommen.

Die bevölkerungsmäßig kleinste der Oasen Ägyptens ist zwar die wohl abgeschiedenste, doch die Bewohner sind unheimlich gastfreundlich. Oftmals lassen sie Besucher sogar an ihren arabischen Gebetsritualen teilhaben. Authentischer lässt sich die ursprüngliche Lebensweise der Wüstenvölker kaum erleben. Ansonsten könnt ihr hier vor allem eins: Abschalten und idyllische Ruhe genießen.

Oase Farafra in der Sahara in Ägypten
Farafra-Oase in der Sahara

Doch auch kulturell gibt es einiges zu erleben. Neben der mittelalterlichen Festung El Qasr solltet ihr insbesondere dem Museum von Badr ʿAbd el-Moghnī ʿAlī einen Besuch abstatten. Der Künstler hat mit seinen Skulpturen und Gemälden das Erscheinungsbild der Oase Farafra geprägt und erklärt euch in seinem selbst aus Lehmziegeln erbauten Haus gerne all seine Kunstwerke und Skulpturen, die aus dem Leben in der Oase erzählen.

Erfrischung oder etwas Wärme für müde Knochen gefällig? Außerhalb des Dorfes Qasr el-Farafra könnt ihr sowohl in rund 40 °C warmen schwefelhaltigen Quellen baden als euch auch im Abu Nuss See abkühlen.

  • Unbedingt anschauen: Festung El Qasr, Museum des Künstlers Badr, Abu Nuss See
  • So kommt ihr hin: Mit dem Bus von Mūṭ in ca. 4 Stunden, von Kairo aus in ca. 7 Stunden

4. Oase Dakhla: Rote Berge und reichlich Wasser

Rund 320 Kilometer südöstlich von Farafra und westlich des Niltals macht die Oase Dakhla ihrem Ruf als schönste der ägyptischen Oasen alle Ehre. Über 60 Kilometer hinweg befinden sich hier über 600 Wasserquellen, die die Landschaft speisen. Vor der Kulisse von rostfarbenen Bergen geben die zahlreichen Weizen-, Reis und Obstplantagen ein beeindruckendes Bild ab.

Al Qasr in der Dakla-Oase in Ägypten
Al Qasr in der Dakla-Oase

Dazwischen verteilen sich mehrere Ortschaften. Während in malerischen historischen Dörfern wie Al Qasr mit den ockerfarbenen und mit Holz verzierten Lehmziegelhäusern die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, hat in größeren Städten wie Mut die Moderne Einzug gehalten. Hier kommen täglich Busse aus dem Niltal an und in den Hotels habt ihr Internetzugang.

Al Qasr in der Dakhla-Oase in Ägypten
Wo alt auf neu trifft: Al Qasr in der Oase Dakhla

In den Teppichwebereien und Töpfereien gewähren euch die handgefertigten Kunstwerke sowohl einen Einblick in die Geschichte als auch in den Alltag der Wüstenbewohner. Zwischen Wanderungen durch die unendliche Weite der Wüste und Erkundungen von historischen Tempelanlagen sowie römischen Gräbern und Mumien könnt ihr das Wasser der Oase auf ganz spezielle Weise nutzen: Das schwefel- und eisenhaltige Wasser der Quelle Bir Talata gilt als Heilmittel bei Krankheiten.

  • Unbedingt anschauen: Enge Gassen in Mut, Hibistempel in Kharga, Mumien in den Gräbern von Muzawaka
  • So kommt ihr hin: Mit dem Bus von Kairo in ca. 8 – 10 Stunden, von Asyut aus in ca. 4 – 5 Stunden

5. Oase Fayum: Der Garten Kairos

Die fünfte unserer Oasen Ägyptens ist streng genommen eigentlich keine Oase. Der Grund: Die ca. 1.800 Quadratkilometer große Senke inmitten des Fayum-Beckens erhält ihr Wasser nicht durch unterirdische Quellen, sondern durch den rund 300 Kilometer langen Nilarm Bahr Jusuf, der im Qarun- See endet. Wenn euer Blick über den tiefblauen See mit den sanft schaukelnden Fischerbooten gleitet und ihr Flamingos am Ufer entlang stolzieren seht, könnt ihr fast vergessen, dass ihr mitten in der Wüste seid.

Der See sorgt außerdem dafür, dass sich hier, rund 100 Kilometer südwestlich von Kairo, eine der fruchtbarsten Regionen Ägyptens befindet. Außer Baumwolle, Obst, Gemüse und Heilpflanzen strahlen euch auch orange blühende Ringelblumenfelder entgegen. Diese üppige Vegetation hat Fayum den Beinamen „Garten Kairos“ eingebracht.

Wadi-El-Rayan-Nationalpark in Ägypten
Wadi-El-Rayan-Nationalpark in der Fayum-Oase

Noch mehr Naturspektakel erwarten euch im Wadi El Rayan-Nationalpark im Südwesten des Fayum-Beckens. In der kleineren Senke könnt ihr vom Aussterben bedrohte Tiere beobachten, dem Rauschen der einzigen Wasserfälle Ägyptens lauschen und entlang von spektakulären Felsformationen wandern. Geschichtsinteressierte nehmen die Überbleibsel aus pharaonischer, griechisch-römischer, koptischer und islamischer Zeit unter die Lupe. Archäologen und Geologen wähnen sich im Wadi El Hitan Tal, dem Tal der Wale, im Paradies.

Die namensgebenden 40 Millionen Jahre alten Walfossilien brachten dem Tal den Titel als UNESCO-Welterbestätte ein. Die mehr als eine Million Oasen-Bewohner verteilen sich über rund 157 malerische Dörfer und Städte. Im Zentrum liegt die Provinzhauptstadt Medinet el-Fayoum, wo ihr euch neben den riesigen Wasserrädern, die im 3. Jahrhundert der Wasserversorgung der Felder dienten, ganz klein vorkommt.

  • Unbedingt anschauen: Pyramide von Hawara, Brücke von Lahoon am Kanal Bahr Yusuf, Wadi El Rayan-Nationalpark
  • So kommt ihr hin: Von Kairo mit dem Bus oder dem Mietwagen in ca. 2 Stunden

6. Oase Kharga: Moderne Stadt im Nirgendwo

Bei der Anreise durch die karge Wüste scheint es kaum vorstellbar, doch rund 200 Kilometer von Luxor entfernt befindet sich in der Oase Kharga eine überraschend moderne Stadt. Die größte der ägyptischen Oasen in der Libyschen Wüste ist Teil des „New Valley Projects“, mit dem sowohl Landwirtschaft als auch Neuansiedlungen gefördert werden.

Wo einst Karawanen auf der Handelsstrecke Darb al-Arba’een nach Fasher im Sudan Rast einlegten, fahrt ihr heute auf ausgebauten Straßen an Neubauten vorbei. Möchtet ihr das historische Flair der Oase spüren, spaziert ihr am besten durch die Reste der Lehmziegelgebäude im Souk oder erkundet mit Taxen und Bussen die Tempel und Festungen in der Umgebung der Stadt.

Hibis-Tempel in der Kharga-Oase in Ägypten
Hibis-Tempel in der Kharga-Oase

Rund zwei Kilometer nördlich gibt der Hibis Tempel ein beeindruckendes Zeugnis der persischen Epoche Ägyptens ab – eine der wenigen noch erhaltenen Monumente aus dieser Zeit. Auf der Nekropole von al-Bagawat, einem der ältesten christlichen Friedhöfe der Welt, spaziert ihr zwischen 263 teils aufwendig geschmückten Lehmziegelgräbern entlang.

Ein Blick ins Innere lohnt sich ebenfalls: Die Wände der Gräber sind mit bunten Malereien verziert. Auch die zwei Nadura Tempel sind vor allem, wenn die untergehende Sonne den Sandstein in ein magisches Licht taucht, ein unvergesslicher Anblick.

Tipp: Bei einem Ausflug nach Baris im Süden der Oase Kharga seht ihr nicht nur die Reste einer Festung aus ptolemäischer Zeit mitsamt Tempel, sondern steht auch an der Stelle, an der im Jahr 1989 der sogenannte Goldschatz von Dusch gefunden wurde und den ihr im Ägyptischen Museum von Kairo bewundern könnt.
  • Unbedingt anschauen: Hibis Tempel, Friedhof von al-Bagawat, Ausgrabungen von Dusch
  • So kommt ihr hin: Mit dem Bus von Asyut in 3 bis 4 Stunden
Hoteltipp: Eure Oasen-Touren könnt ihr hervorragend mit einem Badeurlaub an der Mittelmeerküste Ägyptens oder mit einem Städtetrip nach Kairo verbinden.

7. Extra-Tipp: Die weiße und schwarze Wüste – Mystische Felsfiguren

Wenn ihr von der Oase Bahariya zur Oase Farafla fahrt, durchquert ihr die nahezu unwirklich wirkenden Wüstenlandschaften der Weißen und Schwarzen Wüste mit ihren über die Jahrtausende entstandenen phantasievoll geformten Kalksteinformationen. Zunächst geht es durch die Schwarze Wüste über eisen- und dolorithaltige Böden vorbei an gewaltigen, bis zu 100 Meter hohen kegelförmigen, mit schwarzen Basaltbrocken übersäten Kuppen, die sich aus der ebenen Wüste emporstrecken.

Weiße Wüste von Farafra in Ägypten
Die Weiße Wüste beheimatet beeindruckende Kalksteinformationen

In der Weißen Wüste wartet dann eine Naturgewalt, die selbst erfahrenen Wüstenbesuchern Gänsehaut beschert. Beim Anblick der bizarren Formationen, die sich bis zu 50 Meter hoch aus glatten und schneeweißen Kalk- und Kreideflächen auf rosa-gelbem Sand erheben, sei es euch nicht verübelt, wenn ihr euch fragt, ob ihr auf einem anderen Planeten gelandet seid.

Das Highlight dazwischen: Der Kristallberg. Der bei Straßenbauarbeiten freigelegte Bergrücken wird von Calcit-Kristallen eingerahmt und funkelt nur so in der Sonne Ägyptens. Bleibt ruhig auch über Nacht oder zumindest bis zum Sonnenuntergang hier. Dann funkeln die strahlend weißen Gebilde in den unterschiedlichsten Farben.

Lesetipp: Was ihr in dem geschichtsträchtigen Land außer Oasen sonst noch alles sehen könnt, verraten wir euch in unserem Vergleich der schönsten Urlaubsregionen in Ägypten.

Häufig gestellte Fragen zu den Oasen Ägyptens

Die Oasen in Ägypten sind perfekt für alle, die Abenteuer abseits der bekannten Pfade erleben möchten. Da sie aber nicht unbedingt zu den am meisten angesteuerten Zielen zählen, beantworten wir euch die häufigsten Fragen rund um diese außergewöhnlichen Orte.

Was für Oasen gibt es in Ägypten?

Die Oasen in Ägypten bestechen mit wunderschönen Landschaften, frischen Früchten und historischen Stätten. Jedes dieser grünen Fleckchen inmitten der Libyschen Wüste hat jedoch seine charakteristischen Besonderheiten, was sie so vielseitig macht wie das gesamte Land. Möchtet ihr das traditionelle Leben der Oasenbewohner so authentisch wie möglich erleben, seid ihr in Farafra und Sawi genau richtig. Bahariya, Dakhla, Fayuum und Kharga sind touristisch besser erschlossen, leichter erreichbar und mehr oder weniger von der Moderne geprägt.

Traditionelle Nilsegelboote in der Nähe der Ufer von Assuan, Ägypten
Traditionelle Nilsegelboote in der Nähe der Ufer von Assuan

Die Oasen in Ägypten im Überblick:

OaseCharakterBekannt für
SawiAbgeschieden, konservativOrakel von Ammon
BahariyaAusgebaute Infrastruktur, touristisch erschlossenTal der Goldenen Mumien
FarafraVerträumt, ursprünglichMuseum des Künstlers Badr
DakhlaModerne Infrastruktur, größere Städte und malerische DörferSchwefel- und eisenhaltige Wasserquellen
Fayum„Unechte Oase“ mit fruchtbarem Boden, nah an KairoWadi el Rayan-Nationalpark
KhargaGrößte ägyptische Oase in der libyschen Wüste, moderne Stadt auf historischem GrundFriedhof von al-Bagawat

Ist Kairo eine Oase?

Laut Definition handelt es sich bei einer Oase um eine Wasserstelle in der Wüste, um die herum Pflanzen wachsen. Daher haben sich hier häufig Menschen angesiedelt. Das Wasser wird dabei entweder mit Hilfe einer Pumpe oder eines Brunnens an die Erdoberfläche gepumpt (Grundwasseroase), tritt von selbst an die Erdoberfläche (Quellwasseroase) oder stammt aus einem Fluss, der das trockene Gebiet durchfließt (Flussoase). Da all dies bei Kairo nicht der Fall ist, ist Kairo auch keine Oase. Die nächst gelegene Oase der ägyptischen Hauptstadt ist Fayum.

Kairo in Ägypten
Keine Oase per Definition, dennoch sehenswert: Ägyptens Hauptstadt Kairo

Wie viele Menschen leben in der Oase Siwa?

In der Oase Siwa wohnen auf einer Fläche von etwa 94.260 Quadratkilometern – was ca. 100-mal so groß ist wie Berlin –  rund 23.000 Menschen. Der Großteil von ihnen gehört zum Stamm der Berber. Sie sprechen übrigens nicht Arabisch, sondern haben mit Siwi ihre eigene Sprache.

Fazit zu den ägyptischen Oasen

Wer sich auf eine Reise zu den Oasen Ägyptens begibt, fühlt sich in eine andere Welt und vergangene Zeiten versetzt. Wenn ihr nach stundenlangen Fahrten über ursprüngliche Straßen und durch karge Landschaften die ersten Lehmbauten und hohen Palmenhaine am Horizont erblickt, fühlt ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes angekommen.

Aufregende Städte, sonnenverwöhnte Strände, magische Kulturdenkmäler und weite Wüstenlandschaften mit zauberhaften Oasen: Ägypten hat viel zu bieten und wir bringen euch hin. Stöbert durch unsere Ägypten-Angebote und lasst euch im Land der Pharaonen verzaubern.