Die Tage werden immer kürzer, draußen wird es kälter, mit etwas Glück fällt auch der erste Schnee: Untrügliche Zeichen, dass es mal wieder weihnachtet. Wir schmücken unsere Wohnungen festlich und sorgen so dafür, dass es gemütlich wird, wenn es draußen stürmt. Eines darf in dieser Zeit natürlich nicht fehlen: Aus unseren Küchen strömt der himmlische Duft von frisch gebackenen Plätzchen und verführt uns zum Naschen. Unsere Ode an die Weihnachtsplätzchen.
Schon in der Antike feierten die Menschen ihre jeweiligen Festtage mit besonderem Essen. Gerade im Winter war es ja schwierig, frische Zutaten zu bekommen und das, was man im Sommer geerntet hatte, musste irgendwie haltbar gemacht werden. Nahrhafte Nüsse, Mehl und Butter waren ja vorhanden, also entwickelte man daraus Leckereien für die Festtage, die man mit teuren Gewürzen und getrockneten Früchten zu etwas ganz Besonderem machte. Das war nicht nur bei uns in Deutschland so. Wir unternehmen mit euch eine Reise zu den besten Weihnachtsplätzchen der Welt und zeigen euch, wo ihr am besten genießen könnt. Auf gehts! Backe, backe Plätzchen…
Inhaltsverzeichnis
- Die besten Weihnachtsplätzchen – verführerisch süß
- Nürnberger Lebkuchen – das bekannteste Weihnachtsgebäck
- Aachener Printen – Lebkuchen aus der Kaiserstadt
- Basler Leckerli – die köstliche Verführung aus der Schweiz
- Dotterbusserl – das süße Küsschen aus Kärnten
- Spekulatius – die gewürzten Kekse aus Belgien
- Nußplätzchen aus Grenoble – leckeres Gebäck aus den französischen Alpen
- Shortbread Fingers aus Schottland – das Lieblingsweihnachtsgebäck von Queen Elizabeth II.
- Riciarelli – Weihnachtsgebäck aus der Toskana
- Pepparkokar & Lusekatter – Schwedens Weihnachtsklassiker auf dem Plätzchenteller
- Ginger Bread – die amerikanische Variante des Lebkuchens
- Häufig gestellte Fragen zu Weihnachtsgebäck aus aller Welt
Das Wichtigste im Überblick
- Aus einer mittelalterlichen Klostertradition entwickelte sich nicht nur bei uns das leckere Weihnachtsgebäck.
- Wenn ihr an eure eigene Kindheit denkt, wisst ihr bestimmt noch, wie viel Spaß Kinder am Plätzchen backen haben.
- In vielen Ländern gibt es Gebäck, das uns die Weihnachtszeit versüßt.
Die besten Weihnachtsplätzchen – verführerisch süß
Mehl, Nüsse, Eier und Butter waren im Mittelalter in jedem Haushalt vorhanden. Zu den Festtagen leistete man sich damals den Luxus das Gebäck, das man das ganze Jahr über herstellte, mit teuren Gewürzen zu verfeinern. So schmecken unsere heutigen Plätzchen nach Zimt, Ingwer und Nelken. Die besten Rezepte kamen ursprünglich aus Klöstern.
Nürnberger Lebkuchen – das bekannteste Weihnachtsgebäck
Bereits seit dem 12. Jahrhundert ist in Nürnberg der Beruf des „Lebküchners“ verbrieft. Die Stadt war im Mittelalter ein bedeutender Kontenpunkt mehrerer Handelsstraßen und so kannte man hier bereits Gewürze, die es anderswo in Deutschland noch nicht gab. Seit 1996 ist die Bezeichnung Nürnberger Lebkuchen durch europäisches Recht geschützt und nur Gebäck, das innerhalb der Stadtgrenzen gebacken wurde, darf sich so nennen.

Den einen Lebkuchen gibt es nicht. Der bekannteste ist der Elisenlebkuchen, der mit wenig bis gar keinem Mehl aus Nüssen und Mandeln hergestellt wird und einen Boden aus Oblaten hat. Für eine bessere Haltbarkeit werden diese Lebkuchen mit Zucker oder Schokolade glasiert und mit Mandeln verziert. Ein Nürnberger Lebkuchen kann aber auch ein Honigkuchen sein, der aus Nürnberg kommt. Die großen Traditionsbäckereien haben natürlich Flagshipstores in der Nürnberger Altstadt. Am besten verkostet ihr die Lebkuchen aber mit einem Glühwein oder einer heißen Schokolade auf dem Christkindlesmarkt.
Tipps für weihnachtliche Tage in Nürnberg
Christkindlesmarkt: | 1. Adventswochenende bis 24.12. | Öffnungszeiten täglich 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr (Heiligabend nur bis 14:00 Uhr) | |
Lebküchner Workshop: | Lernt hier wie man Lebkuchen bäckt. Reservierung erforderlich. | Januar bis Mitte November | Montag bis Donnerstag 18:30 Uhr |
Aachener Printen – Lebkuchen aus der Kaiserstadt
Streng genommen sind die Aachener Printen, die einen ähnlichen Gebietsschutz genießen wie die Nürnberger, eine Art von Lebkuchen. Aber dann auch wieder nicht. Die echten Printen kommen nämlich ganz ohne Nüsse und Fett aus, sodass auch Allergiker dieses köstliche Gebäck genießen können. Die Grundzutaten sind Mehl, Wasser und Honig oder Zuckerrübensirup. Der Grundteig wird dann mit weihnachtlichen Gewürzen wie Zimt, Anis, Nelken, Kardamom verfeinert. Ursprünglich wurde der Teig in geschnitzte Printenformen gepresst, die oft Soldaten darstellten.

Heute haben die Printen aber eine rechteckige Form, weil sie so leichter in großer Menge herzustellen sind. Außerdem gibt es noch andere Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Schokolade oder aber mit einem Schoko-Mandel-Mantel. Wie auch in Nürnberg haben die große Printenhersteller ihre Geschäfte in der Aachener Innenstadt. In der Vorweihnachtszeit schmecken die Printen besonders lecker mit einem heißen Getränk auf dem Aachener Weihnachtsdorf, das in den Gassen rund um den Dom ausgebaut wird und zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte in Europa zählt.
Tipps für weihnachtliche Tage in Aachen
Aachener Weihnachtsdorf | 1. Adventswochenende bis 23.12. | Öffnungszeiten täglich von 11:00 Uhr bis 21:00 Uhr |
Printenmuseum in der Printenbäckerei Klein | Termine nach Reservierung | |
Printenmodelausstellung | im Alt-Aachener Café beim Rathaus |
Basler Leckerli – die köstliche Verführung aus der Schweiz
Unsere Nachbarn in der Schweiz sind ja eigentlich für ihre Schokolade bekannt, aber mindestens genauso gut sind die Leckerli aus Basel. Die ersten Lebküchner gab es in der Schweiz im 15. Jahrhundert und die ersten Leckerli hießen Nüerebäärgerli, wobei die heutige Variante nicht mehr ganz so viel mit den Nürnberger Lebkuchen gemeinsam hat. Hergestellt werden Leckerli aus Mehl, Honig, Nüssen und Zitronat und Orangeat. Nachdem sie auf Blechen zu einem flachen Kuchen gebacken wurden, werden Sie mit dick mit einer Zuckerglasur überpinselt, die beim fest werden die berühmten „Wölkchen“ bildet.

In der Nähe des zentralen Barfüßerplatzes in Basel könnt ihr euch im Läckerli Huus in der Genusswelt vom Bäckerjungen Alex in die Welt des Gebäcks einführen lassen. Wie auf einem Marktplatz schlendert ihr von Stand zu Stand und erfahrt alles über die Geschichte der Leckerlis. Natürlich seht ihr danach noch, wie das Gebäck hergestellt wird und dürft kosten. In der Adventszeit bekommt ihr die Leckerli und andere Guetzli auch auf dem Weihnachtsmarkt, der wiederum zu einem der schönsten Europas zählt.
Tipps für weihnachtliche Tage in Basel
Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz | 1. Adventswochenende bis 23.12. | Öffnungszeiten täglich von 11:00 Uhr bis 20:30 Uhr | |
Aufstieg auf den Münsterturm: | Genießt einen tollen Ausblick über die weihnachtlich geschmückte Stadt | täglich bis 18:00 Uhr | |
Wunschbuch | Im Innenhof des Basler Rathauses könnt ihr eure Wünsche eintragen. Es gibt natürlich keine Garantie, dass sie auch in Erfüllung gehen. |
Dotterbusserl – das süße Küsschen aus Kärnten
Für viele Plätzchenrezepte braucht ihr nur das Eiweiß in Form von Eischnee. Was also mit den Eigelben machen? In Kärnten gibt es die Antwort darauf. Aus den Grundzutaten Marzipan, Eigelb und ein bisschen Zucker wird ein Teig gemacht, der dann kringelförmig auf das Backblech gespritzt und mit kandierten Früchten oder Nüssen verziert wird. Nach dem Backen erhalten die Kekse noch einen Schokoladenboden und müssen dann sicher weggepackt werden, damit sich nicht irgendwelche Naschkatzen schon vor Weihnachten dran vergreifen.

Wenn ihr noch Christbaumschmuck braucht, könnt ihr die Windbäckerei genannten Baiser-Ringe backen und an Weihnachten euren Baumschmuck dann verzehren. Wollt ihr die Adventszeit in Kärnten genießen, empfehlen wir euch zum Pyramidenkogel zu fahren. Am Fuß des höchsten hölzernen Aussichtsturms der Welt erwartet euch ein Adventsmarkt mit vielen Kärntner Traditionen. Oder ihr fahrt am 5. Dezember nach Oberdrauburg und schaut den gruseligen Krampus und Perchten bei ihrem schaurig-schönen Treiben zu. Ihr könntet aber auch am Sonntag vor Weihnachten zu den Seen fahren und beim Christbaum versenken dabei sein.
Tipps für weihnachtliche Tage in Kärnten
Katschberger Adventweg | Höhenwanderung zu weihnachtlich geschmückten Almhütten | 1. Adventswochenende bis 25.12. (außer 24.12.) | Öffnungszeiten Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
Christkindlmarkt Klagenfurt | 1. Adventswochenende bis 24.12. | Öffnungszeiten täglich von 09:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
Spekulatius – die gewürzten Kekse aus Belgien
Spekulatius erkennt ihr an dem Muster, das auf die Kekse gedruckt wird. Das Rezept stammt aus mittelalterlichen Klöstern, die sich die teuren Gewürze leisten konnten. Für die Kekse müsst ihr zunächst einen Mürbteig herstellen, der mit Zimt, Nelken und Kardamom gewürzt wird. Der Teig muss sehr fest sein, denn nach dem Ausrollen werden die Kekse mit kunstvoll geschnitzten Modeln bedruckt. Früher waren das oft religiöse Motive, in der heutigen industriellen Produktion nimmt man eher neutrale Motive. Ursprünglich wurde Spekulatius in Belgien und den Niederlanden am Nikolaustag an die Kinder verteilt.

Der Nikolaustag ist in Belgien traditionell nicht nur der Tag, an dem die Stiefel der Kinder gefüllt werden. In jeder größeren Stadt wird die Ankunft des Heiligen groß gefeiert und eigentlich ist es auch er, der die Geschenke bringt. Belgische Kinder dürfen also schon früher auspacken. Wenn ihr Spekulatius am Ursprungsort genießen wollt, empfehlen wir die Weihnachtsmärkte in Brügge und Antwerpen. Außer Keksen könnt ihr dort leckere Waffeln und heiße Schokolade in herrlicher Umgebung genießen.
Tipps für weihnachtliche Tage in Belgien
Licht-Erlebnisroute in Brügge | Spaziergang zu acht Lichtinstallationen mit jährlich wechselndem Thema | 1. Adventswochenende bis 1. Januarwochenende | täglich von 17:00 Uhr bis 24:00 Uhr |
Winter in Antwerp | Weihnachtsmarkt, Eisbahn und viele Attraktionen sorgen für Weihnachtsstimmung | Anfang Dezember bis 1. Sonntag im Januar | unterschiedliche Öffnungszeiten |
Weihnachtsmarkt in Brüssel | Mit überdachtem Teil auf der Place Flagey | 1. Adventswochenende bis 23.12. | täglich von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr |
Nußplätzchen Grenoble – leckeres Gebäck aus den französischen Alpen
Es ist unbestritten, dass die Franzosen wahre Meister der Backkunst sind und die Patissiers das ganze Jahr über leckere Kunstwerke zaubern. Da kommen die Nussplätzchen schon fast unspektakulär daher. Aber spätestens, wenn ihr eines davon probiert habt, ist das Aussehen Nebensache. Auf einem Mürbeteigboden sitzt ein Häubchen aus köstlichem Haselnussbaiser. Dadurch wird das Nussplätzchen knusprig und saftig zugleich. Dieses leckere Weihnachtsgebäck und andere Köstlichkeiten aus der Region könnt ihr auf dem festlich beleuchteten Weihnachtsmarkt genießen.

Aber nicht nur der Weihnachtsmarkt ist sehenswert. Die Stadt ist reich an tollen Sehenswürdigkeiten und wurde 2022 zur grünen Hauptstadt Europas gewählt. Grenoble liegt am Fuß der Alpen und so könnt ihr euren Adventsurlaub mit ein paar Tagen Ski fahren verbinden. In der Umgebung von Grenoble findet ihr traumhafte Skigebiete für Anfänger und Könner und taucht ein in ein echtes Winterwunderland. Auf den Hütten in den Bergen serviert man euch die deftigen Spezialitäten aus Savoyen, wie zum Beispiel Raclette.
Tipps für weihnachtliche Tage in Grenoble
Weihnachtsmanndorf im Grand Parc d’Andilly | Hier treffen die Kinder Frau und Herrn Santa zu Hause | November bis 01. Januar | |
Noel des Alpes | Weihnachtsmarkt in der malerischen Altstadt von Annecy | 1. Adventswochenende bis 01. Januar | täglich von 11:00 Uhr bis 21:00 Uhr |
Shortbread Fingers aus Schottland – das Lieblingsweihnachtsgebäck von Queen Elizabeth II.
Die Briten lieben ja ihre Kekse zum Tee. Ganz besonders in der Weihnachtszeit. Die Lieblingskekse von Queen Elizabeth II. kommen aus Schottland. Das Rezept dazu stammt aus dem 12. Jahrhundert, als man die Kekse als Brotersatz gegessen hat. Daher auch der Name. Die Engländer sind von diesem Gebäck so begeistert, dass Sie ihm am sechsten Januar eine jährlichen „Feiertag“ gewidmet haben. Das Grundrezept ist relativ einfach. Ein Teil Zucker wird mit zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl zu einem Mürbeteig geformt und gebacken. Wenn euch die Kekse etwas zu trocken geraten, macht es wie die Briten und tunkt sie in euer bevorzugtes Heißgetränk.

Eigene schottische Weihnachtsbräuche gibt es nur wenige. Nach der Reformation wurden die Weihnachtsfeiertage und das sündige Gelage im 17. Jahrhundert verboten. Erst seit 1958 ist der 25. Dezember wieder Feiertag. Besonders weihnachtlich geht es aber in Edinburgh zu. Vom ersten Adventswochenende bis Anfang Januar finde dort die Winterfestivals statt. So gibt es das Santa Land mit einem Irrgarten aus geschmückten Weihnachtsbäumen, einen Weihnachtsmarkt und diverse Konzerte mal mit schottischer, mal mit internationaler Weihnachtsmusik.
Tipps für weihnachtliche Tage in Edinburgh
Edinburgh Santa Fun Run | Mit eurer Startgebühr werden Weihnachtswünsche für schwer kranke Kinder erfüllt. | 2. Advent | t ab 09:30 Uhr |
Castle of Light | Das Schloss erstrahlt in festlichen Lichtinstallationen. | an verschiedenen Terminen im Advent und zu Weihnachten | von 16:30 Uhr bis 21:00 Uhr |
Santa’s Stories | Eure Kinder treffen Santa Claus und seine Elfen | 1. Adventswochenende bis 24.12. | täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
Riciarelli – Weihnachtsgebäck aus der Toskana
Aus Siena, der traumhaft schönen Stadt in der Toskana, kommt ein ganz besonderes Gebäck, das nicht nur in der Weihnachtszeit himmlisch schmeckt. Gemacht werden die Kekse aus Mandeln ohne Mehl, sodass auch diejenigen unter euch, die empfindlich auf Gluten reagieren, sich an Weihnachten am Plätzchenteller bedienen können. Wenn ihr mehrere Varianten wollt, könnt ihr unter einen Teil des Teiges Zitronenschale mischen oder ihr nehmt Kakaopulver für dunklere, schokoladene Weihnachtskekse. Am besten werden die Riciarelli übrigens, wenn ihr sie im Backofen eher trocknet als backt. Dann zerschmilzt der weiche Kern auf eurer Zunge.

Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass ihr in der Toskana weiße Winterlandschaften zu sehen bekommt, gibt es einige Weihnachtsmärkte, die euch in Feststimmung versetzen. So entdeckt ihr auf der Piazza Grande in Arezzo ein Tiroler Weihnachtsdorf mit Leckereien aus Südtirol. Das Highlight für eure Kinder ist das Haus des Weihnachtsmannes in einem Palazzo aus dem 14. Jahrhundert. Auch in Siena gibt es einen Weihnachtsmarkt, sogar mit Eislaufbahn. Am zweiten Adventswochenende verwandelt sich auch die mittelalterliche Piazza del Campo in einen großen Markt und einer lebendigen Krippe. Empfehlenswert ist auch die Krippenausstellung in der Kirche San Francesco.
Tipps für weihnachtliche Tage in der Toskana
Weihnachtsfackeln in Abbadia San Salvatore | Chöre ziehen vor der Christmette durch die Stadt von einem brennenden Holzturm zum anderen | 24.12. | 18:00 Uhr bis open end |
Tal der Krippen entlang des Flusses Serchio | In den Dörfern Barga, Bagna di Lucca, Borgo a Mozzano, Coreglia Antminelli und Pescaglia werden riesige Lebendkrippen aufgebaut, besonders eindrucksvoll ist die Kunstkrippe in Petroio bei Vinci | ab Anfang/Mitte Dezember bis Mitte Januar | täglich |
Pepparkokar & Lusekatter – Schwedens Weihnachtsklassiker auf dem Plätzchenteller
In Schweden stehen die Chancen schon etwas besser, in der Vorweihnachtszeit traumhafte Winterlandschaften zu erleben. In der Vorweihnachtszeit duften schwedische Küchen nach Ingwer und Safran, wenn die traditionellen Plätzchen gebacken werden. Die Herstellung von Pfefferkuchen ist etwas zeitaufwendig, da der Teig mindestens eine Nacht ruhen muss, bevor ihr die Kekse ausstechen und backen könnt. Die Lusekatter bestehen aus einem Hefeteig und werden traditionell am Luciafest am 13. Dezember zum Frühstück serviert. Beide Gebäckstücke dürfen an Weihnachten in Schweden nicht fehlen.

Der Winter in Schweden ist ja eine recht dunkle Zeit. Daher leuchten besonders viele Sterne in den Fenstern und auf den Weihnachtsmärkten und in den Vorgärten tauchen die Julbock, Ziegenböcke aus Stroh auf. Der erste Advent ist vielerorts der Skyltsödag, an dem man durch die Stadt bummelt und die weihnachtlich geschmückten Schaufenster bei Glögg und Pepperkokar bestaunt. Oft gibt es dann sogar einen Wettbewerb, bei dem das schönste Fenster prämiert wird. Am 13. Dezember ist dann das Fest der Heiligen Lucia, das mit Lichterumzügen in jeder Stadt gefeiert wird. Am Heiligen Abend versammelt sich dann die ganze Familie um den Weihnachtsbaum und lässt sich das traditionelle Julbord, ein Buffet mit jeder Menge Köstlichkeiten, schmecken.
Tipps für weihnachtliche Tage in Schweden
Weihnachtsmarkt im Liseberg Vergnügungspark in Göteborg | Mit 5 Millionen Lichtern verwandelt sich der Park in ein Weihnachtswunderland | Mitte November bis 30. Dezember | hauptsächlich am Wochenende |
Weihnachtsmarkt in Skansen | seit 1903 verwandelt sich das berühmte Stockholmer Freilichtmuseum in ein traditionelles Weihnachtsdorf. | an den vier Adventswochenenden Freitag, Samstag und Sonntag | von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr |
Ginger Bread – die amerikanische Variante des Lebkuchens
Das Ginger Bread ist eigentlich unserem Honigkuchen sehr ähnlich, aber dann doch wieder anders. Gesüßt werden diese Weihnachtsplätzchen mit Honig und braunem Rohrzucker. Zum Würzen nimmt man wie bei uns Nelken, Anis, Zimt, aber einiges mehr an Ingwer. Der kommt statt als Pulver frisch gerieben in den Teig und so erhalten die Kekse ihren typischen Geschmack. Traditionell haben die Plätzchen die Form eines Männchens und werden nach dem Backen kunstvoll mit Zuckerguss verziert. Zusammen mit den berühmten rot-weißen Zuckerstangen tauchen die Ginger Breads dann überall als klassische Weihnachtsdeko auf. Zuweilen hängen beide nebeneinander am Weihnachtsbaum, der sehr bunt sein muss.

Die Weihnachtszeit beginnt in den USA am letzten Donnerstag im November mit Thanksgiving. Das ist für viele amerikanische Familien wichtiger als Weihnachten. Am Freitag nach Thanksgiving ist Black Friday, traditionell der Tag, an dem alle Geschäfte Hammerschnäppchen anbieten und die Menschen die Weihnachtsgeschenke kaufen. Fast jeder träumt von Christmas Shopping in New York. Wir empfehlen euch aber Boston mit seiner historischen Altstadt, die so wunderschön kitschig geschmückt ist. Zur Erholung geht es von Boston in die typischen Dörfer Neuenglands. Dort gibt es in der Weihnachtszeit überall Paraden, Konzerte und oftmals Christmas Carolers, die in Kostümen aus dem 19. Jahrhundert von Haus zu Haus ziehen und Weihnachtslieder singen.
Tipps für weihnachtliche Tage in Neuengland
Weihnachtsbaum im Boston Common und an der Faneuil Hall | |||
Blink! Im Copley Square Plaza | Licht und Soundspektakel untermalt vom Boston Symphony Orchestra | Ende November bis Ende Dezember | täglich ab 16:30 Uhr |
Woodstock und Stowe | malerische Neuenglanddörfer im Winterwunderland Vermont mit Paraden, Handwerkermärkten und viel traditionellem Schmuck | ||
Inn-to-Inn Cookie Tour | Ihr wandert von einem Bed & Breakfast zum nächsten und verkostet deren Weihnachtsplätzchen. Die Rezepte dafür zum Nachbacken gibt es natürlich auch. | an einem Wochenende im Dezember |
Häufig gestellte Fragen zu Weihnachtsgebäck aus aller Welt
Es könnte ja sein, dass ihr euch in einer ruhigen Minute mit den Fingern im Plätzchenteller ein paar Frage stellt. Wir haben ein paar Antworten.
Woher stammt der Brauch Weihnachtsplätzchen zu backen?
Ausgrabungen lassen vermuten, dass schon die Kelten zur Wintersonnenwende „Plätzchen“ in Tierform als Opfergaben gebacken haben, um böse Geister von ihren Häusern fernzuhalten. Unsere Tradition, Weihnachtsplätzchen zu backen, stammt aber wahrscheinlich aus dem Mittelalter, als in vielen Klöstern spezielles Gebäck für Weihnachten gebacken wurde. Dieses Gebäck wurde dann oft an die Armen verschenkt. Viele der Gewürze, die wir heute als Geschmacksbringer in den Teig einarbeiten, galten damals als Medizin, die sich nur wenige leisten konnten.
Was ist das bekannteste Weihnachtsgebäck?
Bei den Plätzchen rangieren Zimtsterne, Vanillekipferl und die oft als Ausstecherle bekannten Butterkekse ziemlich weit oben auf der Beliebtheitsskala. Natürlich sind auch Lebkuchen jedem bekannt. In Deutschland erfreut sich aber auch der Christstollen sehr großer Beliebtheit, während fast jedes Land andere Kuchenspezialitäten zu Weihnachten kennt. Man stelle sich nur mal italienische Weihnachten ohne Panettone vor.
Fazit
Die Adventszeit soll eine Zeit der Besinnung und Freude sein. In der dunklen Jahreszeit sehnen wir uns nach Licht und nicht nur die Romantiker unter uns freuen sich auf die Weihnachtsmärkte mit dem Duft von Bratwurst und Glühwein. Die Weihnachtsplätzchen haben da eine lange Tradition und gehören einfach zu Weihnachten. Der Duft der Kekse im Backofen erinnert uns an unsere Kindheit und bringt schöne Erinnerungen mit sich. Wenn sich dann die Familie im Advent zum sonntäglichen Kaffee versammelt und am Adventskranz die Kerzen brennen, ist die Dunkelheit und das Schmuddelwetter draußen schnell vergessen und wir genießen, wie man so schön auf neudeutsch sagt, echte Quality Time. Manche Traditionen haben also auch in der modernen Welt noch ihre Berechtigung. Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit!