Apfelblüte am Bodensee: Ein Meer aus weißen Blüten

Sanfte Hügellandschaften rahmen die Ufer des blauen Sees und in der Ferne begrenzen die Gipfel der Schweizer Alpen den Horizont: Ein Anblick, der das ganze Jahr über fasziniert, wird im Frühjahr noch spektakulärer, wenn nämlich die Apfelbäume mit ihren Blüten die Landschaft in ein Meer aus Weiß tauchen. Wir geben euch Tipps, wie ihr dieses Naturspektakel am besten erlebt.

Blick auf einen Apfelbaum am Bodensee
Streuobstwiese mit Blick auf den Untersee

Der Apfel ist das meistangebaute und beliebteste Obst in Deutschland und jedes Jahr ernten die Bauern hierzulande etwa 12 Kilogramm Äpfel pro Einwohner. Die zwei größten zusammenhängenden Anbaugebiete sind das Alte Land rund um Hamburg und der Bodensee. Auf deutscher Seite gibt es am Bodensee etwa 1.200 Obstbaubetriebe und nochmal etwa 800 auf der österreichischen und schweizerischen Seite. Das milde und sonnenreiche Klima rund um das Schwäbische Meer eignet sich perfekt für den Obstanbau. Neben Äpfeln werden auch Kirschen, Mirabellen, Zwetschgen und Birnen angebaut. Da diese Obstbäume zu unterschiedlichen Zeiten blühen, habt ihr länger etwas vom Blütenzauber am Bodensee.

Das Wichtigste im Überblick

  • Der Bodensee ist das zweitgrößte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Deutschlands und gleichzeitig unser Obst- und Gemüsegarten.
  • Die traumhaft schöne Landschaft erinnert ein bisschen an die Toskana und zeigt sich zur Apfelblüte in einem wunderbaren weißen Kleid.
  • Zahlreiche Aktivitäten rund um den Bodensee widmen sich dem Thema Apfel.

Faszination Apfelblüte: Tipps und Wissenswertes

Die Japaner feiern die Ankunft des Frühlings jedes Jahr mit dem Kirschblütenfest. Wir finden, dass sich der Bodensee mit seinen blühenden Obstbäumen durchaus als Alternative anbietet. Warum das so ist, zeigen wir euch im Folgenden.

Die Geschichte des Obstanbaus am Bodensee

Der Apfel stammt ursprünglich aus Zentralasien. Bereits 10.000 vor Christus wuchsen Äpfel im heutigen Kasachstan. Diese Holzäpfel waren ziemlich sauer und bestanden hauptsächlich aus Kernen. Schwer vorstellbar, dass Adam in so einen Apfel gebissen haben soll. Dennoch schaffte es der Apfel über die alten Handelsstraßen ans Schwarze Meer, wo er in der Antike von Griechen und Römern zu dem wurde, was wir heute als Apfel kennen. Die Römer brachten diesen Apfel dann um 100 vor Christus über die Alpen, wo sowohl die Kelten als auch die Germanen ihn zu einer heiligen Frucht erkoren.

Blick auf die Basilika St. Peter und Paul auf der Insel Reichenau
Basilika St. Peter und Paul auf der Insel Reichenau

Der Apfel blieb lange Zeit ein vergleichsweise teures Lebensmittel und die meisten Menschen konnten sich dessen Genuss nur zu besonderen Anlässen leisten. Das zeigt sich auch daran, dass der Nikolaus den Kindern ursprünglich Äpfel und Nüsse brachte. Die ersten größeren Obstbauern am Bodensee waren die Benediktiner. Mit der Gründung des Klosters auf der Insel Reichenau im Jahr 724 entstanden dort auch die ersten Obstplantagen. Heute werden bis zu 250.000 Tonnen Äpfel im Jahr geerntet. Ein Großteil davon wird unter dem Namen Obst vom Bodensee von Genossenschaften verkauft. Diesen Namen darf nur Obst tragen, das aus den Landkreisen Bodenseekreis, Konstanz, Ravensburg und Lindau kommt.

Hoteltipp: Das Ganter Hotel & Restaurant Mohren liegt auf der Insel Reichenau, die zum UNESCO-Welterbe gehört, und bietet sich als Ausgangspunkt für eure Erkundungen an.

Ein Traum in Weiß: Wo es am Bodensee am schönsten blüht

Je nach Wetter beginnt die Blütezeit am Bodensee zwischen Ende März und Mitte April. Aprikosen, Kirschen und Zwetschgen läuten das Spektakel mit ihren weißen bis rosa Blüten ein. Danach überziehen die Äpfel und Birnen die Landschaft mit ihrer Blütenpracht. Ein Ort, an dem ihr euch von den blühenden Obstbäumen verzaubern lassen könnt, ist Überlingen. In den Rosenobelgärten wurde zur Landesgartenschau 2021 direkt an der Stadtmauer eine Streuobstwiese angelegt. Wie wichtig diese für die Natur und somit auch die Äpfel sind, erfahrt ihr hier.

Blühnende Apfelbäume vor dem Bodensee
Blühende Apfelbäume bei Sipplingen

Besonders schön blüht es auch entlang der Straße, die von Friedrichshafen nach Überlingen am Ufer des Sees entlangführt. Wenn die Frühlingssonne von einem blauen Himmel lacht, solltet ihr eure Wanderschuhe schnüren und eine Runde auf dem Blütenweg in Sipplingen drehen. Dieser führt über acht Kilometer an Streuobstwiesen und einem malerischen Steilufer entlang. Am Haldenhof genießt ihr dann den traumhaften Ausblick über den See auf die Alpen und die blühenden Obstbäume. Natürlich bietet sich auch die Insel Reichenau als Ausflugsziel zu den schönsten Blüten am Bodensee an.

Hoteltipp: Das Parkhotel St. Leonhard in Überlingen ist nicht weit entfernt von Sipplingen und bietet mit seinem Park und der Wellnessoase den perfekten Ort für eine entspannte Auszeit.

Schloss Salem – Architektonisches Juwel in blühenden Obstwiesen

Salem liegt etwas abseits des Sees und beherbergt bis heute eines der exklusivsten Internate von Deutschland. Der Name Salem leitet sich vermutlich von Jerusalem ab und das macht durchaus Sinn, wurde der Ort doch im Jahr 1137 als Zisterzienserkloster gegründet. Nach der Gründung entwickelte sich das Kloster schnell zu einem der wohlhabendsten und einflussreichsten in Süddeutschland. Das lag einerseits am Schutz durch den Kaiser, aber auch an der Arbeit der Mönche in den Klostergärten, die die Menschen der Region versorgen konnte.

Blick auf Schloss Salem
Blick Schloss und Kloster Salem am Bodensee

Nach einem Brand im 17. Jahrhundert war also genügend Geld vorhanden, um das Kloster wieder aufzubauen. So entstand eine der bedeutendsten Kirchen des Rokokos in Deutschland. Die Ausgestaltung des neuen Klosters durch bedeutende Künstler dauerte fast hundert Jahre. Die Klostergärten zogen sich in der Blütezeit bis zum etwa sechs Kilometer entfernten Bodensee. In den Gärten bauten die Mönche alles an, was es damals gab. Bei den Obstsorten widmeten sich die Mönche auch der Zucht neuer Sorten und so entstand der Salemer Klosterapfel. Der blüht zusammen mit den anderen Sorten, ist aber später reif und länger haltbar als andere Sorten.

Öffnungszeiten
Kloster und Schloss
Ende März bis Ende OktoberMontag – Samstag 09:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Sonntag und Feiertag 10:30 Uhr bis 18:00 Uhr
November bis Märznur sonntägliche Führungen
Münster
Ende März bis Ende Oktobertäglich 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Eintritt Schloss, Kloster und Klostermuseum
Ende März bis Ende OktoberErwachsene ca. 11,00 Euro
Kinder 6 bis 15 Jahre ca. 5,50 Euro
Hoteltipp: Das Landhotel Krone Roggenbeuren liegt nur wenige Fahrminuten von Salem entfernt in malerischer Umgebung.

Die Apfelblüte erleben – beliebte Aktivitäten zur Apfelblüte am Bodensee

Das schöne Wetter im Frühling lockt uns nach den langen, grauen Wintertagen wieder nach draußen. Endlich die Sonne auf der Haut spüren und wenn ihr das dann noch in der einzigartigen Umgebung des Bodensees machen könnt, umso besser. Bei einer Bootsfahrt auf dem See ziehen die blühenden Landschaften gemächlich an euch vorbei, während ihr euch ein Stück Apfelkuchen schmecken lasst. Näher dran an den Blüten seid ihr, wenn ihr euch auf euer Fahrrad schwingt und an blühenden Wiesen vorbeiradelt.

Vater und Sohn fahren Fahrrad durch Allee mit Apfelbäumen
Fahrradausflug unter blühenden Bäumen.

Rund um den See findet ihr auch viele Wanderwege, entlang derer ihr immer wieder an blühenden Apfelbäumen vorbeikommt. Die Routen könnt ihr so aussuchen, dass ihr am Nachmittag in einem der vielen Cafés am Ufer eine Rast einlegt und noch mehr Apfelspezialitäten verkosten könnt. Am Abend sucht ihr euch einen Gasthof oder ein Restaurant, wo ihr den ersten frischen Spargel der Saison genießt. Auch der wächst am Bodensee. Genau genommen könnt ihr zur Apfelblüte all das tun, was ihr im Sommer am Bodensee tut, aber eben mit der traumhaften Blütenpracht um euch herum.

Hoteltipp: Wenn ihr einen längeren Aufenthalt am Bodensee plant, empfehlen wir euch die Studios und Appartements des Ferienwohnparks Immenstaad.

Unsere Tipps rund um die Apfelblüte am Bodensee

Blütenfest Kressbronn: Die Blütenpracht muss natürlich gefeiert werden. Das macht die Landjugend von Kressbronn jedes Jahr an einem Wochenende im April. Freitag und Samstag heizen abends DJs die Stimmung im Festzelt an, während es am Sonntag mit traditionellen Tänzen etwas gemütlicher zugeht.

Affenberg Salem: Rechtzeitig zur Apfelblüte kehrt die größte Storchenkolonie Süddeutschlands aus Afrika zurück. Auch die Berberäffchen, die hier ständig leben, genießen das Frühlingserwachen.

Apfelrundweg Frickingen: Auf dem fast dreizehn Kilometer langen Wanderweg erfahrt ihr interessante Informationen über das gesunde Obst.

Gehrenbergturm in Markdorf: Der über 100 Jahre alte Aussichtsturm auf dem 754 Meter hohen Gehrenberg bietet euch das komplette Bodensee-Alpenpanorama.

Insel Mainau: Auf der Insel Mainau sind es weniger die Apfelbäume, die mit Blüten verzaubern, dennoch ist die gräfliche Insel ein Muss für alle Gartenliebhaber, weil hier immer etwas blüht.

Rheinfall in Schaffhausen: Im Frühjahr, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt, führt der Rhein besonders viel Wasser und so wird der Rheinfall noch imposanter.

Apfelradlrunde Markdorf: Die etwa 40 Kilometer lange Radtour führt euch zu Apfelplantagen und Hofläden rund um den Gehrenberg.

Beeren- und Obsthof Pfleghaar, Markdorf: Hofladen mit Brennerei. Vor dem Einkaufen könnt ihr mit dem Beerenzügle das Gelände erkunden.

Lesetipp: Wenn ihr noch mehr über den Bodensee erfahren wollt, könnte euch unser Beitrag „Unsere Tipps für den Bodensee – Wasser, Sport und Kulturhighlights“ interessieren.
Hoteltipp: Im Reutemann & Seegarten übernachtet ihr mitten in Lindaus Altstadt und seid doch direkt am See.

Häufig gestellte Fragen zur Apfelblüte am Bodensee

Der Bodensee ist eine Urlaubsregion, die vielen nicht so geläufig ist. Wenn ihr also euren ersten Besuch plant, tauchen bestimmt noch ein paar Fragen auf, von denen wir hier ein paar beantworten wollen.

Wann ist die Apfelblüte am Bodensee? 

Der Beginn der Apfelblüte hängt vom Wetter ab. Wenn der Winter recht mild war, oder der März schon mit sommerlichen Temperaturen lockt, kann es sein, dass die Apfelblüte bereits Ende März beginnt. Ist der März aber nasskalt, lassen sich die Apfelbäume etwas länger Zeit. Bevor die Apfelbäume blühen, starten aber schon die Kirschen und Aprikosen die Zeit der Obstblüte am Bodensee. Die Blüten halten sich nicht sehr lange, daher solltet ihr euren Besuch bis spätestens Mitte April planen.

Wann beginnt der Frühling am Bodensee? 

Kalendarisch gesehen beginnt der Frühling am Bodensee wie überall am 21. März. Wenn ihr den Frühlingsanfang aber mit dem Beginn der Blütezeit gleichsetzt, könnt ihr meistens schon Mitte März die ersten Frühlingsblumen bewundern. Dann leuchten in den Beeten der Parks bereits die gelben Blüten der Narzissen und anderer Blumen. Durch das milde Klima blühen Blumen und Obstbäume am Bodensee generell etwas früher als in anderen Regionen Deutschlands.

Wie ist das Klima am Bodensee? 

Das Wasser des Bodensees ist eine natürliche Klimaanlage. Im Sommer kühlt es die Temperaturen ein wenig, im Winter wirkt es wie eine Heizung und so ist es direkt am See eher mild. Das Klima am Bodensee ist also schon fast mediterran. Das trifft besonders auf die Insel Mainau zu, in deren Mikroklima Orangenbäume gedeihen. Der Bodensee ist übrigens mit bis zu 2.000 Sonnenstunden im Jahr auch eine der sonnigsten Regionen Deutschlands.

Wo am Bodensee ist es am schönsten? 

Die schönsten Orte am Bodensee sind sicherlich die Inselstadt Lindau, Meersburg mit Burg und Schloss, sowie Konstanz mit einer Mischung aus malerischer Altstadt und buntem Stadtleben. Landschaftlich besonders reizvoll ist es auf der Landzunge zwischen Ober- und Untersee, an deren Ende Konstanz liegt. Das Steilufer an diesem Seeabschnitt ist weitgehend unberührt. Ein Fleckchen Erde, das zum Träumen einlädt ist die Insel Mainau. An der Wallfahrtskirche Birnau habt ihr einen der schönsten Ausblicke über den See auf die Alpen.

Was kann man im April am Bodensee machen? 

Sonnige Tage im April eignen sich besonders, um die Ufer des Bodensees bei Wanderungen oder Radtouren zu erkunden. Bei diesen Touren erlebt ihr die Apfelblüte am Bodensee, die euren Aktivitäten eine festliche und romantische Kulisse bietet. Sollte das Wetter für Outdooraktivitäten einmal nicht so einladend sein, besucht eines der Museen rund um den See oder gönnt euch einen entspannten Badetag in einer der Thermen am See. Sehenswert ist im April auch der Rheinfall bei Schaffhausen, weil er aufgrund der Schneeschmelze in den Bergen besonders viel Wasser führt. Von Ende März bis in den April finden im Rahmen der Frühlingswochen Bodensee eine Reihe von Veranstaltungen statt, die unter anderem das Thema Apfelblüte haben.

Fazit zur Apfelblüte am Bodensee:

Der Frühling mit seiner Blütenpracht erfreut uns jedes Jahr aufs Neue. Nach dem tristen Grau des Winters tut es einfach gut, wieder draußen aktiv zu sein. Der Bodensee ist der perfekte Ort, um bei einem romantischen Urlaub zu zweit einzutauchen in das Blütenmeer der Obstbäume. Die malerische Landschaft lädt dazu ein, mal wieder die Seele baumeln zu lassen. Eure Tage am Schwäbischen Meer sind gezeichnet vom Genuss. Tagsüber genießt ihr die Landschaft und Sehenswürdigkeiten und abends die Köstlichkeiten, die das Füllhorn am Bodensee gedeihen lässt. Über allem steht natürlich der Apfel. Auch wenn die Bäume im Frühjahr erst blühen, also keine reifen Früchte tragen, gibt es noch genügend Äpfel aus der letzten Ernte, damit ihr jeden Tag einen essen könnt und so den Doktor fernhaltet.

Info: Ihr wollt euch von der Apfelblüte am Bodensee verzaubern lassen und sucht nach dem passenden Hotel? Dann schaut euch unsere Angebote für Urlaub am Bodensee an.