Wattwanderung in holland

Das Wattenmeergebiet in Holland – spannend und sehenswert

Werbung

Die Nordseeküste ist nicht nur für ihre raue Küste und ihren ursprünglichen Charme bekannt, sie ist auch Heimat des berühmten Wattenmeers. Vor allem vor der Küste der Niederlande lässt sich die ganze Pracht dieses einzigartigen Meeresphänomens bewundern. Wir zeigen euch, was ihr im Wattenmeergebiet so alles machen könnt und geben euch interessante Infos und Tipps. Quasi direkt „vor der Haustür“ wartet ein wahres Naturwunder auf euch – das ist doch Watt, oder?

  1. Was ist das Wattenmeer überhaupt?
  2. Was kann man im Wattenmeer unternehmen und entdecken? 
  3. Das niederländische Wattenmeer

Was ist das Wattenmeer eigentlich?

Das Wattenmeer in der Nordsee erstreckt sich über 450 Kilometer Länge und 40 Kilometer Breite entlang der Küsten von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden. In diesem Bereich sorgen die natürlichen Gezeiten für ein faszinierendes Phänomen: Zweimal am Tag wird das Watt durch Hochwasser überflutet und nach dessen Rückgang wieder trocken. Das funktioniert, weil das Meereswasser über Ströme im Boden (sogenannte Priele) besonders schnell abfließen kann.

Da das Phänomen etliche Algen und Nährstoffe im Boden bedingt, nutzen viele Fische sowie Vögel das Watt bei Niedrigwasser als Nahrungsquelle. Bei einem durchschnittlichen Abstand von sechs Stunden und zwölf Minuten zwischen Niedrig- und Hochwasser, bleibt für die Tiere so genug Zeit zum „schlemmen“. Es ist also wenig verwunderlich, dass dieser einzigartige Lebensraum seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.

Was kann man im holländischen Wattenmeer machen und vor allem entdecken?

Wenn ihr am Wattenmeergebiet seid, wollt ihr natürlich möglichst viel erkunden und das einmalige Flair des Ambiente aufsaugen. Hierfür steht euch eine Vielzahl an Möglichkeiten und Aktivitäten offen.

1. Wattwanderung

Wenn das Meer sich abfließend zurückzieht, offenbart sich euch ein beeindruckender Anblick: Wo bei Hochwasser die Nordsee stürmisch auf und ab wiegt, findet ihr bei Niedrigwasser eine endlose Landschaft aus Sand, Schlick und kleinen Wasserstellen vor. Jetzt heißt es: Hinein ins Vergnügen! Damit „hinein“ nicht wörtlich genommen wird, solltet ihr euch vor eurer Wanderung über die Beschaffenheit des Wattwanderwegs informieren – im Schlickwatt kann man schon mal bis zu den Knien einsinken, was einer Wanderung nicht wirklich zuträglich ist.

Wattenmeer in Holland

Wattwanderung in der Gruppe (C) ASchnabler

Für Erkundungstouren eignet sich das Misch- und Sandwatt am besten. Wenn ihr das Watt erkundet, solltet ihr euch immer ins Gedächtnis rufen, dass ihr eigentlich auf dem Meeresboden geht – ein unglaublicher Gedanke! Beeindruckend sind außerdem die Pfähle, die normalerweise den Wasserstand verdeutlichen: bei Niedrigwasser stehen diese etwas deplatziert im Nirgendwo…

Wichtig: Habt während der Wanderung immer die Zeit im Blick, denn die Flut kommt sehr schnell und kann euch den Rückweg abschneiden. Deshalb empfehlen wir euch, an einer geführten Wattwanderung teilzunehmen, da ihr nicht nur spannende Informationen über das Wattenmeer und seine Flora und Fauna erfahrt, sondern auch einen fachkundigen Begleiter habt, der die täglich wechselnden Gezeiten kennt.

Übrigens: Wattwanderungen gelten als außerordentlich entspannend und hilfreich gegen den Alltagsstress!

2. Das Muschel-Paradies

Bei Niedrigwasser, bleiben sie zurück: die Muscheln! Wenn ihr so durch das Watt wandert, werdet ihr also unzählige davon im sandigen Untergrund zu sehen bekommen. Viele Muschelarten wie die Herzmuschel, Miesmuschel, die Sandklaffmuschel oder die Europäische Auster können das Wattenmeer ihre Heimat nennen.

Austern Lauwersmeer

Austern Lauwersmeer (C) Marcel van Kammen

Solltet ihr gezielt auf der Suche nach Muscheln durch das Watt streifen wollen, empfehlen wir euch dies mit einem Guide zu tun. Dieser macht aus der Wattwanderung eine wahre „Muschelkunde“ und erklärt die Eigenarten der jeweiligen Muschelsorte und welchen wichtigen Einfluss sie auf das gesamte Ökosystem des Wattenmeeres haben.

Im Örtchen Lauwersoog gibt es beispielsweise eines der wichtigsten Zuchtgebiet für Austern. Hier findet ihr auch ein Restaurant, das eine entsprechende Führung anbietet.

Geht es euch nur um die Freude des Sammelns, dann seid ihr in den Niederlanden genau richtig: Hier ist das Muschelsammeln grundsätzlich erlaubt. Die gedrungene Trogmuschel, die häufigste Muschel im niederländischen Wattenmeer, ist übrigens sogar essbar. Wer´s mag…

3. Tierbeobachtungen

Auch für Tierfreunde bietet die Wattenmeerregion in den Niederlanden einiges! So ist die Region beispielsweise für Vogelbeobachtungen wie gemacht. Grund hierfür ist, dass Zugvögel das Wattenmeer als idealen Ort für einen Zwischenstopp betrachten – Pause muss auf 7000-Kilometer langen Flügen schließlich auch mal sein… Im schlammigen Untergrund finden die Zugvögel eine nie versiegende Nahrungsquelle und die ruhige Umgebung gibt ihnen die Möglichkeit sich um ihren Nachwuchs zu kümmern oder ihr Federkleid zu wechseln.

Vor Ort (beispielsweise im Nationalpark Lauwersmeer) im  könnt ihr die Tiere und ihre faszinierende Lebensweise mit einem geschulten Vogelbeobachter kennenlernen und erfahrt durch ein Fernglas schauend dabei so einiges über Vogelarten wie die Sumpfohreule, die Ringelgänse, den Löffler oder den Säbelschnäbler.

Robben auf einer Sandbank an der Nordsee

Seehunde an der Nordsee

Doch nicht nur mit Lufttieren kann die Wattenmeerregion aufwarten. Im sandigen Boden stoßt ihr ebenfalls auf tierisches Treiben, wie der Gemeine Wattwurm oder verschiedenste Krebse beweisen. Mit ein bisschen Glück begegnet ihr sogar Seehunden, die an den Küsten des Wattmeeres immer wieder pausieren und sich die Brise um die Schnauze wehen lassen. Wenn ihr Fans dieser trolligen Zeitgenossen seid, solltet ihr unbedingt Pieterburen einen Besuch abstatten. Hier befindet sich eine Seehundauffangstation, die ihr besichtigen könnt und dabei sogar die Möglichkeit habt, an Auswilderungen teilzunehmen.

Das niederländische Wattemeer

Das niederländische Wattenmeer bildet den westlichen Endpunkt des Wattenmeers in der Nordsee und zieht sich von der deutschen Grenze an der Ems bis zu einer Landzunge nördlich von Amsterdam. Diese Küste ist vor allem durch die Westfriesischen Inseln bekannt. Diese Eilande könnt ihr nur mit der Fähre erreichen, doch ein Besuch lohnt sich allemal!

Vor allem die westlichste (und größte) Watteninsel Texel besticht mit endlosen Sanddünen und urigen Landschaften. Ihr werdet schnell merken, dass man diesen Naturraum nicht umsonst als „Sahara des Nordens“ bezeichnet. Auf Texel kann man bei 149 Kilometer Radweg sogar richtig aktiv werden und die Schönheit der Insel auf dem Drahtesel entdecken.

Strand in Texel, holland

Strand in Texel

Ihr solltet unbedingt ein Erinnerungsfoto vor dem roten Leuchtturm der Insel schießen. Das Bauwerk thront erhaben über den Dünen direkt an einem schönen Sandstrand – ein fantastischer Anblick! Natürlich werdet ihr auch auf Texel die berühmten holländischen Windmühlen finden, die romantisch die Landschaft zieren.

Doch am Festland hat das niederländische Wattgebiet ebenfalls viel zu bieten, da sich dort einige Städte und Ortschaften befinden, von denen aus sich eine Erkundung ins Wattenmeer gut starten lässt.

Den Helder ist eine der größten Städte an der niederländischen Küste und verfügt neben einem charmanten Ortskern (mit vielen kleinen Cafés und urigen Restaurants) auch über einen interessanten Hafen in dem nicht selten beeindruckende Schiffe ankern. Hier stehen zusammen mit dem Marinemuseum und dem Rettungsbootmuseum Dorus Rijkers noch zwei Museen, die vor allem Freunden der Schiffsfahrt gefallen dürften.

den helder in holland

Blick auf Den Helder (C) Peter van Aalst

Hier könnt ihr zwischen Wattwanderungen und Vogelbeobachtungen definitiv einige Stunden Zeit verbringen und so zusätzlich einen kulturellen Aspekt in euren Urlaub bringen.

Die zweite größere Ortschaft mit Hafen ist Harlingen, das früher einer der wichtigsten Handelsumschlagplätze der Niederlande war. Wenn ihr von Harlingen aus eure Watt-Tour starten wollt, solltet ihr euch davor oder danach die Zeit nehmen, den Stadtkern zu besichtigen.

Kanal in Harlingen in Holland

Kanal in Harlingen

Der kommt euch nämlich bestimmt irgendwie bekannt vor. Das liegt daran, dass Harlingen von einigen Grachten durchzogen ist, und somit feinstes Amsterdam-Flair verströmt. Wie in der Hauptstadt gibt es zahlreiche schöne Brücken, interessante Kirchen und unzählige Boote in den Kanälen – definitiv einen Besuch wert!

Nur wenige Minuten von Harlingen entfernt, befindet sich übrigens das Abschlussdeich Watten Centrum. Diese informative Einrichtung liefert euch spannende Fakten zum Wattenmeer, zum IJsselmeer und den Abschlussdamm selbst.

Auch näher an Deutschland gibt es im niederländischen Wattenmeergebiet Sehenswertes. Die Ortschaft Zoutkamp lieferte Schiffen einst die einzige Möglichkeit über die Lauwerszee nach Groningen zu kommen. Dementsprechend verfügte der Ort über einen großen Hafen, bis die Lauwerszee 1960 eingedeicht wurde.

Groningen in Holland

Wattwanderung in Groningen (C) Marketing Groningen

Noch heute erinnern beeindruckende Schleusen und der alte Binnenhafen auf charmante Art und Weise an jene Tage, als Zoutkamp das Einfallstor nach Groningen war. Quasi direkt an der der Grenze zur Bundesrepublik, befindet sich am niederländischen Ufer der Ems das kleine Dorf Termunterzijl, das mit seinem rustikalen „Backstein-Charme“ und einem beeindruckendem Kanalsystem punktet.

Ihr seht also, dass nicht nur das Wattenmeer an sich ein tolles Reiseziel ist. Denn neben der beeindruckenden Natur, der vielseitigen Tierwelt und dem einzigartigen Ambiente, bieten sich entlang des niederländischen Wattenmeers diverse Möglichkeiten für Ausflüge und Erkundungstouren an. So lernt ihr quasi nebenbei die Niederlande wie aus dem Bilderbuch kennen. Wenn ihr noch ein passendes Urlaubsangebot für Holland braucht, werdet ihr bei uns bestimmt fündig. Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit im Wattenmeergebiet in Holland!

Copyright Titelbild: Wattwanderung ©Elroy Spelbos