Strasse in den Bergen auf Mallorca

Mallorca mit dem Mietwagen erkunden: Tipps zum Verkehr und den schönsten Routen

Ein Mietwagen auf Mallorca ist die beste Möglichkeit, um die Insel wirklich kennen zulernen. Ihr könnt über spektakuläre Küstenstraßen zu den besten Stränden fahren und die schönsten Orte besuchen.

Welche Strecken am schönsten sind und auf welche Verkehrsregeln ihr besonders achten müsst, haben wir euch ebenfalls zusammengefasst -gute Fahrt!



Schnelle Verbindungen und kurze Wege auf Mallorca

Mallorca ist mit 3.640 km² zwar die größte Insel der Balearen-Gruppe aber dennoch in seiner Größe überschaubar- zum Vergleich: Sizilien hat eine Fläche von 25.426 km² und Deutschland 357.385 km². Auch das Straßennetz ist gut ausgebaut, so dass ihr schnell von Stadt zu Stadt kommt. Hier ein paar Beispiel für Fahrzeiten



  • Von Palma de Mallorca nach Pollenca: 45 Autominuten

  • Von Palma de Mallorca nach Alcudia: 45 Autominuten

  • Von Palma de Mallorca nach Porto Cristo: 60 Autominuten

  • Von Palma de Mallorca nach Andratx: 37 Autominuten

Mietwagen buchen: Das solltet ihr vorab wissen

Bevor ihr euren Mietwagen bucht, solltet ihr euch unbedingt zuvor die Kosten und vor allem die enthaltenen Leistungen anschauen, hier gibt es große Unterschiede!

Auch die Voraussetzungen für die Buchung sind einen Blick wert – wenn ihr beispielsweise euren Führerschein noch nicht lange habt oder unter 21 Jahren seid, kann es bei einigen Angeboten zu Problemen kommen. Wir haben für euch ein paar Faktoren zusammengetragen, die ihr beachten solltet. 

Führerschein, Ausweis, Kreditkarte 

Natürlich braucht ihr einen Führerschein. Dieser muss mindestens ein Jahr alt sein, sonst gibt euch kein Vermieter ein Auto. Der deutsche Führerschein reicht aus, ein internationaler Führerschein ist in Spanien generell nicht vorgeschrieben. Zusätzlich erforderlich sind ein mindestens noch sechs Monate gültiger Personalausweis/Reisepass und eine Kreditkarte. 

Altersbeschränkung

Die meisten Autovermieter setzen ein Mindestalter voraus. Oft liegt das bei 21 Jahren, manchmal aber auch höher. Für größere Autos kann das Mindestalter sogar bei bis zu 27 Jahren liegen. Anderseits gibt es aber auch Anbieter, die kleinere Autos auch schon ab 18 Jahren vermieten. Für junge Fahrer bis 21 (teilweise auch darüber) wird in der Regel eine sogenannte Jungfahrergebühr erhoben, die ebenfalls von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ist. Mit ca. zehn Euro pro Tag könnt ihr aber schon rechnen. 

Vor der Reise oder vor Ort buchen?

Besser vor der Reise buchen. Besonders in den Hauptreisezeiten sind Mietwagen sehr begehrt auf Mallorca. Da kann es schon zu Engpässen kommen. Außerdem könnt ihr vor der Reise bequem die verschiedenen Angebote vergleichen. Neben dem Preis, solltet ihr vor allem die enthaltenen Leistungen vergleichen, hier gibt es große Unterschiede. 

Urlaubsbudget

Kosten und Kostenfallen

Die Kosten für einen Mietwagen können erheblich variieren. Sie sind zum einen abhängig von der Mietdauer und Autogröße, zum anderen von den eingeschlossenen Leistungen. Und da müsst ihr besonders gut aufpassen. 

  • Wie viele freie Kilometer sind enthalten? Falls ihr einen Beschränkung habt, solltet ihr beim Überschlagen eurer voraussichtlichen Fahrkilometer großzügig sein. Es kann immer passieren, dass ihr euch verfahrt oder noch einen Geheimtipp für einen besonders schönen Strand bekommt. 
  • Wie ist die Tankregelung? Meistens gilt voller Tank bei Übergabe und voller Tank bei Rückgabe. 
  • Wer soll das Auto fahren? Standardmäßig ist nur ein Fahrer vorgesehen. Wenn verschiedene Personen fahren sollen, müsst ihr das bei Anmietung angeben. Teilweise wird dafür eine extra Gebühr fällig.
  • Ein sehr wichtiger Punkt ist die Versicherung. Empfehlenswert ist eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung, dann bleibt ihr bei einem eventuellen Schaden nicht auf den Kosten sitzen. Auch Schäden an Reifen, Unterboden und Glas sollten abgedeckt sein. Auf manchen mallorquinischen Straßen können solche Schäden durchaus leicht entstehen.
  • Einige Vermieter stellen besondere Anforderungen für die Rückgabe des Autos, wie z.B. eine Endreinigung. Auf solche Details müsst ihr achten.
  • Außerdem müsst ihr die Rückgabezeit einhalten, sonst wird euch ein zusätzlicher Tag berechnet. Erkundigt euch bei Übernahme genau, wo und wie die Rückgabe erfolgt (z.B. bei Rückgabe außerhalb der Öffnungszeiten). 

Straßenverkehrsregeln auf Mallorca

Auch wenn sich die Verkehrsregeln nicht groß von den deutschen unterscheiden, gibt es doch ein paar Regeln, die ihr kenne solltet.

Achtung: Gerade wenn ihr euren Urlaub für den Frühling geplant habt, werdet ihr schnell feststellen, dass auch sehr viele Fahrradfahrer unterwegs sind. Bitte fahrt daher extra vorsichtig und vorausschauend! Gerade auf engen Pässen in den Bergen kann es schon Mal eng werden. 

Straßenverkehr auf Mallorca

Allgemeine Informationen

Auf Mallorca herrscht allgemein Rechtsverkehr, hier müsst ihr also nichts beachten.

Wenn ihr Kinder bis zu 3 Jahren im Auto habt, ist ein Kindersitz vorgeschrieben.

Die Promillegrenze liegt bei 0,5 Promille (Bei Personen mit einer Fahrpraxis unter zwei Jahren, gelten 0,3 Pomille). Telefonieren ist mit Freisprechanlage erlaubt, mit Headset oder einfach nur dem Handy ist es verboten.

Solltet ihr einen Unfall haben, müsst ihr unbedingt eine Warnweste tragen und das Warndreieck 30 Meter hinter dem Auto aufstellen. Die Mietwagen sind dementsprechend ausgestattet. 

Geschwindigkeitsbegrenzungen 

  • In Ortschaften: 50 km/h
  • Landstraßen: 90 km/h
  • mehrspurige Schnellstraßen: 100 km/h
  • Autobahnen: 120 km/h. 

Park- und Halteverbote auf der Insel

Beim Falschparken versteht die mallorquinische Polizei keinen Spaß. Besonders in den Städten und an touristisch stark frequentierten Orten wird häufig kontrolliert. Daran müsst ihr euch halten:

  • Absolutes Halte- und Parkverbot an durchgezogenen gelben Linien
  • Parkverbot an unterbrochenen oder gezackten gelben Linien (parken teilweise zwischen 20 Uhr und 8 Uhr erlaubt; auf entsprechende Hinweisschilder achten)
  • gebührenpflichtiges Parken an blauen Markierungen (Vorsicht: Parkzeit oft auf zwei Stunden begrenzt)
  • grüne Markierungen bedeuten Anwohnerparken
  • weiße Markierungen: hier dürft ihr kostenfrei parken! Weiße Markierungen sind allerdings nicht so häufig zu finden. 

Besonderheiten im Straßenverkehr auf Mallorca 

  • Ihr werdet es schnell merken: Mallorquiner lieben den Kreisverkehr (spanisch: Rotonda). Oft liegen Verkehrskreisel nur wenige hundert Meter auseinander und selbst auf Autobahnen gibt es sie. Wer im Kreis fährt, hat generell Vorfahrt. Viele Rotondas sind mehrspurig. Zugegeben, das braucht ein bisschen Übung.
  • An vielen Ampeln werdet ihr einen blinkenden Pfeil bemerken. Das bedeutet, dass ihr in Richtung des Pfeils abbiegen könnt, auch wenn die Ampel rot ist. 

Strasse in den Bergen auf Mallorca

Bußgelder auf Mallorca

Wie gesagt, Bußgelder sind auf Mallorca saftig. Bereits für geringe Geschwindigkeitsüberschreitung werden 100 € fällig, bei 50 km/h sind es bereits 600 €. Bei einer roten Ampel doch noch schnell drüber fahren: 200 €.

Nicht angeschnallt oder ohne Freisprechanlage telefonieren: ebenfalls 200 €. Überschreitung der Promillegrenze: mindestens 500 €. Und auch das Falschparken kann euch bis zu 200 € kosten. 

Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Wenn ihr das Bußgeld innerhalb von 20 Tagen bezahlt, kostet es nur die Hälfte. Auf dem Strafzettel steht in der Regel eine Bankverbindung, auf die das Geld eingezahlt oder online überwiesen werden kann. 

Sabine war im März für eine Woche auf Mallorca und hat die Insel mit einem Mietwagen erkundet. Über ihre Erfahrungen und Erlebnisse berichtet sie in ihrem Reisebericht: Meine 10 Highlights und Lieblingsorte auf Mallorca. 
Reisetipps Mallorca: Erfahrt mehr über die wunderschöne Insel

Die 3 schönsten Autorouten durch Mallorca

Manchmal ist auch der Weg das Ziel! Auf Mallorca gibt es wunderschöne Straßen, die an der Küste entlanggehen. Unterwegs kommt ihr immer wieder an schönen Buchten, Aussichtspunkten und kleinen Dörfern vorbei, die zu einem kurzen Stop einladen.

Wir haben euch 3 der schönsten Routen rausgesucht. 

Westküste: Von Andratx nach Soller

Die Küstenstraße von Andratx nach Soller gehört zu den schönsten Autorouten auf Mallorca. Auf der 53 Kilometer langen Strecke, die sich an der Westküste entlang zieht, liegen viele schöne Bergdörfer wie z.B. Valldemossa und Deià und jede Menge tolle Aussichtpunkte. Ihr könnt euch dafür ruhig einen ganzen Tag Zeit nehmen. 

Bereits wenige Kilometer hinter Andratx geht es den Coll de Sa Gran Mola auf 400 Meter hoch, kurz danach erreicht ihr den Aussichtspunkt Mirador De R. Roca, der spektakulär auf einem Felsvorsprung liegt. Ein erster ausgiebiger Stopp bietet sich in dem kleinen Fischerdorf Estellencs an. Nach einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen könnt ihr in der Bucht von Cala Estellencs auch schon mal ins Meer springen.

Im weiteren Verlauf kommt ihr am Mirador de Ses Animes vorbei, ein 250 Meter hoher Wachturm aus dem 15. Jahrhundert, der ebenfalls einen grandiosen Ausblick bietet. In dem kleinen Ort Banyalbufar lohnt sich ein weiterer Stopp, bevor es dann weiter nach Valldemossa geht. Hier solltet ihr euch etwas mehr Zeit nehmen, um diesen wirklich schönen Ort zu erkunden. Ein Abstecher zum lebendigen Hafen Port de Valldemossa lohnt sich ebenfalls.

Port Valldemosse auf MallorcaSchließlich erreicht ihr das Künstlerdorf Deià, das am Rande des Tramuntanagebirges liegt. Lasst euch hier einfach durch die malerischen Gassen treiben und genießt die Ausblicke auf die Küste und die zerklüfteten Gebirgsfelsen. Kurz hinter Deiá liegt die Bucht Cala de Dieià mit einem sehr schönen Strand. 

Wenn ihr dann in Soller angekommen seid, befindet ihr euch auch schon mitten im Tramutanagebirge. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja eine kleine Wanderung machen. Oder ihr fahrt zum fünf Kilometer entfernten Port de Sóller und beobachtet das Treiben am Hafen bei einem entspannten Café. Wenn ihr dann noch nicht genug habt, könnt ihr von Sóller noch weiter zum Cap Formentor. Das ist der nördlichste Punkt Mallorcas und einer der schönsten Aussichtpunkte der Insel. 

Auch interessant: Wenn ihr auch die anderen Urlaubsregionen in Spanien kennen lernen wollt, empfehlen wir euch den Beitrag Die schönsten Urlaubsregionen auf einen Blick

Ostküste: von Santanyi nach Cala Ratjada 

Diese knapp 60 Kilometer lange Tour führt entlang der südlichen Ostküste durch die Ausläufer der Serra de Llevant. Das Meer habt ihr dabei fast immer fest im Blick und die Serra de Llevant bietet viel landschaftliche Abwechslung. Auf jeden Fall die Badesachen einpacken, auf der Route liegen eine ganze Reihe schöner Strände. 

Der erste Strand liegt zwar nicht direkt auf der Route, ist aber nur einen kurzen Abstecher entfernt. Cala Figuera gehört noch zur Gemeinde Santanyi und lohnt den kleinen Umweg auch des schönen Fischerdörfchens wegen. Danach geht es auf der Küstenstraße Richtung Portocolom. Auf dem Weg kommt ihr an Cala d´Or vorbei, wo es einige schöne Strände gibt. In Portocolom lohnt sich ein Spaziergang durch den schönen Hafen, in dem noch traditionelle Fischerbboote liegen, und durch die verwinkelte Altstadt. 

cala figuera auf mallorca

Die weitere Strecke führt an verschiedenen lohnenswerten Stränden (z.B. Cala Murada, Cales de Mallorca) vorbei bis nach Porto Cristo, wo ihr unbedingt die sagenhaften Tropfsteinhöhlen Coves del Drac besuchen solltet. In Cala Ratjada angekommen, könnt ihr an dem wunderschönen Strand Cala Agulla wieder die Badesachen auspacken. 

Nordküste: von Port de Pollenca nach Arta

Dieser Tour (ca. 45 Kilometer) entlang der Nordküste führt euch zu kleinen Orten und Stränden, die noch abseits der großen Touristenströme liegen. Die ersten acht Kilometer Richtung Alcudia führen direkt am Wasser entlang. Alcudia hat eine schöne historische Altstadt, die von einer imposanten Stadtmauer umgeben ist. Auch der Hafen Port de Alcudia ist einen Besuch wert. Gleich dahinter beginnt der Naturpark de s´Albufera, der sich gut für eine kleine Wanderung eignet.

Weiter geht es zum Badeort Can Picafort. Kurz hinter Can Picafort kommt ein Abzweig nach Son Serra de Marina. Den solltet ihr nehmen. Das kleine Örtchen ist wohl das ruhigste in der ganzen Bucht von Alcudia und wird deshalb auch sehr von den Einheimischen geschätzt. Hier könnt ihr noch Mallorca pur erleben. Wunderschön ist auch ein Spaziergang am Strand von Son Serra de Marina bis nach Colonia de Sant Pere (ca. zwei Kilometer). 

Auch in Arta geht es etwas ruhiger und ursprünglicher zu als in den meisten anderen Städten auf Mallorca. Hier haben sich viele Künstler niedergelassen und die Restaurants bieten typisch mallorquinische Küche.

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