Panorama des Canal Grande in Venedig, Italien

Venedig – 11 Orte, die ihr gesehen haben müsst

Venedig steht vermutlich auf jeder Reise-Wunschliste recht weit oben. Auch wer schon mal in Venedig war, entdeckt in der Stadt der 1000 Brücken immer wieder neue Ecken. Grund genug euch heute die beliebtesten Sehenwürdigkeiten und ein paar praktische Tipps vorzustellen. 

Wusste ihr eigentlich, dass mehr als die Hälfte des Stadtgebietes auf Wasserflächen entfällt und Venedig dennoch nicht die Stadt mit den meisten Brücken ist? In Europa hält diesen Rekord Hamburg mit 2.472 Brücken, während Venedig “nur”450 hat. Es reicht auf jeden Fall dafür, dass es immerhin mehr Kanäle als Straßen gibt.

venedig von oben

Da kommen wir auch gleich zu einem wichtig Punkte – die Stadt ist komplett autofrei. Wenn ihr mit dem Auto anreist, müsst ihr dieses in einem der Parkhäuser abstellen. In Venedig selbst gibt es Gondeln und Motorboote, die euch durch die Stadt fahren.

1. Der Canale Grande – Sightseeing vom Wasser aus

canale grande in venedig

Die Venezianer nennen ihre Hauptwasserstraße den „Canalazzo“. Der rund 4 km lange, S-förmige Kanal schlängelt sich durch die gesamte Stadt. Da er der letzte Abschnitt eines Flusses ist, fließt er im Gegensatz zu den anderen stehenden Kanälen.

Auf dem Canale Grande herrscht ein reger Schiffsverkehr – Fähren, Vaporetti, Wassertaxis und Gondeln bringen Einheimische und Urlauber von einem Ort der Lagune zum anderen.

Es gibt vier Brücken, die den Canale Grande überspannen, von denen die Rialtobrücke aus dem 16. Jahrhundert die bekannteste ist. Jeder Besucher Venedigs sollte auf jeden Fall mindestens eine Bootsfahrt entlang der prunkvollen Paläste unternehmen!

Eine wunderbare Möglichkeit ist die Vaporetto Linie 1, die den Kanal in voller Länge durchfährt und an jeder einzelnen Station hält. Perfekt, um all die imposanten Gebäude im Stil der Gotik oder der Renaissance ganz in Ruhe zu betrachten und zu fotografieren.

Die klassische Variante einer Bootsfahrt in Venedig ist natürlich, sich mit einer Gondel von einem singenden Gondoliere befördern zu lassen. Auch wenn diese typische Attraktion inzwischen ziemlich teuer ist, wird sich dieses einmalige Erlebnis besonders für romantische Menschen lohnen.

2. Der Markusplatz mit dem Markusdom und dem Glockenturm

markusplatz in venedig

Der Markusplatz und der Dom sind die Wahrzeichen von Venedig. Die kreuzförmige Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert wurde im byzantinischen Stil erbaut und besitzt fünf riesige Kuppeln. Sie ist die wichtigste Kirche der Stadt und in ihrem Inneren beeindruckt besonders der fantastische Mosaikzyklus, der als der größte des Abendlandes bezeichnet wird.

Am westlichen Portal des Doms befindet sich eine Kopie der Bronzeskulptur „Die Pferde von San Marco“. Das Original wurde während eines Kreuzzuges in Konstantinopel erbeutet und ist im nahen Markusdom Museum zu bewundern.

Der fast 100 m hohe Glockenturm, der Campanile di San Marco, ist das höchste Gebäude Venedigs und der Ausblick von der Glockenstube auf die ansonsten relativ flache Stadt ist einmalig. Der Markusplatz hat eine Größe von 175 x 82 m und wird von tausenden von Tauben und ebenso vielen Touristen bevölkert, die sich mit ihnen fotografieren lassen.

Der Markusplatz mit Dom und Glockenturm zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten überhaupt. 

3. Der Dogenpalast

dogenpalast in venedig

Der Dogenpalast ist eine weitere Top-Sehenswürdigkeit der Stadt und liegt ebenfalls direkt am Markusplatz. Er war das zentrale Regierungs- und Verwaltungsgebäude und repräsentierte die Macht und den Einfluss der Republik Venedig, deren Staatsoberhaupt der Doge war.

Der Palast besteht aus mehreren Gebäuden in der Architektur der venezianischen Gotik, die zu einem Komplex zusammengeführt wurden. Ihr solltet diese beeindruckende Attraktion auf jeden Fall sowohl von außen als auch von innen betrachten, denn der Palast beherbergt eine Vielzahl von einmaligen Kunstwerken mit unschätzbarem Wert. 

4. Die Rialtobrücke

rialtobrücke in venedig

Eine der bekanntesten Brücken Venedigs und sogar der ganzen Welt, ist die Rialtobrücke. Sie ist ein absoluter Touristenmagnet und eines der Wahrzeichen der Stadt.

Bereits 1246 war an derselben Stelle eine Holzbrücke gebaut worden, die im Laufe der Zeit mehrmals erneuert wurde, bis im Jahr 1591 die steinerne Rialtobrücke eingeweiht werden konnte. Mehrere Jahrhunderte lang, bis 1854, war sie der einzige feste Übergang über die wichtigste Wasserstraße der Stadt.

Ihr Fundament ruht auf 12.000 Eichenholzpfählen und auf beiden Seiten der Brücke befanden sich schon damals Geschäfte. Heutzutage werden hier immer noch Waren angeboten, allerdings handelt es sich bei diesen inzwischen fast ausschließlich um Souvenirs für Touristen.

5. Das Fondaco dei Tedeischi

Während der Blütezeit Venedigs, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, unterhielten die deutschen Kaufleute und Handwerker ihre eigene Niederlassung in der Stadt. Hier wurden Geschäfte getätigt und Waren gelagert. Außerdem fungierte der Handelsstützpunkt auch als Herberge, in der übernachtet wurde.

 

 
 
 
 
 
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Das Fondaco dei Tedeischi befindet sich in bester Lage, direkt neben der Rialtobrücke. Das Gebäude ist von außern eher unscheinbar, von innen aber sehr prachtvoll. Es wurde viele Jahre lang als Hauptpostamt genutzt (1870 bis 2011).

Seit 2016 befindet sich darin, auf einer Fläche von 7000 m², ein Einkaufszentrum der Luxusklasse. Der Umbau war sehr umstritten, da viele Leute die neue Art der Nutzung nicht befürworteten. Gelungen sind aber auf jeden Fall einige bauliche Besonderheiten, die zum Beispiel an Mauerdurchbrüchen den Blick auf die alten Säulen erlauben. Im eindrucksvollen Innenhof befindet sich heute ein Café/Restaurant, das sehr beliebt ist. Wenn ihr euch auf die hölzerne Dachterrasse begebt, könnnt ihr außerdem gratis einen der schönsten Blicke auf Venedig werfen.

6. Santa Maria della Salute

 Santa Maria della Salute in venedig

Die eindrucksvolle Barockkirche befindet sich direkt an der Einfahrt in den Canale Grande und steht auf etwa 100.000 Holzpfählen. Sie wurde anlässlich einer Pestepidemie gebaut und 1687 geweiht. Als Dank an die Jungfrau Maria findet auch heute noch am 21. November jeden Jahres ein Fest ihr zu Ehren statt.

Die Venezianer spazieren dann über einen eigens dafür angelegten Ponton über den Kanal zu den mächtigen Hauptportalen und lassen Gegenstände, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen, weihen. Dieses sind zum Beispiel bei den Gondolieri die Ruder ihrer Gondeln. Während der Feierlichkeiten finden auch regelmäßig Orgel- und andere Konzerte statt.

Im Inneren der Kirche sind unter anderem mehrere bedeutende Gemälde Tizians zu sehen und eine Besichtigung der „Salute“, wie die Einheimischen sagen, lohnt sich auf jeden Fall. 

7. Das Opernhaus Teatro La Fenice

Dieses imposante Opernhaus eröffnete 1792, nachdem der Vorgängerbau einem Brand zum Opfer gefallen war. Auch das heutige Gebäude musste aus diversen Gründen bereits mehrmals komplett renoviert werden. Die bisher letzte Sanierung, die 2004 beendet wurde, stellte die ehemals legendäre Akustik wieder her und rekonstruierte den ursprünglichen Entwurf anhand von antiken Bildern und Plänen.

 

Ganzjährig finden hier Symphoniekonzerte statt und die Opernsaison dauert von Januar bis Dezember. Wenn du ein Fan klassischer Musik bist, solltest du unbedingt vorab Karten für eine der Veranstaltungen erwerben. Wer sich nur für das Bauwerk interessiert, kann während einer geführten Tour oder auf eigene Faust mit einem Audioguide einen Blick hinter die Kulissen werfen. 

8. Das jüdische Viertel im Stadtteil Cannaregio

Das ehemalige jüdische Viertel rund um den Campo di Ghetto Nove ist auf jeden Fall einen Spaziergang wert. Ein Museum, fünf Synagogen und zahlreiche Denkmäler sind an diesem Ort, welcher der jüdischen Bevölkerung Venedigs im 16. Jahrhundert als abgeschlossenes Wohngebiet zugewiesen wurde, zu sehen. Hier hat auch das Wort „Ghetto“ seinen Ursprung, denn es bedeutet eigentlich Metallgießerei und das Gelände war vorher ein Bezirk mit Werkstätten dieses Handwerkszweiges.

9. Die Glasbläserinsel Murano

glasblaeserei

Venedig ist die Wiege der Glasbläserkunst in Europa aber da Land hier schon immer knapp war, wurden bestimmte Berufsgruppen umgesiedelt. Dieses geschah im Jahr 1295 auch mit den Glasbläsern. Damals wurden alle Glasöfen auch wegen der außerordentlichen Brandgefahr auf eine andere kleine Insel in der Lagune, nach Murano, verlegt.

Heute ist Murano für viele Besucher Venedigs eines der Highlights. Die Überfahrt ist problemlos möglich und wer sich für die Glasbläserei interessiert, kann den Künstlern in zahlreichen Werkstätten bei ihrer Arbeit zusehen und anschließend Artikel in jeglicher Form und Preislage erwerben. Murano hat aber auch noch Anderes zu bieten und ein Spaziergang über die nur etwa einen Quadratkilometer große Insel lohnt sich.

Etwas abseits der Bootsanlegestelle findet man eine Vielzahl von nicht überlaufenen Restaurants mit guter italienischer Küche. Auch mehrere Kirchen, wie zum Beispiel die Basilica di Santa Maria aus dem Jahr 1140 mit ihren faszinierenden Fußbodenmosaiken sind einen Besuch wert. Ein kurzer oder längerer Aufenthalt auf Murano sollte auf jeden Fall auf dem Ausflugsprogramm stehen, wenn ihr in Venedig seid. 

10. Lido di Venezia – der Strand von Venedig

Wer genug Zeit hat und für ein paar Stunden den Menschenmassen in Venedig entfliehen möchte, kann in nur 10 Minuten mit dem Wassertaxi eine weitere Insel in der Lagune erreichen. Der Lido, vom lateinischen Wort Litus für Strand, war bereits im 19. Jahrhundert ein mondänes Strandbad und vermutlich eines der ersten in ganz Europa. Auf dieser 12 km langen und 1,5 km breiten Insel gibt es Straßen und Autoverkehr und sie lässt sich auch mit einem Mietfahrrad bequem entdecken.

Der weitläufige Sandstrand bietet außerhalb der Wochenenden, wenn die Venezianer zum Baden kommen, immer ausreichend Platz und eignet sich für eine kleine Auszeit wunderbar.

11. Karneval in Venedig

karneval in venedig

Jeder von euch hat schon einmal Bilder des historischen Karnevals von Venedig gesehen. Seit dem späten Mittelalter wurden die Kostüme und Masken immer aufwändiger und pompöser und heutzutage ist die Zeit des Karnevals die Haupttouristensaison der Stadt.

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Offiziell eröffnet wird der Karneval 10 Tage vor dem Aschermittwoch mit dem sogenannten „Engelsflug“. Während dieser spektakulären Veranstaltung fliegt ein Engel (eine Artistin an einem Stahlseil) vom 99 m hohen Glockenturm auf den Markusplatz hinunter. In der Zeit des Karnevals finden überall Paraden, Konzerte und Partys statt – Höhepunkt ist alljährlich die Prämierung des besten Kostüms. Wer einmal diese ganz andere Art der „5. Jahreszeit“ erleben möchte, sollte seine Reise nach Venedig äußerst frühzeitig buchen.

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Unser Fazit
Venedig, die Stadt der tausend Brücken ist einzigartig und einer der schönsten Orte der Welt. Allein die Lage auf einer Lagune und die Vorstellung, dass all diese prachtvollen Bauwerke auf Holzpfählen errichtet wurden, ist faszinierend.

Während eines Stadtrundganges eröffnen sich immer wieder unerwartete Einblicke in das Venedig der Einheimischen – ruhige Plätze und Gassen, fernab der Menschenmassen an den bekannten Sehenswürdigkeiten.

Für Kunst- und Architekturliebhaber gibt es kaum eine interessantere Stadt in Europa und Romantiker erfüllen sich mit einer Gondelfahrt oftmals einen Lebenstraum.

Venedig hat zu jeder Jahreszeit ihren ganz speziellen Reiz und ist auch im Winter, wenn der aus den Kanälen aufsteigende Nebel die Stadt in eine geheimnisvolle Atmosphäre hüllt, einen Besuch wert.