Promenade an der Rhone in Lyon

Lyons Sehenswürdigkeiten – Tipps für die französische Genusshauptstadt

Am Zusammenfluss von Saône und Rhône schmiegt sich die Altstadt malerisch an die Hügel. Bei einem Bummel durch das UNSECO-Weltkulturerbe entdeckt ihr immer wieder charmante Bistros, in denen man stolz den inoffiziellen Titel Gourmethauptstadt Frankreichs zelebriert. Berühmte Weinanbaugebiete wie das Beaujolais und die Côte du Rhône liegen vor der Stadt und so verbringt ihr hier genussvolle Tage.

Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, blickt auf eine über 2.000-jährige Geschichte zurück. Einer der berühmtesten Söhne der Stadt war der spätere römische Kaiser Caracalla, dessen Vater römischer Statthalter der Provinz Gallien war. Im Mittealter war die Stadt hingegen ein Zentrum der Seidenweberei. Berühmt ist auch die Lyoner Küche, die einfach und dennoch exquisit ist. Dass sie zu so großem Ruhm aufstieg, ist ein Verdienst der Mères Lyonnaises, die sich nach dem Niedergang der Bourgeoisie im 19. Jahrhundert mit kleinen Restaurants selbstständig machten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein Rundgang durch Lyon ist eine Zeitreise durch 2.000 Jahre bewegter Geschichte mit vielen unterschiedlichen Eindrücken.
  • In der kulinarischen Hauptstadt Frankreichs könnt ihr die einfachen regionalen Spezialitäten ebenso verkosten wie höchst dekorierte Gourmetküche
  • Verliert euch im Gewirr der Traboules oder flaniert über einen der größten Plätze Frankreichs und bestaunt die eindrucksvolle Architektur. Ein besonderer Kunstgenuss sind die vielen Wandmalereien an den Häuserfassaden.

Lyon – Stadt des Lichts und des Savoir Vivre

Dass Lyon schon seit seiner Gründung eine sehr bedeutende Stadt ist, seht ihr an den vielen Sehenswürdigkeiten, die die Stadt zu bieten hat. Dank wichtiger Unternehmen/Institutionen wie Interpol und der Internationalen Agentur für Krebsforschung ist sichergestellt, dass Lyon noch lange leuchten wird.

1. Mont Fourvière – römische Keimzelle der Stadt

Beginnen wir unseren Rundgang an dem Ort, an dem die Stadt im Jahr 43 vor Christus gegründet wurde: Auf der Südseite des Lyoner Hausbergs erkundet ihr die Reste der antiken römischen Siedlung. Neben den Bädern bestaunt ihr das Theater, das heute ein gallo-römisches Museum ist und im Sommer Austragungsort für klassische Konzerte. Von hier aus habt ihr einen wunderschönen Blick über die südliche Stadt. Ein kurzer Spaziergang bringt euch zum Tour Métallique de Fourvière. Der Turm wurde einst von Privatleuten in Auftrag gegeben und Gustave Eiffel sollte an dieser Stelle eine Konkurrenz zu seinem Eiffelturm in Paris bauen.

Blick vom Mont Fourvière über Lyon
Blick vom Mont Fourvière über Lyon

Das Highlight auf dem Hügel ist aber die Basilika Notre Dame de Fourvière. Das Wahrzeichen von Lyon wurde in den Jahren 1872 bis 1896 erbaut. Der Eingang ist so gestaltet, dass ihr beim Betreten durch die Dunkelheit zum Licht gehen müsst. Wenn ihr dann im lichtdurchfluteten Inneren der Kirche steht, werdet ihr aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Aufwändige Stuckverzierungen, einmalige Mosaike, viel Blattgold und kunstvolle Malereien zeugen nicht nur von der Gottesfürchtigkeit der Erbauer, sondern spiegeln auch den Reichtum der Stadt wider.

2. Saint Georges – das Viertel der Seidenweber

Wenn ihr vom Mont Fourvière zum Ufer der Saône hinabsteigt, taucht ihr ein in die Gassen der Altstadt. Viele der Häuser stammen aus der Zeit der Renaissance und zeigen euch ein prächtiges Bild von Lyon am Ende des Mittelalters. Das Besondere an diesem Gewirr aus Gassen sind die Traboules, deren Bezeichnung sich vom lateinischen Wort transambulare (durchqueren) ableitet. Bei Fremden lösen diese Durchgänge Verwirrung aus, weil ihr euch darin leicht verlieren könnt. Wie und wann die ersten dieser Durchgänge/Traboules entstanden sind, ist unklar. Genutzt haben sie die Seidenweber und die Einheimischen, um die Wege zum Saôneufer abzukürzen. Wer die Traboules kennt, kann sich auch völlig unbemerkt durch die Altstadt bewegen.

St-Georges-Kirche an der Saône im französischen Lyon
St-Georges-Kirche an der Saône

Am Ufer der Saône schuf der Erbauer von Notre Dame de Fourvière zwischen 1844 und 1870 eine Kirche, die er später als Jugendsünde bezeichnete. Anders als seine später erbauten Kirchen erstrahlt Saint Georges nämlich im neugotischen Stil. An dieser Stelle gab es davor schon Kirchen, die letzte vor Saint Georges wurde in der Französischen Revolution zerstört. Den Vorgaben der Gotik folgend, ist diese Kirche in ihrem Inneren nicht so prunkvoll wie ihre Schwester auf dem Gipfel des Hügels. Wenn ihr auf der Suche nach dem perfekten Fotospot seid, überquert die Passerelle St.Georges, die vor der Kirche über die Saône führt.

Hinweis: Das Tourismusbüro am Place Bellecour gibt euch gerne einen speziellen Stadtplan, auf dem die öffentlich zugänglichen Traboules eingezeichnet sind.

3. Kathedrale Saint-Jean – beeindruckendes Gotteshaus des Erzbischofs

Vom Heiligen Georg führt uns der Stadtbummel durch die Altstadt zum Heiligen Johannes. Dem ist nämlich die prächtige Kathedrale geweiht. Auf dem Weg zwischen den beiden Kirchen kommt ihr am Marionettentheater „Maison des Guignols“ vorbei. Dort könnt ihr nachmittags die Puppenspieler bewundern. Abends verwandelt sich das Theater in ein Café mit Bühne und ihr könnt bei Komödien mal wieder herzhaft lachen, wenn ihr denn Französisch sprecht. Ihr könnt natürlich auch versuchen, durch die Traboules zur Kathedrale zu gelangen.

Kathedrale Saint-Jean in Lyon in Frankreich
Imposant ragt die Kathedrale Saint-Jean über Lyon

Diese ist (nicht nur) bereits seit 1862 ein monument historique, sondern zählt auch zu den schönsten Kirchen Frankreichs und beeindruckende Kirchen hat Frankreich ja wahrlich zur Genüge. Erbaut wurde die Kathedrale, die bis heute die offizielle Kirche des Erzbischofs ist, zwischen 1165 und 1481 in einer Mischung aus romanischem und gotischem Baustil. In dieser Kirche fanden schon bedeutende Ereignisse statt. So wurde hier im Jahr 1316 der Papst Johannes XXII. gewählt, der dann in Avignon residierte. Außerdem heirateten hier im Jahr 1600 König Heinrich IV. und Maria de Medici. An der Fassade bestaunt ihr 320 Medaillons, die als die Bilderbibel der Armen bekannt wurden.

4. Saint Paul – prächtige Renaissancepaläste

Nördlich der Kathedrale erreicht ihr das historische Viertel Saint Paul. Das ist geprägt von den Renaissance-Palästen der reichen Bankiers und Händler des 15. und 16. Jahrhunderts, vornehmlich aus Italien, Deutschland und Flandern. In diesem Teil der Altstadt sind die Traboules nicht nur einfache Abkürzungen durch Innenhöfe, sondern zeigen im Gegensatz zu den schlichten Außenfassaden den wahren Reichtum der Erbauer. Offensichtlich sollte dieser damals nicht so prominent zur Schau gestellt werden. In der Straße Rue Saint-Jean gleich bei der Kathedrale findet ihr eine Auswahl an Geschäften und Restaurants.

Traboule in Lyon
Die charmanten Traboules sind typisch für das Stadtbild

Getoppt wird das in der Rue du Boeuf ganz in der Nähe. Dort findet ihr edle Designer-Boutiquen und einige Restaurants, die mit Michelin-Sternen dekoriert sind. Am Place du Petit Collège könnt ihr im Hôtel Gadagne zwei Museen erkunden. Das eine ist der Geschichte der Stadt Lyon gewidmet, während euch das andere die Geschichte und Kunst der Marionetten näherbringt. Wenn wir schon bei den Museen sind, sei hier noch eines erwähnt, das unter die Kategorie Kuriosität fällt: Im Musée Cinéma & Miniatures seht ihr einerseits wie Special Effects im Film gemacht werden und bestaunt andererseits Filmsets, die im Miniaturformat nachgebaut wurden.

5. Place des Terreaux – das Schauzimmer von Lyon

Wenn ihr von Saint-Paul aus die Saône überquert, erreicht ihr die Halbinsel, die hier Saône und Rhône trennt. Teile dieser Halbinsel gehören zusammen mit der Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bevor ihr zum Place des Terreaux spaziert, solltet ihr noch einen Abstecher zum Quai Saint-Vincent machen. 1978 wurde hier in Lyon die die Künstlergruppe Cité Création gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht ganz so sehenswerte Häuserfassaden in Kunstwerke zu verwandeln.

Die Werke der Künstler findet ihr in der ganzen Stadt verteilt. Das bekannteste Gemälde ist das Fresque des Lyonnais. Die Fassade dieses Hauses wurde so gestaltet, dass ihr den Eindruck bekommt, die berühmtesten Lyoner Bürger würden sich auf den Balkonen versammeln. So seht ihr dort unter anderem Antoine de Saint-Exupéry mit dem kleinen Prinzen, Paul Bocuse oder den Abbé Pierre.

Fontaine Bartholdi und das Rathaus von Lyon am Place des Terreaux in Frankreich
Bartholdi-Brunnen und das Rathaus von Lyon am Place des Terreaux

Der Place des Terreaux wird euch alleine schon mit seiner Größe beeindrucken. Hier steht ihr vor der prächtigen Fassade des Rathauses, hinter dem sich die nicht minder prächtige Oper versteckt. Das Opernhaus ist ein ursprünglich neoklassizistischer Bau, der 1989 vom berühmten Architekten Jean Nouvel mit einem modernen Dach aus Glas und Stahl gekrönt wurde. Direkt neben dem Rathaus befindet sich das Palais Saint-Pierre, in dem heute das Musée des Beaux Arts untergebracht ist. Dort bestaunt ihr Kunst aus der Antike, Skulpturen und Gemälde berühmter Meister. Vom Place des Terreaux erreicht ihr die beiden bekanntesten Einkaufsstraßen der Stadt – die Rue Edouard Herriot und Rue de la République.

6. Place Bellecour – ein architektonisches Juwel

Über die Rue Edouard Herriot erreicht ihr einen der schönsten Plätze Lyons. Bevor 1755 der Place de la Concorde in Paris fertiggestellt wurde, war dieser Platz der größte in Europa. Der Place Bellecour, was übersetzt schöner Hof heißt, ist komplett autofrei und lädt zum Flanieren ein. Im Winter wird er dann zu einer riesigen Eisfläche. Den Rest des Jahres verbringt man hier beim Bummeln, einer Rast an den Fontaines de Bellecour oder einem Konzert oder Ausstellung. Hier ist eindeutig das Wohnzimmer der Lyoner.

Place Bellecour in Lyon
Place Bellecour, der größte Platz Lyons

Wenn ihr eure Pause genossen habt, geht es auf zur nächsten Shoppingrunde auf der Rue de la République oder Rue Edouard Herriot. Ihr könnt den Platz aber auch südwärts verlassen und in der Rue Victor Hugo bummeln und euch in einem der Cafés oder Restaurants stärken. Doch lieber Sightseeing? Etwa auf der Höhe der Adresse 1 Place de Bellecour trefft ihr noch einmal auf Saint-Exupéry und seinen Kleinen Prinzen. Vor der ehemaligen Wohnung des Autors wurde ihm ein Denkmal gesetzt. Auf der weißen Marmorsäule des Denkmals könnt ihr die wichtigsten Zitate aus dem Buch nachlesen.

7. Institute Lumière – der Geburtsort des Kinos

Im Viertel Monplaisir gibt es die Straße rue de premier film. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn in dieser Straße befindet sich die Villa der Familie Lumière. Sie betrieb hier einst eine Fabrik für Fotoplatten, die man für die ersten Fotokameras benötigte. Die Fotografie war damals eine noch recht junge Möglichkeit, Bilder für die Ewigkeit zu produzieren. Die beiden Brüder Auguste und Louis Jean Lumière waren begeistert von der Idee und tüftelten an der Weiterentwicklung dieser modernen Errungenschaft.

Straßenschild der Rue du Premier Film in Lyon
Die Rue du Premier Film ist in Sachen Fotografie und Film geschichtsträchtig

Sie nannten ihr Projekt zunächst Domitor, den Apparat, den sie entwickelten aber Cinématographe. Dank dieses Gerätes kam es am 22. März 1895 zur ersten Aufführung eines Films mit dem Titel „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“. Das war die Geburtsstunde des Kinos. In der Villa der Brüder befindet sich heute ein Museum, in dem ihr im Originaldekor des 19. Jahrhunderts die Filme der beiden anschauen könnt, aber auch weitere Erfindungen von Auguste und Louis Jean wie zum Beispiel den stereoskopischen Projektor, mit dem man schon damals 3D Aufnahmen machen konnte, oder ein Photorama des Hafens von Marseille, der ersten 360° Aufnahme. Die ehemalige Fabrikhalle musste inzwischen einem modernen Kinosaal weichen, in dem Filmklassiker gezeigt werden.

Öffnungszeiten Museum Institute Lumière
Dienstag bis Sonntag10.00 Uhr bis 18:30 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachseneca. 8,00 Euro
Kinder und Jugendliche (7 – 18 Jahre)ca. 7,00 Euro
Kinder bis 6 Jahrefrei
Eintrittspreise Kino:
Erwachseneca. 8,50 Euro
Ermäßigtca.7,00 Euro
Hinweis: Das aktuelle Kinoprogramm des Instituts findet ihr auf der Webseite des Institute Lumière.

8. Musée des Confluences – hier werden die großen Fragen beantwortet

An der Südspitze der Halbinsel, wo die Saône in die Rhône mündet, steht ein futuristischer Bau, der eine Kristallwolke darstellt. Der Name Confluence, also Zusammenfluss, bezieht sich aber nicht nur auf die Lage des Museums, sondern soll auch darauf hindeuten, was euch im Inneren erwartet – das Zusammenfließen des Wissens. Seit 2014 könnt ihr hier auf sehr informativen und anschaulich gestalteten Rundgängen unsere Welt aus einer einheitlichen Perspektive kennenlernen.

Musée des Confluences in Lyon
Musée des Confluences am Zusammenfluss von Rhône und Saône

Die Ausstellung versucht in vier Themenbereichen das Leben auf unserem Planeten zu erklären und stellt vier Fragen. Als Antwort auf die Frage „Wo kommen wir her?“ wird euch die Theorie des Urknalls erläutert und ihr bestaunt Saurierskelette. „Wer sind wir?“ bezieht sich auf den Menschen und setzt uns in Bezug zu den Tieren. Im Bereich „Was machen wir?“ werden die Themen Gesellschaft, Kreativität, Heirat und Sprache behandelt. Den vierten Teil könnte man mit der Frage „Wo gehen wir hin?“ betiteln. Dort wird ein Thema aufgegriffen, das wir in der Regel tabuisieren. In diesem Bereich findet ihr Darstellungen des Todes in historischem Zusammenhang.

Öffnungszeiten Musée des Confluences
Dienstag – Sonntag10.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Erster Donnerstag des Monats10.30 Uhr bis 22.00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachseneca. 9,00 Euro
Junge Erwachsene 18 – 25 Jahreca. 5,00 Euro
Kinder unter 18 Jahrenfrei

9. Bouchons Lyonnais – das Herz der Lyoner Küche

Es ist an der Zeit, dass wir euch erklären, warum Lyon die kulinarische Hauptstadt Frankreichs ist. Schon von Anbeginn der Stadtgeschichte mischten sich hier mediterrane Einflüsse mit der bodenständigen Küche der umliegenden Bergregionen. Aus den Bergen kamen Fleisch, Wurst und Käse und vom Mittelmeer wurden die Kräuter auf Schiffen in die Stadt gebracht. So trumpfte die typisch Lyoner Küche schon sehr früh mit mehr Raffinesse auf als die regionalen Küchen anderer Regionen Frankreichs. Die Wurst, die wir bei unseren Metzgern als Lyoner kaufen, wurde tatsächlich auch hier erfunden.

Menütafel in einem Restaurant in Lyon
An kulinarischer Vielfalt mangelt es Lyon ganz und gar nicht

Im 19. Jahrhundert schließlich fanden sich plötzlich viele Frauen, die früher in Privathaushalten als Köchinnen gearbeitet hatten ohne Anstellung wieder. In der Regel hatten diese Frauen aber keine Wahl und mussten arbeiten, um die Familie versorgen zu können. So entschlossen sich viele dazu, eine eigene kleine Gastwirtschaft zu eröffnen, in denen sie die regionalen Spezialitäten anboten. Schon bald waren die Bouchons (Deckel) von Lyon weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und die Wirtinnen nannte man liebevoll Mères (Mütter). In so einem Bouchon begann auch Paul Bocuse seine Lehre. Heute könnt ihr – sofern es euer Budget zulässt – in seinem Gourmettempel etwas außerhalb von Lyon dinieren. Lyon hat eine der höchsten Restaurantdichten Europas und mit 19 Sterneköchen eine beachtliche Anzahl an Gourmettempeln.

10. Lyon – die Stadt des Lichts

Ville lumière – also Stadt des Lichts wird Lyon oft genannt und das hat seinen Grund: Dort wo heute die Baslika Notre Dame de Fourvière steht, gab es bereits seit 1168 eine Marienkapelle, die Einwohner der Stadt aufsuchten, wenn sie den Beistand der Gottesmutter benötigten. So geschah das auch am 8. September 1643, als der Bischof mit den Honoratioren der Stadt auf den Hügel pilgerte, um Maria zu bitten, Lyon vor der Pest zu verschonen. Sie gelobten, den Berg wieder zu erklimmen, wenn ihr Wunsch erhört würde. So findet seither jedes Jahr am 8. September diese Prozession statt.

Fête des Lumières (Festival of Lights) in Lyon
Zur Fête des Lumières verwandelt sich die Stadt in ein buntes Farbenmeer

Im Jahr 1850 beschlossen die Geistlichen der Stadt, auf dem Hügel eine Statue zu Ehren Marias zu errichten. Am 08. September 1852 sollte diese aufgestellt werden, was aber aufgrund von Hochwasser der Saône nicht möglich war. Also verschob man den Termin auf den 08. Dezember 1852. Doch auch an diesem Tag tobte ein Unwetter über der Stadt und die Statue konnte wieder nicht aufgestellt werden. Aus Enttäuschung darüber zündeten die Einwohner an diesem Abend Kerzen an und stellten sie in ihre Fenster. Das war die Geburtsstunde des Fête de Lumière. Noch heute werden die Lichter in die Fenster gestellt, doch im Lauf der Zeit begann man zusätzlich, die bedeutendsten Gebäude der Stadt zu beleuchten. Seit 1999 macht man das nun an vier Tagen hintereinander und die Lichtinstallationen werden von Jahr zu Jahr kreativer und kunstvoller. In diesen Nächten spürt ihr den echten Zauber der Stadt.

Häufig gestellte Fragen zu Lyon

Lyon ist eine wunderbare Stadt und zumindest bei uns noch ein Geheimtipp unter den französischen Städten. Wenn ihr euch überlegt die Stadt anzuschauen, werden bestimmt noch Fragen auftauchen. Wie gut, dass wir da ein paar Antworten haben.

Was muss man unbedingt in Lyon machen?

Es gibt viele Dinge, die ihr in Lyon einmal machen solltet. Als erstes steigt ihr auf den Mont Fourvière und genießt die atemberaubende Aussicht über die Stadt. Beim Abstieg müsst ihr euch in den Traboules verlaufen. Wenn ihr dann aus dem Gewirr der Innenhöfe wieder in die Gassen gelangt, sucht euch einen Bouchon (zu erkennen an dem Logo an der Eingangstür) und lasst euch von der Mère die berühmten Hechtklößchen „Quenelles de Lyon“ servieren.

Welcher Fluss fließt durch Lyon?

Die historische Altstadt liegt an den Ufern der Saône, die mitten in Lyon in die Rhône mündet. Die Saône entspringt in den Vogesen und durchfließt auf ihrem Weg das Jura und die Bourgogne. Die Rhône ist Frankreichs wasserreichster Fluss und hat ihre Quelle im schweizerischen Wallis. Sie durchfließt den Genfer See und mündet schließlich in der Camargue ins Mittelmeer. Wusstet ihr eigentlich, dass die Quelle der Rhône und die Quelle des Rheins gerade mal 33 Kilometer voneinander entfernt sind?

Was ist Vieux Lyon?

Vieux Lyon ist der älteste Teil von Lyon und erstreckt sich über die Viertel Saint-Goerges und Saint-Paul am Fuß des Mont Fourvière. Hier streift ihr von der Romanik über die Gotik zu den Palästen der Renaissance. Dieser Bereich ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein anderer Teil des UNESCO Kulturerbes befindet sich auf der Halbinsel zwischen Saône und Rhône und reflektiert den Stil der Belle Epoque.

Wie viele Tage sollte man in Lyon verbringen?

Lyon lässt sich gut an einem verlängerten Wochenende erkunden. Das gibt euch die Zeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Da man in der französischen Gastronomie-Hauptstadt sehr viel Wert auf Genuss legt, empfiehlt es sich, sich etwas mehr Zeit zu nehmen. Dafür habt ihr die Möglichkeit, bei einem Ausflug die Region etwas genauer kennenzulernen.

Fazit zu Lyon

Wenn ihr gerne mal eine Städtereise macht, sollte Lyon ganz oben auf eurer Liste stehen. Die Stadt fliegt häufig ein bisschen unter dem Radar, hat aber so viel zu bieten. Bei euren Spaziergängen in der Stadt unternehmt ihr eine Reise durch zwei Jahrtausende Geschichte und lernt gleichzeitig einen Ort kennen, der es immer wieder schafft, Tradition und Moderne zu verbinden. Lyon ist auch die Stadt, in der ihr erleben könnt, was „Leben wie Gott in Frankreich“ bedeutet, denn nirgendwo sonst wird so viel Wert auf das Savoir Vivre gelegt. Lasst euch also anstecken von diesem Lebensgefühl der Einwohner und lernt in dieser Stadt, was Genuss bedeutet.

Hoteltipp: Das Hotel Silky by Happy Culture ist im modernen Design eingerichtet und liegt in der Nähe der Place Bellecour